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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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der letzte Schritt.« Laura rieb sich müde die Stirn. Sie hatten den Fluch vorgelesen, aber das hatte ihn nicht aufgelöst. Und Fokke da draußen bekam nach wie vor nichts von den Vorgängen hier drin mit. Wie sich die Schlinge um seinen Hals allmählich immer enger zuzog.
    »Aber jetzt finden wir auch das noch heraus«, fügte sie hinzu. »Diese letzte Hürde schaffen wir!«
    Andreas und Aswig sahen sich an. Dann blickten sie zu Laura.
    »Laura, hattest du je Nadel und Faden in der Hand?«, fragte Andreas.
    »Zum Beispiel, um einen Knopf anzunähen?«, fügte Aswig hinzu. Er klang ganz so, als wüsste er darüber genau Bescheid.
    »Ähm«, machte Laura und fühlte, dass sie rot wurde.
    »Deswegen.«
    »Ganz klar.«
    »Was denn?«, fragte sie gereizt.
    Aswig grinste. »Laura ... wie löst man eine Naht?«
    »Indem man ihren Faden ... Oh!« Ihre Hand zuckte hoch zum Mund. Aber natürlich! Sie hatte ja nicht nur ein Brett, sondern gleich einen ganzen Bretterverschlag vor dem Hirn! Mit einem Schild dran: Wegen Unfähigkeit und Einsturzgefahr geschlossen.
    Ja, das war der Weg. Er musste es sein! Den Faden zu lösen, und damit die Wörter löste auch den Fluch auf.
    »Aber wie wollen wir das anstellen?«, fragte sie.
    »Das mach ich schon«, versprach Aswig. »Vertraust du mir?«
    »Wem sonst, wenn nicht dir?«

    Sie hatten zwei oder drei Stunden Zeit, um ein wenig zu schlafen, während die beiden Schiffe sich umkreisten und provozierten, ihre Besatzungen sich mit Schmähungen und Magie bewarfen und den nahenden Morgen erwarteten, der die Entscheidung bringen würde. Oder zumindest die Schlacht.
    Der Schiffsjunge und Laura fuhren hoch, als Fokkes dröhnender Bass den Pokal auf dem Tisch zum Hüpfen brachte.
    »Aswig! Hut und Mantel! Gürtel und Säbel!«
    Der Halbelf rieb sich die Augen. »Es ist so weit«, flüsterte er. »Bist du bereit?«
    Laura nickte. Sie folgte Aswig. Direkt unterhalb des Ruders, neben dem Eingang der Kajüte, lag eine kleine Nische, wo Laura sich verstecken sollte. Niemand würde da jetzt genau hinsehen, Kramp scheuchte ohnehin alle umher.

    Aswig stieg auf den Deckaufbau und kleidete seinen Kapitän fertig an. Ein Blick nach »drüben« sagte dem Schiffsjungen, dass sich auch die Cyria Rani zum Kampf bereit machte.
    »Die Schlacht beginnt, Käpt'n?«, fragte er, während er den Gürtel befestigte und den Säbel ins Futteral steckte. Dann half er in den Mantel und reichte den Hut.
    »Aye, Junge. Beobachte gut, denn jetzt wirst du einiges lernen.«
    »Aber hier oben bleibt er nicht!«, schnappte Kramp.
    »Nein, Herr, ich gehe gleich hinunter, aber ich muss zuerst die Kleidung fertig richten.« Aswig zupfte an der Kleidung herum. »Verzeiht, Käpt'n, aber da muss ich ein bisschen was richten.«
    »Tu es, denn es darf kein Makel daran sein«, sagte Barend Fokke.
    Aswig kannte die Marotten seines Herrn, deswegen hatte er keine andere Antwort erwartet. Er glättete das Wams, berührte die Stickereien, fuhr mit dem Finger darüber und fand, was er gesucht hatte. Einen winzigen Knoten und ein Fadenstück. Sachte zupfte er daran und tat etwas, das er aus Furcht bisher kaum angewendet hatte. Er benutzte sein elfisches Erbe und murmelte einen Lösezauber. Schon in der nächsten Sekunde hielt er das Fadenstück in der Hand, und als er daran zog, löste es sich aus dem Stoff.
    »Fertig, Käpt'n«, sagte er und wusste, dass sein Herr ihn gar nicht mehr hörte, sondern mit seinen Gedanken bei der Schlacht war. Auch der Steuermann war abgelenkt.
    Den Faden zwischen Daumen und Zeigefinger, unablässig den Lösungszauber murmelnd, sprang Aswig nach unten, schlüpfte zu Laura und reichte ihr die glänzende Seidenschnur.
    Die Augen der jungen Frau leuchteten auf, und der Schiffsjunge nickte ihr zu. Behutsam begann sie, den Faden aufzuwickeln. Er legte seine Hand darüber, schickte seinen Lösungszauber aus, der Knoten um Knoten lösen und die losen Enden miteinander verbinden würde. Der Faden war hauchfein; keinem würde etwas auffallen, wenn Arun ganze Arbeit leistete und Fokke beschäftigt hielt.

    »Da ist Laura!« Milt stieß Finn in die Seite.
    Der kam verschlafen zu sich und suchte blinzelnd die Richtung. »Wa...«, entfuhr es ihm. »Was macht sie denn da?«
    »Sieht aus, als ob sie irgendwas aufwickelt. Komm, wir müssen näher ran!«
    »Jetzt, da uns die Kanonenkugeln um die Ohren fliegen? Du spinnst ja.«
    Und schon waren sie beide unterwegs zur nächsten Deckung.

    »Käpt'n, wir können nicht mehr

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