Schattenkommando: Thriller (German Edition)
geflogen, worauf man ihn, in der Hoffnung, militärische Disziplin rund um die Uhr werde ihm den Kopf zurechtrücken, auf das New Mexico Military Institute in Roswell schickte. Und tatsächlich, nach dem ersten – schwierigen – Jahr zeigten sich Erfolge, und schließlich machte er seinen Abschluss als einer der Besten seiner Klasse – sowohl in akademischer als auch in sportlicher Hinsicht – und wurde für ein Studium an der Air Force Academy in Colorado Springs, Florida, vorgeschlagen.
Obwohl er ein landesweit anerkannter Linebacker des Footballteams der Falcons war, wo er sich auch seinen Spitznamen » Whack « verdiente, schmiss man ihn in seinem Abschlussjahr wegen aggressiven Spiels und » persönlicher Konflikte « mit mehreren Trainern und Mitspielern aus dem Kader. Die dadurch gewonnene Zeit und Bewährungsphase nutzte er, um seine Noten zu verbessern, legte erneut einen Abschluss mit Auszeichnung hin und erlangte eine Graduierung als Bachelor of Science in Physik sowie einen Platz in der Pilotenausbildung. Und auch hier, in der Grundausbildung als Pilot, zeichnete er sich aus, machte seinen Abschluss als Klassenbester und erhielt einen von gerade mal sechs unmittelbar nach der Flugausbildung zu vergebenden Ausbildungsplätze als F-15E-Strike-Eagle-Pilot – damals für einen First Lieutenant nahezu beispiellos.
Doch auch hier bekam er seinen Tatendrang und seine Entschlossenheit nicht in den Griff. Ein auf Luftüberlegenheit getrimmter F-15-Eagle-Kampfjet, bestückt mit einem Operator für die Angriffssysteme, einem großen Radar, Unterflügel-Langstreckentreibstofftanks und zehntausend Pfund Munition an Bord, ist eine kostspielige Sache, und aus irgendeinem Grund wollte Wayne Macomber nicht begreifen, dass sich ein Flugzeugrumpf auf unnatürliche Weise verzieht, wenn der Pilot eines mit Bomben beladenen F-15E-Strike-Eagle mit einem anderen Kampfjet in den Nahkampf geht. Dass er fast immer als Gewinner daraus hervorging, spielte keine Rolle, fuhr er seine Siege doch um den Preis verbogener Flugzeugrümpfe ein, sodass man ihn schließlich aufforderte, seinen Abschied zu nehmen, und diesmal endgültig.
Lange blieb er jedoch nicht verwaist. Eine Unterabteilung in der Air Force begrüßte und förderte Personen, die aggressiv auftraten, über den Tellerrand schauten und einen giftigen Führungsstil pflegten: die Abteilung Air Force Special Operations. Zu seinem Entsetzen zeigte sich ausgerechnet die Tenth Combat Weather Squadron in Hurlburt Field, Florida, am meisten an dem derben, ungehobelten » Whack « interessiert: Aufgrund seiner Ausbildung als Physiker machte ihn die Air Force kurzerhand zu einem Allwetter-Kampfspringer. Zwar trug er fortan das begehrte grüne Barett und die Fallschirmspringerflügel einer Air-Force-Kommandoeinheit, doch dass man ihn als » Wetterfrosch « bezeichnete, ging ihm mächtig auf die Nerven.
Obwohl er und seine Geschwaderkameraden sich von anderen Kommandoeinheiten eine Menge Spott als » Kampfwetterfrösche « und » Murmeltiere « anhören mussten, fand Macomber recht bald Gefallen an dem Fachgebiet, nicht nur, weil ihm die Meteorologie zusagte, sondern auch, weil er aus Flugzeugen und Hubschraubern abspringen, jede Menge Waffen und Munition mit sich herumtragen durfte und lernte, wie man Rollbahnen und Beobachtungsposten hinter den feindlichen Linien anlegt und Feinde im Nahkampf besiegt. Im Verlauf der nächsten acht Jahre absolvierte Whack über einhundertzwanzig Sprünge unter Gefechtsbedingungen, legte einen raschen Aufstieg hin und übernahm schließlich das Kommando über die Einheit.
Als Brigadier General Hal Briggs nach dem Amerikanischen Holocaust im Rahmen von Patrick McLanahans Vergeltungsschlag gegen Russland den Angriff und die Besetzung des Luftwaffenstützpunkts Jakutsk in Sibirien plante, wandte er sich Hilfe suchend an den einen landesweit anerkannten Experten für die Einsatzplanung von Operationen hinter feindlichen Linien: Wayne Macomber. Es sagte Whack anfangs nicht eben zu, Befehle von einem jungen Burschen entgegenzunehmen, der nicht nur acht Jahre jünger war als er, sondern auch noch im Rang über ihm stand, doch er erkannte schon bald Briggs’ Fähigkeiten, seine Intelligenz und seinen Mut, sodass sie zu einem guten Team wurden. Die Operation war ein durchschlagender Erfolg, und Macomber verdiente sich einen Silver Star für die Rettung Dutzender russischer wie amerikanischer Truppen, die er in einen Atomschutzbunker brachte, bevor die
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