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Schattenkampf

Titel: Schattenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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»Aber das braucht Tucker nicht zu hören. Jack hat in seinem Angebot etwa zwanzig die Stunde pro Person veranschlagt, aber wie gesagt, Kuvan ist ein Genie. Er nimmt zwei Dollar Provision die Stunde, was unsere Kosten auf drei die Stunde anhebt, womit wir immer noch siebzehn einfach so einstreichen. Und das pro Stunde, vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, alles mal hundertsechzig Leute bisher, wobei weitere zweihundert schon in den Startlöchern sitzen. Und je mehr Personal wir beschäftigen, umso mehr verdienen wir. Wie gesagt, wenn man es richtig anstellt, ist das eine Goldgrube. Wie viel zahlen sie dir, Evan? Zweitausend im Monat?«
    »So in etwa. Plus Gefahrenzulage …«
    Mit einem Lachen schnitt ihm Nolan das Wort ab. »Die Gefahrenzulage, wie hoch ist die? Hundertfünfzig im Monat? Das ist, was unsere Köche verdienen.«
    »Ja, hast du vorhin schon gesagt.« Das gab Evan zu denken - hundertfünfzig Dollar pro Monat extra, damit er jeden Tag sein Leben aufs Spiel setzte.
    Nach einer kurzen Pause sah ihn Nolan von der Seite an. »Weißt du, was ich verdiene?«
    »Keine Ahnung.«
    »Möchtest du es wissen?«
    Ein Nicken. »Klar.«
    »Zwanzigtausend. Im Monat. Steuerfrei. Natürlich habe
ich viel Erfahrung, und Leute wie ich kriegen ordentliche Bonuszahlungen. Aber trotzdem, wenn Leute wie du aus der Army entlassen werden, kommen sie einfach einen Monat später wieder zurück, um für einen privaten Sicherheitsdienst zu arbeiten, bei dem sie dann zehntausend im Monat verdienen - Minimum. Sie legen zusätzliche sechs Monate hier ein und kehren als gemachte Männer in die Heimat zurück. Wenn das hier lang genug dauert - worauf die Wetten gut stehen -, komme ich als Millionär nach Hause.«

    Endlich kamen auch sie an die Reihe. Major Charles Tucker hinter seinem Schreibtisch sah aus, als könnte er etwas Sonne vertragen. Er hatte sein Hemd durchgeschwitzt. Er trug eine randlose Brille und hatte eine hohe Stirn und fast nicht zu erkennende blonde Augenbrauen - die Karikatur eines gestressten Buchhalters. Und er machte keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Nolan. »Zeigen Sie mal Ihre Papiere. Wer hat sie diesmal abgezeichnet?«
    »Colonel Ramsdale, Sir. Sicherheitsdienst-Koordinator des Militärstützpunkts.«
    »Noch so einer von Mister Allstrongs Freunden?«
    »Alter Kriegskamerad. Ja, Sir. Sie waren bei Desert Storm dabei.«
    »Wie schön für sie.« Tucker blickte auf die Papiere, die Nolan ihm gegeben hatte. Er wendete die erste Seite, studierte die zweite, kehrte zur ersten zurück.
    »Alles in Ordnung, Sir?«, fragte Nolan mit ironischer Unterwürfigkeit.
    »Das ist aber eine Menge Geld, um es einfach bar mitzunehmen, Nolan.« Er deutete auf Evan. »Wer ist das?«
    »Der Begleitkonvoi, Sir. Er bringt uns zum Stützpunkt.«

    Tucker wandte sich wieder den Papieren zu. »Okay, die Gehaltsliste sehe ich, aber wofür sind diese zusätzlichen sechzigtausend Dollar …?« Er schaute mit zusammengekniffenen Augen auf das Blatt Papier. »Steht hier tatsächlich Hunde?«
    »Richtig, Sir. Bombenspürhunde, die wir füttern und in Zwingern unterbringen müssen, nicht zu reden von ihren Trainern und Führern.«
    »Und Ramsdale hat das genehmigt?«
    »Offensichtlich ja, Sir.« Nolan beugte sich vor und tat so, als suchte er nach Ramsdales Unterschrift. Evan verkniff sich ein Grinsen. Trotz aller förmlichen Höflichkeit schaffte es Nolan, bei jeder Bemerkung eine kleine Spitze zu setzen.
    »Das muss ich mir von jemandem von der Buchprüfung bestätigen lassen.«
    Nolan zuckte mit den Schultern. »Selbstverständlich, Sir.«
    »Sechzigtausend Dollar für ein paar Köter!«
    »Bombenspürhunde, Sir.« Nolan blieb freundlich. »Und die erforderliche Infrastruktur.«
    Aber Tucker konnte nichts dagegen tun. Nolans Papiere waren in Ordnung und von einem der amtlichen Zahlmeister der Army unterzeichnet. Er kritzelte unten etwas auf das Formular. Dann blickte er auf. Hinter Nolan war die Schlange wieder auf vier, fünf Antragsteller angewachsen. »Währung?«
    »Wie bitte?« Nolan stellte sich dumm.
    »Kommen Sie mir nicht auf die Tour, Nolan. Dollar oder Dinar?«
    »Ich würde sagen, Dollar.«
    »Ja. Dachte ich mir, dass Sie das sagen würden. Sie zahlen Ihre Leute in Dollar?«

    »Etwas anderes nehmen sie nicht, Sir. Der gute, alte Dinar ist im Moment etwas wacklig.«
    Tucker machte eine weitere Notiz, riss seinen Durchschlag heraus und legte ihn in seine oberste rechte Schublade. »Das geht an die

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