Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt
Hirnamputierter an …«
»Ich bin Najid.«
Jack erwartete sie am Rand der Düne. »Also dann, Najid - führe uns zur Stadt der goldenen Türme.«
»Was erwartet uns dort?«, fragte Sandra neugierig.
Auf einmal waren alle wie ausgewechselt, als wäre alles von ihnen abgefallen. Sie ließen das Wrack und das Lager mit all seinen Toten hinter sich und strebten jetzt vorwärts, um wieder nach Hause zu kommen. Sie waren am Leben und gesund, und sie hatten Hoffnung. Das war es, worauf es ankam.
»Es ist ein Ort großer Dekadenz, wo Tod und Verführung miteinander im Bett liegen«, antwortete der junge Mann.
»Du wirst vor den Toren warten, Sandra!«, entfuhr es daraufhin Felix spontan. Alle ringsum, einschließlich Laura, lachten.
Sie waren um die Düne herumgegangen, das Lager und die Trümmer waren schon außer Sicht. Sie könnten genauso gut Hunderte Kilometer weit entfernt liegen.
Jack blieb in der Nähe des Gefangenen, auch Milt passte auf. Cedric und einige andere waren schon dabei, die zweite Düne zu umrunden; wie ein dunkles Band hoben sie sich vor dem schimmernden Amethystsand ab.
Laura sah zum Himmel hoch; die Sonne fing bereits an, hinter ihnen nach Westen hinabzusteigen. Plötzlich blinzelte sie und schaute genauer. Ihr war, als würde in weiter Ferne ein riesiger dunkler Schatten am Himmel entlangziehen, kurz die Sonne verdecken und dann weiterfliegen.
»Was ist das?«, flüsterte sie. Ein Schauer überlief sie, irgendetwas Unheimliches ging von dem … Ding aus.
»Sieh nicht hin!«, warnte Najid, der ihre Worte gehört hatte. »Das ist der Seelenfänger ! Er kann dich holen, wenn er auf dich aufmerksam wird. Er ist der Fluch dieses Landes - selbst die seelenlosen Elfen fürchten ihn.«
Laura schluckte, dann wandte sie sich hastig ab und beeilte sich, zu den anderen aufzuschließen. Zoe stand schon bei der dritten Düne und winkte nach ihr.
»Hinter uns Schatten und Seelenfänger«, murmelte Laura. »Vor uns die Stadt der goldenen Türme und dann die Heimkehr.«
Gewiss, die Herrscher waren Vampire, aber wer sagte, dass nicht auch Vampire vernünftig sein konnten? Najid, der alles andere als untot war, schien keine sonderliche Angst vor ihnen zu haben.
Und wer seinen Palast Morgenröte nannte und ein Land geschaffen hatte, in dem Milch und Honig flossen und Frieden herrschte - so zumindest dem ursprünglichen Gedanken nach -, konnte nicht grundsätzlich böse sein.
Wir werden die anderen finden und befreien!
Beschwingt und von neuer Hoffnung erfüllt, schritt sie aus.
ENDE
So
geht es weiter
Schattenlord 2:
Die Stadt der goldenen Türme
Laura und ihre Gefährten machen sich auf die Suche nach den von Sklavenhändlern entführten Überlebenden des Flugzeugabsturzes. Ein langer, schwerer Weg durch die Wüste beginnt, der Gefahren birgt, mit denen die Menschen aus der anderen Welt erst umgehen lernen müssen. Die Spur führt in die Stadt der goldenen Türme, einem Ort von großem Reichtum und großer Dekadenz, der ein grausames Geheimnis birgt …
Ungekürzte Lizenzausgabe
der RM Buch und Medien Vertrieb GmbH
und der angeschlossenen Buchgemeinschaften
Copyright © 2011 by Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
Redaktion: Sabine Kropp/Klaus N. Frick
Reihenkonzept: Susan Schwartz Einbandgestaltung: Herbert Ahnen, animagic, Bielefeld
Illustration: Dirk Schulz
Druck und Bindung GGP Media GmbH, Pößneck
Printed in Germany 2011
Buch-Nr. 119496
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