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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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zunächst Wort für Wort ins Englische. Laura schrieb alles auf, und dann fingen sie mit dem Knobeln an. Damit Aswig mit einbezogen werden konnte, murmelten sie laut vor sich hin.

    Ab und zu sah Andreas nach, was Fokke tat.
    Irgendwann kam er kichernd zurück. »Ich würde meine Seele drauf verwetten, dass Arun weiß, was wir hier machen. Schade, dass ihr nicht sehen könnt, welche Faxen er da draußen veranstaltet, um Fokke abzulenken und in Atem zu halten! Er verschießt Feuerbälle, obwohl die nicht bis hierher gelangen können, hat seine beiden Beiboote ausgeschleust, die so tun, als würden sie zum Entern heranschleichen. Außerdem veranstaltet er bunten Zauber, den er rüberschickt und der kurzzeitig Chaos anrichtet. Harmlose Kinderspäße für Elfen, möchte ich annehmen. Ein bisschen Knallerei, bissige Minivampire, Haareraufer und dergleichen mehr. Fokke steht kurz davor, zu platzen. Immer wieder versucht er, an Arun heranzukommen, doch der bleibt auf gleichem Abstand, foppt und neckt ihn.«
    »So etwas Demütigendes hat er bestimmt noch nie erlebt.« Aswig konnte sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen. Laura sah ihm an, dass er alles dafür gegeben hätte, zuschauen zu dürfen.
    »Geh ruhig hinaus«, sagte sie freundlich. »Andreas und ich schaffen das allein.«
    Aber der Schiffsjunge schüttelte den Kopf. »Nein, wir müssen das hier zu Ende bringen. Ich will alles dafür tun!«
    »Danke«, sagte sie gerührt. Sie wandte sich an Andreas. »Wieso antwortet Fokke nicht mit Gegenzauber?«
    »Die Elfen in der Mannschaft denken gar nicht daran, etwas zu tun. Und nicht einmal Kramp kann sie dazu zwingen. Nachdem er zwei fast umgebracht hat, hat Fokke ihm Einhalt geboten, weil er jetzt auf keinen Mann verzichten kann. Beide haben einsehen müssen, dass nicht alles zu erzwingen ist.«
    »Das Schiff blockiert sie ebenfalls«, erklärte Aswig. »Sie können gar nichts unternehmen. Fokke musste sich ja absichern, dass seine Mannschaft nicht meutern kann. Nidis Gold war ihm nicht sicher genug. Er kann diesen Schutz zwar jetzt aufheben, aber natürlich werden sie trotzdem nichts unternehmen. Sie warten ab, was Laura tut.«
    »Jemand muss ihnen einen Floh ins Ohr gesetzt haben.« Andreas kicherte und warf Laura einen Blick zu.
    »Also herrscht da draußen Chaos.«
    »Ja, und ich schätze, Fokke wird seine Mannschaft bald schlafen schicken, sonst kann er morgen keine Luftschlacht bestreiten. Und die wird es geben, ganz ohne jeden Zweifel.«
    »Und ihm sein Ende bereiten. Also lasst uns weitermachen.«

    Hiermit verfüge ich, Marijke Venloor, dass dieses Wams nur von meinem Schwiegersohn Barend Fokke getragen werden kann. Er ist der Ehemann meiner Tochter Lieke.
    Sollte meine Tochter jemals Leid oder gar den Tod durch Barend Fokkes Schuld oder Hand erfahren, so möge er auf ewig verflucht sein, niemals wieder einen Hafen anlaufen zu dürfen und fortan ruhelos als Seelenloser auf den Meeren zu kreuzen. Niemals wird ihm vergeben werden, keine Gnade hat er jemals zu erwarten, selbst wenn er bereuen sollte.
    Als Fortgang seines ewigen Fluches darf er das Wams, mein Geschenk, niemals wieder ablegen, und niemals wird er wissen, warum.

    Laura war völlig erschöpft. Es war ein langer Text, aber er ergab einen Sinn. Das also war der Fluch, und er war gründlich und gut gewirkt worden. Diese Frau hatte wahrscheinlich sehr lange daran gearbeitet, und herausgekommen war eine perfekte Verwünschung, wie sie Zauberwesen kaum zustande brachten. Ob sie in der Magie bewandert gewesen war? Das musste nicht unbedingt der Fall sein, denn oft reichte ein sehr starker Glaube an die Wirksamkeit eines Fluches aus, um ihn wirksam zu machen. Fokke als seinerzeitiger Christ wiederum hatte wahrscheinlich angenommen, dass Gott ihn für seinen Frevel gestraft hatte, und ihm deshalb den Rücken gekehrt. Er hatte seine Bösartigkeit zu seiner ganz eigenen Religion erkoren und sich nicht zu Unrecht als Gott auf seinem Schiff gefühlt.
    Liekes Mutter hatte dies mit ihrem Fluch sicher nicht bewirken wollen, sondern Fokke im Gegenteil zu Leid und Elend verdammen wollen. Stattdessen brachte er Leid und Elend über alle anderen. Sie hatte geglaubt, alles richtig zu machen, und dabei ein grausames Monster erschaffen.
    Hoffentlich hatte sie niemals herausgefunden, was sie angerichtet hatte; spätestens das hätte sie nämlich dann mit Sicherheit ins Grab gebracht.
    »Wir kennen jetzt den Fluch«, sagte Andreas feierlich.
    »Ja, aber das war immer noch nicht

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