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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Kidnapper.
    Dennoch wich sie instinktiv einen Schritt vor ihm zurück.
    Hinter ihr begann das Telefon zu klingeln.
    Leah trat noch einen Schritt zurück und wollte sich umdrehen, um abzunehmen.
    Der Detective hielt sie am Arm fest.
    »Lass es klingeln«, sagte er.
    Leah dachte, er würde sie zur Eile drängen. Sie mussten los. Ihre Mutter war verletzt. Man hatte sie ins Krankenhaus gebracht. Sie mussten zu ihr.
    Der Detective machte jedoch keine Anstalten, zur Tür zu gehen, und Angst loderte in Leah hoch wie eine Flamme.
    Sie versuchte, sich ihm zu entwinden, doch er hielt ihren Arm fest umklammert. »Was soll das? Lassen Sie mich los!«
    Erneut klingelte das Telefon. Gleich würde sich der Anrufbeantworter einschalten. Warum wollte er nicht, dass sie ans Telefon ging?
    Leah wand sich und entriss ihm ihren Arm, dabei schnellte ihre Hand in die Höhe und schlug ihm die Sonnenbrille von der Nase.
    In diesem Moment wusste sie, warum er ihr bekannt vorgekommen war. Er war im Stall gewesen. Er war damals anders gekleidet gewesen und hatte keine Sonnenbrille getragen. Er hatte sie angelächelt, als müsste sie sich freuen, ihn zu sehen. Er hatte nichts davon gesagt, dass er Detective war. Er hatte nicht den Namen Houston genannt.
    Leah stürzte auf das Telefon auf dem Küchentresen zu. Der Anrufbeantworter hatte sich eingeschaltet, aber der Anrufer konnte sie trotzdem hören, wenn sie es schaffte abzunehmen. Sie konnte schreien. Sie konnte dem Anrufer sagen, er solle die Polizei anrufen.
    Mit der linken Hand packte Houston ihren Pferdeschwanz und riss sie nach hinten. Sie verlor das Gleichgewicht und taumelte mit wild rudernden Armen gegen ihn, traf ihn am Mund und stieß ihm ihren Ellbogen in die Brust.
    »Lass den Scheiß«, fuhr er sie an.
    Leah versuchte, sich aufzurichten. Tränen traten ihr in die Augen, als er erneut an ihren Haaren riss.
    »Lassen Sie mich los«, schrie sie. So fest sie konnte, trat sie ihm gegen das Schienbein, der schwere Clog traf den Knochen mit der Wucht eines Baseballschlägers.
    »Scheiße!«, brüllte er. »Dummes kleines Miststück!«
    Er schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht, und gleich darauf noch einmal und noch einmal.
    Leah hatte das Gefühl, ihr Kopf würde explodieren. In ihren Ohren dröhnte es. Vor ihren Augen verschwamm alles. Sie spürte den metallischen Geschmack von Blut im Mund.
    Sie schluchzte, aber sie konnte es kaum hören. Das Geräusch schien wie aus weiter Ferne zu kommen. Sie fühlte sich schwindlig und benommen. Und dann fiel sie, landete rücklings auf dem Boden. Er hatte ihre Haare losgelassen und sie von sich weggestoßen.
    Sie schlug mit dem Kopf gegen eines der dicken Tischbeine. Sie versuchte, sich aufzusetzen, ihre Fingernägel suchten auf dem Holzboden nach Halt. Ihre Hand berührte den Hufkratzer, der an der Gürtelschlaufe ihrer Reithose hing. Instinktiv zog sie ihr Poloshirt darüber, um ihn zu verbergen.
    Houston packte mit seiner großen Hand ihre Schulter, und seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihre Muskeln, als er sie hochzerrte. Mit dem Handrücken schlug er sie auf die andere Wange, dann packte er eine ihrer kleinen Brüste und drückte zu, so fest er konnte.
    Leah schrie vor Schmerz auf. »Hören Sie auf! Hören Sie auf!«
    Er ließ sie los und stieß sie grob auf einen Stuhl.
    Außer sich vor Angst, Entsetzen und Schmerz krümmte sie sich zusammen und schlang schluchzend die Arme um sich.
    »Bleib da sitzen!«, schrie er. Er hatte sich über sie gebeugt, sein Mund war kaum zwanzig Zentimeter von ihrem Ohr entfernt. »Bleib sitzen, oder ich schwöre dir, du wirst es bereuen!«
    Leah konnte vor lauter Schluchzen und Angst kaum atmen und wünschte aus tiefster Seele, jemand würde kommen und sie retten.

54
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte Tanner auf das vor ihr liegende Blatt.
    »Wie hieß gleich noch mal der Typ, von dem wir dachten, er könnte ein Privatschnüffler sein?«, fragte sie.
    »Gregory Hewitt«, sagte Hicks.
    » Michael Craig Houston «, las Tanner vor. » Alias Michael House, Craig Michaels, Gregory Hewitt. «
    Mendez ging zu einer freien Stelle auf der Wandtafel. Das Adrenalin rauschte durch seine Adern. Er schrieb MICHAEL CRAIG HOUSTON / GREGORY HEWITT in die Mitte. Von Houstons Namen zog er eine Linie nach links und schrieb ans Ende BALLENCOA , rechts davon machte er ein Fragezeichen und schrieb LAUREN LAWTON dazu.
    »Wenn Houston Gregory Hewitt ist, warum hat er dann Ballencoa in San Luis beobachtet?«, fragte Hicks.

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