Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers
grau vor Müdigkeit wird, so wird dieses Grau getrennt sein vom Grau des niemals mehr erwachenden Morgens.
Das gefällt mir. Spürt ihr die Kälte? Oh, wie ich sie genieße. Ich liebe diese Stunde am meisten, es ist die einzige, zu der ich mir eine Ruhepause gestatte und mich ganz und gar hingebe. Es ist wie der Rausch, den ihr bei der Paarung empfindet, wenn ihr dem Höhepunkt entgegenschwingt.
Das ist mein Glück. Aber nicht mein Streben. Das ist viel höher, größer, weiter … und ihr werdet es erleben, schon bald. Die Zeit wird kommen, da ich aus der Verborgenheit heraustrete, da ihr mich alle schauen werdet, und erkennen, wer euer wahrer Herrscher ist, euer König, euer Gott.
Ihr werdet mich sehen und erzittern, und ihr werdet euch unterwerfen.
Der Tag ist nahe.
Bald wisst ihr, dass ich wahrhaftig bin, bald seid ihr alle mein.
Glaubt an mich!
Ich bin der Schattenlord.
Was
bisher geschah
Schattenlord 1:
Gestrandet in der Anderswelt
Laura (das Covergirl) und Zoe befinden sich auf dem Rückflug von den Bahamas, als das Flugzeug von einem mysteriösen Phänomen erfasst wird und an einem unbekannten Ort mit amethystfarbenem Strand bruchlandet. Moderne Technologie versagt, und es gibt keine Aussicht auf Rettung. War es ein Unfall, oder haben geheimnisvolle Mächte ihre Hand im Spiel? Wohin hat es die Überlebenden verschlagen – und warum steht Laura im Zentrum der Ereignisse?
Schattenlord 2:
Stadt der goldenen Türme
Auf dem Rückflug von den Bahamas geraten Laura Adrian und ihre Freundin Zoe in eine Katastrophe: Ihr Flugzeug stürzt an einem unbekannten Ort ab.
Die Überlebenden finden sich in einer sonderbaren, ihnen fremden Welt wieder, in der merkwürdige Kreaturen und Magie an der Tagesordnung sind. Ihre moderne Technologie versagt, das Überleben wird zum wichtigesten Problem: Es stellt sich heraus, das die Umgebung tödlich für die Menschen ist - ihnen bleiben nur wenige Wochen, um den weg in ihre Welt zurückzufinden!
Sklavenhändler überfallen die Gestrandeten. Sechs Passagiere des Unglückflugs werden verschleppt. Laura und ihre Freunde müssen sie retten, denn ihnen droht ein schreckliches Schicksal ...
Schattenlord 3:
Herrscher des Drachenthrons
Zoe ist entführt worden, und Laura steckt in der Zwickmühle – soll sie ihre Freundin im Stich lassen und direkt zum Palast Morgenröte aufbrechen, wo die Gestrandeten sich Hilfe auf Rückkehr nach Hause erhoffen? Schließlich läuft ihnen die Zeit davon, und es geht um alle. Viele Gefahren und Tragödien haben die Gestrandeten zu bewältigen, bis Laura tatsächlich Zoes Spur findet und ihr folgt – nur um die Freundin erneut durch die Erpressung des finsteren Schattenlords zu verlieren.
Nun bleibt nur noch der Weg nach Morgenröte – und dort wartet die größte Überraschung …
Prolog
Ich sehe euch
I ch weiß, wer ihr seid.
Ich weiß, wo ihr seid.
Ihr glaubt, es gibt mich nicht. Doch ich bin hier.
Ihr könnt mich nicht sehen, denn ich halte mich im Hintergrund: Ich bin das, was vorüberzieht wie der Schatten einer Wolke, die vom Sonnenlicht verbrannt wird. Ich bin flüchtig und undeutlich, etwas, das ihr nicht bemerkt, weil ihr nicht darauf achtet. Ich lebe schon seit langer Zeit unter euch, doch ihr wisst es nicht.
Ich nehme Einfluss auf eure Träume, im Wachen wie im Schlafen. Ich ernähre mich von euren Emotionen, ich kitzle sie aus euch heraus. Ihr wisst nicht, wenn ich bei euch bin, an euren Lippen hänge und Worte aus euch sauge, die ihr nicht sagen wollt.
Fürchtet ihr das Unbekannte? Ihr tut gut daran. Denn das Unbekannte bin ich.
So lange schon, ihr ahnt es nicht. Ihr wolltet es nie wissen, habt es verdrängt und von euch gewiesen. Ihr haltet mich für eine Mär, einen düsteren Alb, der auf euren Brustkorb drückt und euch den Atem abschnürt und euer Herz bedrängt.
Ich bin nicht eure Angst, o nein, so einfach ist es nicht. Ich bin es, der euch die Angst erschafft, doch ich lasse sie sich frei entfalten, ich kontrolliere sie nicht.
Spürt ihr die Kälte zur dunkelsten Stunde, kurz vor der Dämmerung, wenn die Nacht stirbt und der Morgen noch nicht geboren ist? Eine Stunde des Zitterns und Bebens, des Dazwischen, hoffnungslos und leer, wenn nur noch Kälte bleibt.
Das bin ich. Ich verhindere, dass Nacht und Morgen sich jemals nahe kommen, sich jemals auch nur für einen Hauch streifen dürfen, obwohl sie sich seit Anbeginn der Zeit nacheinander sehnen. In einer Welt, wo alles eins
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