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SchattenHaut

SchattenHaut

Titel: SchattenHaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nané Lénard
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eine.“
    „Oh, dann lebt sie nicht mehr?“
    „Doch, in gewisser Art und Weise, wieso?“
    „Weil du ,hatte auch eine‘ gesagt hast.“
    „Das liegt daran, dass sie in einer geschlossenen Abteilung untergebracht ist. Es ist die Frage, ob man da noch lebt im eigentlichen Sinne. Dahin kommen auf jeden Fall keine Bienen.“
    „Das tut mir leid. Das wusste ich nicht. Sind denn irgendwelche Geschwister von dir auch betroffen?“
    „Das muss dir nicht leid tun, Wolf. Ich weiß nicht mal, ob es mir selbst leid tut. Und, nein, Geschwister habe ich keine. Wenigstens nicht, dass ich wüsste.“
    „Besuchst du deine Mutter?“
    „Selten. Sie erkennt mich nicht immer.“
    „Das muss hart sein.“
    „Geht schon. Man gewöhnt sich auch daran. Ich habe übrigens den Rotwein schon gekauft. Ein ganz besonderer Jahrgang und ich bringe noch eine Flasche Cardenale Mendoza mit. Hatten wir schon eine Uhrzeit abgemacht?“
    „Ehrlich gesagt, Mica, ich wusste es nicht mehr, darum rufe ich ja unter anderem an.“
    „Ach so, was wäre dir denn recht?“
    „So gegen sechs? Ist doch eine gemütliche Uhrzeit.“
    „Alles klar, bis dann. Und mach‘ nicht zu viel Aufwand. Ich bin genügsam.“
    „Lass dich überraschen!“, entfuhr es Hetzer und dabei dachte er an etwas ganz anderes – an Moni.

In der Zelle
    Wann immer er den Raum betrat, in dem der Vater hauste, vermummte er sich komplett mit Haube, Mundschutz und Handschuhen.
    Seitdem der Vater mit dem Elektroschocker Bekanntschaft gemacht hatte, versuchte er auch nicht mehr, den Mann zu überwältigen, der ihn gefangen hielt. Er hatte resigniert. Fürchtete, dass das, was noch kommen könnte, viel schlimmer sein könnte, als das, was er bisher erlebt hatte.
    Auf keine seiner Fragen antwortete der Fremde. Er sagte überhaupt nichts. Nur seine anklagenden Augen lasteten auf ihm. Nur warum? Er kannte den Fremden nicht, was sollte er ihm also getan haben?
    Wenn das irgendeine Rache sein sollte, dann konnte er sich den Grund nicht erklären.
    Der Fremde lächelte nur, versorgte ihn gut mit Getränken und Nahrung und räumte seine Exkremente aus dem Toilettenstuhl fort. Das Pinkeln klappte mittlerweile ganz gut und fast schmerzfrei. Etwas Gefühl hatte er auch schon wieder in der Eichel. Mit ein wenig Glück würde er sich später wenigstens noch einen wichsen können, falls man das bei dem Überbleibsel noch so nennen konnte. Später – ja davon träumte er, auch wenn er verstümmelt war. Denn leben wollte er. Mehr als alles andere.

Seppis Nachforschungen
    Hetzer hatte Peter erzählt, was Mica gesagt hatte, und wählte Seppis Durchwahl.
    „Hi Seppi, die Mutter lebt noch. Irgendwo in einer geschlossenen Anstalt. Hoffentlich hier in der Nähe.“
    „Das kriege ich schon raus. So häufig ist der Name von der Weiden zum Glück nicht.“
    „Wohl nicht. Offizielle Geschwister hat Mica übrigens keine, sagt sie. Parallel erkundigen wir uns bei den Standesämtern hier im Umkreis, ob irgendwo als Vater ein Otto von der Weiden eingetragen ist. Wäre ja auch möglich. Wie schnell haben wir denn wohl ein Ergebnis von euch?“
    „Wir besorgen uns die DNA. Du hörst dann wieder von uns. Da Weihnachten so schön arbeitgeberfreundlich liegt, versuche ich, dir noch vor Neujahr Bescheid zu geben.“
    „Das wäre natürlich superklasse! Vielen Dank. Und falls wir uns nicht mehr hören. Erst einmal ein frohes Fest!“
    „Euch auch, da drüben überm Berg. Es sieht ja nach weißen Weihnachten aus. Hoffentlich kommst du überhaupt noch deinen Berg da hinauf. Es soll morgen ein ordentliches Schneegebiet hier durchziehen. Also deck dich schön ein mit Lebensmitteln und Holz. Aber das kannst du ja auch aus dem Wald holen. Im Notfall, meine ich.“
    „Erstens ist das verboten und zweitens wäre das doch viel zu nass. Aber danke und für euch da drüben auch ein paar schöne Weihnachtstage. Ach, warte mal, mir ist da noch etwas eingefallen.“
    Plötzlich war Hetzer eine Idee gekommen. Wenn er das mit dem Abstammungsgutachten richtig verstanden hatte, gab es noch eine andere Möglichkeit herauszufinden, ob Micas Mutter auch die Mutter des Täters war, ohne die kranke Frau zu belästigen.
    „Sag mal, Seppi, habe ich das richtig verstanden, dass ein Mensch immer die Hälfte des Erbguts vom Vater und von der Mutter hat?“
    „Das ist korrekt.“
    „Ja, dann brauchen wir es ja gar nicht so kompliziert zu machen.“
    „Was genau meinst du da jetzt?“
    „An die DNA der Mutter kommen wir über

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