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SchattenHaut

SchattenHaut

Titel: SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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als er sich dezent mit der Serviette den Mund abtupfte.
    „Der Flammkuchen war auch lecker, nur ein bisschen klein für einen wie mich“, grinste er.
    „Es ist übrigens schade, dass der fremde Gast nicht mit Karte bezahlt hat. Dann hätten wir ihn.“
    Peter lachte.
    „Das wäre ja wohl zu einfach. Wie in einem schlechten Krimi. Wir werden schon unsere grauen Zellen noch ein bisschen fordern müssen.“
    Auf der Dienststelle erwartete Hauptkommissar Mensching umgehend Bericht, damit er mit der Staatsanwältin Frau Dr. Kukla Kontakt aufnehmen konnte, um sie über den Stand der Ermittlungen zu informieren.
    „Das ist ja noch äußerst mager, meine Herren, was Sie mir hier präsentieren. Mehr haben Sie noch nicht? Ein paar Befragungen im Umfeld des Pfarrers ohne Erfolg, außer, dass Sie jetzt wissen, dass es Josef Fraas ist und ein bisschen Palaver im ,Stadtkater’. Ich erwarte, dass Sie sich umgehend verstärkt um das Verschwinden von Benno Kuhlmann kümmern. Das hat höchste Priorität!“
    „Verzeihen Sie, aber wir haben auch einen Mord aufzuklären! Benno Kuhlmann ist vielleicht bei einer seiner Geliebten…“
    „Habe ich mich undeutlich ausgedrückt? Ich wünsche, dass Sie den Fall Kuhlmann vordringlich behandeln. Das heißt nicht, dass Sie den Mordfall vergessen sollen. Und nun los, meine Herren. Sie haben genug zu tun.“
    Hetzer und Kruse verabschiedeten sich knapp und verdrehten vor der Tür die Augen. Das war ja mal wieder klar. Die Seilschaften funktionierten immer. Der kleine Mann schien dagegen machtlos – aber nicht grundsätzlich…
    „Also: Vordergründig werden wir Menschings Anweisung befolgen, aber der Mord an Fraas hat für uns weiterhin Vorrang in den Ermittlungen.“
    „Das sehe ich genauso“, knurrte Peter und machte ein verdrießliches Gesicht. „Und ich lasse mir überhaupt ungern in meine Arbeitsmethoden reinreden. Ich bin schließlich nicht erst seit gestern im Dienst.“
    „Gut, dann sind wir uns ja einig. Also auf nach Hameln, zu Pfarrers Haushälterin. Und danach besuchen wir noch mal Bennos Frau. Mal sehen, ob sie eine Ahnung hat, wer der Fremde sein könnte.“
    „Ziemlich vage Beschreibung, trotz allem. Das könnte auf viele zutreffen. Ich meine, er hat gut beobachtet, aber die Gestalt ist so nichtssagend.“
    „Das ist vielleicht Absicht. Wenn es sich doch um ein Verbrechen handelt, will er nicht auffallen. Ich denke, es hat auch wenig Sinn, ein Phantombild zeichnen zu lassen. Wir sollten auf jeden Fall noch ein paar Tage damit warten. Es könnte doch sein, dass Kuhlmann plötzlich geläutert und verschämt wieder auftaucht und unter Muttis Rock kriecht.“
    „Meinst du, sie würde ihn wieder aufnehmen, wenn er so lange bei seiner Liebsten war?“
    „Bestimmt, du glaubst gar nicht, welche Anziehungskraft Macht und Geld haben. Stell dir vor, sie ließe sich scheiden. Neben der Schmach und dem Schmerz hätte sie einen enormen Verlust an Ansehen und Stellung hier in der Stadt. Nein, ich denke, es würde alles fein unter den Teppich des Vergessens gekehrt und das Leben liefe normal weiter. Was man in diesen Kreisen eben als normal empfindet.“
    „Wahrscheinlich hast du recht, aber mir wird bei dem Gedanken schlecht.“
    Kurz vor drei kamen sie in der Fontanestraße an. Sie beschlossen zu warten, bis die Mittagszeit vorbei war. Gegen 15:10 Uhr schlenderten sie Richtung Haustür und klingelten bei Heide Brüderl. Sie bewohnte die Räume oberhalb der ehemaligen Pfarrwohnung.
    „Ja Jesses, kommens doch rein, meine Herrn. Darf ich Ihnen etwas anbieten. An Kaffee vielleicht und a paar Platzerl.“
    „Ja, sehr gerne“, nickte Peter, der schon wieder ein Loch im Magen verspürte.
    „Einen Moment bittschön, ich bin gleich wieder bei Ihnen.“
    „Leicht bayrischer Einschlag, oder?“, fragte Hetzer mit einem Schmunzeln in der Stimme. Die Namen Fraas und Brüderl kommen mir auch nicht so eindeutig norddeutsch vor.“
    „So, hier kommt der Kaffee und a paar Kipferl hätt i noch do dazua.“ Heide Brüderl verfiel zusehends in ihren Dialekt.
    „Sagen Sie, kommen Sie ursprünglich aus Bayern?“
    „Jo, hert ma des no? I bin damals mit’n Herrn Pfarrer von Minga kumma, Verzeihung, von München gekommen. Ober mir san jetzad scho fast vierzig Jor hier o’m bei die Preiß’n. Un jetzt is er oam von dene zum Opfer g’foin.“
    „Frau Brüderl, wir sind aber schon ein Volk, auch wenn Bayern ein Freistaat ist. Außerdem wissen Sie überhaupt nicht, ob der Mörder nicht auch

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