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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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abgenommen hatten, sah er sie an und sagte: »Lady, Ihr Freund möchte ich lieber nicht sein.«
    Falsch , dachte Lauren, als sie in die helle Nachmittagssonne hinaustraten und sie sich wünschte, sie hätte ihre Sonnenbrille nicht kaputt gemacht, du würdest nicht Roland Ballencoa sein wollen .
    Als sie aus dem Gebäude kam und zu ihrem schwarzen 5er BMW ging, zoomte das Kameraobjektiv sie näher heran. Sie hatte sich in den letzten Jahren stark verändert. Von ihrer früheren Eleganz war nichts mehr zu sehen, sie trug jetzt Bluejeans und ein schwarzes T-Shirt; die perfekt frisierte braune Mähne war abgelöst worden von einem Pferdeschwanz unter einer Baseballkappe; müde und fertig statt schick und geschminkt. Trotzdem, sie war nach wie vor ziemlich attraktiv.
    Sie ging zum Kofferraum des Autos und verstaute die große schwarze Tasche. Beim Schließen des Kofferraumdeckels blickte sie in die Kamera, ohne es zu bemerken.
    Der Verschluss klickte, und der Motor transportierte den Film weiter.

16
    Von außen gab es keinerlei Hinweis darauf, dass das Haus, das Roland Ballencoa von Carl Eddard gemietet hatte, bewohnt war.
    Der alte Mann schloss die Tür auf, und sie traten ein. Es roch nach Reinigungsmitteln und Staub. In der Luft hing eine abgestandene Stille, die vermuten ließ, dass schon eine ganze Weile kein Lebewesen sie gestört hatte.
    Die Möbel standen alle dort, wo sie hingehörten. Nichts fehlte, aber es war auch nichts dazugekommen – keine Zeitungen, Schuhe oder ungeöffnete Rechnungen, nicht ein Hemd oder Jackett, nicht eine Baseballkappe, keine Zahnbürste und kein Kamm oder Wattestäbchen. Nichts. Kein Essen, kein Müll, kein Fetzen Papier, kein Kaugummipapier. Es war, als wäre Roland Ballencoa nie hier gewesen.
    »Ich schätze mal, Sie können sich nach einem neuen Mieter umschauen«, sagte Mendez.
    Carl Eddard sah ihn befremdet an. »Warum denn? Solange der hier zahlt, ist er der beste Mieter, den ich jemals hatte.«
    »Warum zahlt er die Miete für ein Haus, das er nicht bewohnt?«, fragte sich Hicks laut.
    »Was kümmert mich das?«, erwiderte der alte Mann.
    Dass es nichts zu sehen gab, machte Mendez nervös, am liebsten hätte er unter die Betten und zwischen Matratze und Lattenrost geguckt. Er wollte die Schubladen der Kommode herausziehen, um nachzuschauen, ob etwas unter den Boden geklebt war. Er wollte auf den Dachboden gehen und dort nach einer versteckte Kiste suchen oder irgendetwas sonst.
    Er tat nichts dergleichen.
    Offiziell taten sie nichts Ungesetzliches, wenn sie sich zusammen mit dem Vermieter in dem Haus aufhielten, und sie hätten sich wahrscheinlich auch noch dann im Rahmen des Gesetzes bewegt, wenn irgendetwas Belastendes zum Vorschein gekommen wäre – je nachdem, wie schlau oder ausgebufft der Verteidiger sein würde. Das gesamte Police Department von San Luis würde sich auf sie stürzen, aber ein Gesetz hätten sie vermutlich nicht übertreten. Vermutlich.
    Außer wenn sie buchstäblich über irgendetwas stolperten, befanden sie sich ohne Gerichtsbeschluss und sogar ohne hinreichenden Verdacht, der es ihnen erlaubt hätte, einen zu beantragen außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs. Es gab nicht einmal ein Verbrechen, das zu Ermittlungen berechtigte. Sie waren aus reiner Neugierde hier und weil ihm eine Frau leidtat, von der alle behaupteten, sie sei eine Nervensäge und nicht ganz richtig im Kopf.
    Nach den zugestandenen zwanzig Minuten wurde Carl Eddard ungeduldig.
    »Ich habe noch etwas anderes zu tun«, jammerte er. »Ich glaube kaum, dass der Mann hier plötzlich wie aus dem Nichts auftaucht.«
    Genau dorthin schien er verschwunden zu sein, dachte Mendez.
    Sie dankten Eddard, und er schloss das Haus ab und machte sich auf den Rückweg. Mavis Whitaker von nebenan folgte dem Alten am Zaun entlang und schimpfte die ganze Zeit auf ihn ein.
    »Ich hab Ihnen gleich gesagt, das kann zu nichts Gutem führen, einen Perversen hier wohnen zu lassen.«
    Eddard wedelte mit der Hand in ihre Richtung, als versuchte er, einen Schwarm Mücken zu verscheuchen.
    Mendez und Hicks fuhren in die Stadt, um in einem netten kleinen mexikanischen Restaurant, das draußen unter zwei großen Bäumen Tische aufgestellt hatte, zu Mittag zu essen.
    »Das ist schon ziemlich merkwürdig«, erklärte Hicks und träufelte Tabascosoße auf seine Fisch-Tacos. »Wer mietet in der einen Stadt ein Haus, um dann in einer anderen zu wohnen?«
    »Ich frage mich, wie er sich das leisten kann. Die Mieten hier

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