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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Menge applaudierte und Hochrufe ausstieß.
    Arun winkte jemandem. Erwartungsvolle Ruhe machte sich breit. Bis eine winzige Gestalt mit beachtlichem Geschick zum Kapitän der Cyria Rani hochkletterte, ein Stoffbündel unter einen Arm geklemmt, dieses öffnete und den Wartenden eine unscheinbare Waffe präsentierte.
    Nidi, dem Schrazel, kam die Ehre zu, den Versammelten den Dolch Girne zu zeigen. Er gab sich verlegen, doch je lauter die Menschen und Elfen applaudierten, desto mehr ließ er sich packen. Er hüpfte wild umher, wagte einen akrobatischen Überschlag in den Seilen und fing sich mit den Beinen und seinem Schwanz geschickt wieder ab, benahm sich wie ein übermütiges Kind, das seinen ersten Fisch aus dem Wasser gezogen hatte.
    Laura atmete tief durch. Nidi war zurück. Er war gesund geblieben. Auch Aswig, der Junge, zeigte sich. Und sie brachten jene Waffe, mit der Alberich hoffentlich vernichtet werden konnte.
     
    Es gab tränenreiche Begrüßungen und Umarmungen, viele freundliche Worte und eine kleine Feier, die dem Anlass gerecht wurde. Einige Matrosen neben der Wache blieben an Bord der Cyria Rani, wohl aus Scheu vor dem ungewohnten Element eines nicht schwankenden Bodens, doch auch sie erhielten ihre Belohnung in Form eines Festessens und von reichlich Alkohol.
    Arun ließ sich feiern. Er lieferte Berichte aus dem Reich der Gog/Magog, von denen sicherlich nicht mehr als der zehnte Teil stimmte. Doch niemand war ihm gram. Alle waren sie froh, die Weggefährten gesund und munter wiederzusehen.
    Und das Beste daran: Sie hatten endlich Girne!
    Laura betrachtete die Waffe. Sie war gut eingefettet wie immer, um nur ja nichts zu spiegeln. Und sie fühlte sich gut an. Sie wärmte. Sie sorgte dafür, dass Laura sich wohlfühlte und sie eine neue Art von Selbstbewusstsein in sich wachsen spürte.
    Und doch ging ihnen allen das tragische Schicksal von Angela und Felix nahe. Die Frau war von Alberich verführt und dann fallen gelassen worden – und ihr Mann war mit ihr zusammen an den Tücken der Welt Innistìr gescheitert, an magischen Dingen, die sie beide nicht verstanden hatten. Was hatte der Dolch mit Angela getan? Und wie war es zur Veränderung von Felix gekommen?
    Und – die schlimmste Frage von allen: Was sollten sie Luca sagen?
    Laura wusste keine Antwort darauf.
    Irgendwann endeten die Festivitäten, und die Protagonisten der Auseinandersetzung gegen Alberich zogen sich an einen ruhigen Ort zurück. Es gab viel zu besprechen, viel zu planen.
    Laura ergriff das Wort wie so oft. »Wir brechen so rasch wie möglich nach Cuan Bé auf«, sagte sie, »und zwar mit dem Titanendactylen, falls Josce einverstanden ist. Ich weiß schon, dass ihr mir das ausreden wollt, aber ich muss dorthin, zusammen mit dem Dolch. Ich möchte Arun, Jack und Veda bitten, hier indes die Stellung zu halten und weiter nach dem Zugang zum Verschollenen Palast zu forschen. Unterstützt die Spürer. Unternehmt alles, damit sie sich wohlfühlen und Erfolge erzielen.«
    Sie blickte Jack und die anderen Aufgerufenen nacheinander an. Keiner hatte Einwände, alle nickten ihr zu. Veda lächelte sogar ein klein wenig, während die schwarzknochige Venorim, deren Name nicht genannt worden war, gleichgültig ins Leere starrte. Laura hatte immer wieder ein ungutes Gefühl in ihrer Nähe, und doch stellte sie ein wichtiges Bindeglied ihrer Gruppe dar. Sie würde hierbleiben und die Sucher in ihrem Zelt, so gut es ging, unterstützen.
    »Milt, Finn – euch möchte ich bei mir haben.«
    »Ach – ganz was Neues«, konnte Milt sich einer spitzen Bemerkung nicht enthalten.
    Auch Finn hob die Brauen. »Ich glaube nicht, dass die Entscheidung dir diesmal allein zusteht. Wir sind in jedem Fall dabei, und es ist gut, dass wir uns einig sind. Erspart uns unnötigen Streit.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte das kleine Fellknäuel mit den großen Augen, das sich, schläfrig geworden, neben einem entzündeten Lagerfeuer eingerollt hatte.
    »Du bist auch dabei, Nidi, als Spezialist für Girne. Und irgendjemand muss ja auf mich aufpassen.«
    »Da hast du ganz recht.« Der Schrazel seufzte leise, und gleich darauf kündete ein leises Schnarchen davon, dass er nahe der wohltuenden Wärme eingeschlafen war.
    »Hanin – was ist mit dir?«
    Die Assassinin hielt die Hand gegen ihre Brust. »Ich komme selbstverständlich mit. Erwartest du etwa, dass ich Naburo den ganzen Spaß allein überlasse? Ganz gewiss nicht!«
    »Fein – dann sollten wir noch ins Detail

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