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Schattennächte: Thriller (German Edition)

Schattennächte: Thriller (German Edition)

Titel: Schattennächte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Mendez und ignorierte geflissentlich die hochgezogenen Augenbrauen von Hicks.
    Carl Eddard sah ihn streng an. »Haben Sie denn einen Gerichtsbeschluss, junger Mann?«
    »Den brauchen wir nicht«, sagte Mendez. »Sie sind der Vermieter. Sie haben das Recht, das Haus zu betreten. Wir suchen nur nach einem Hinweis, ob Mr. Ballencoa noch in dem Haus wohnt oder nicht.«
    Eddard runzelte die Stirn. »Ich hab viel zu tun.«
    »Wir rauben Ihnen nicht mehr als zwanzig Minuten Ihrer wertvollen Zeit, Mr. Eddard. Versprochen. Es ist wichtig, dass wir wissen, ob Mr. Ballencoa die Stadt verlassen hat. Wenn dem so ist, werden wir sofort verschwinden.«
    Der alte Mann hustete und röchelte verschleimt. Schließlich wischte er sich die Hände an dem ölverschmierten Lappen ab und warf ihn genervt auf den Rasenmäher. »Na schön, wenn es sein muss.«
    Mendez und Hicks warteten in ihrem Auto, während Carl Eddard nach den Hausschlüsseln suchte.
    »Bist du eigentlich völlig bekloppt?«, fragte Hicks, sobald sie die Türen geschlossen hatten.
    Mendez tat so, als wüsste er nicht, was sein Kollege meinte. »Wieso?«
    »Wenn Detective Neri Wind von der Sache bekommt, wird er sich bei seinem Chef beschweren, und der wird sich bei unserem Chef beschweren. Deinetwegen werden wir gehörig eins auf die Mütze kriegen.«
    »Wieso?«, fragte Mendez wieder. »Wir schauen uns doch nur ein bisschen um. Es ist keine widerrechtliche Durchsuchung, weil wir nichts suchen werden. Wir fassen nichts an. Wir nehmen nichts mit.«
    »Dann hoffen wir mal, dass er kein Geständnis auf die Badezimmerwand geschrieben hat.«
    »Wir sind hergekommen, um dieses Arschloch zu finden«, sagte Mendez. »Ich möchte wissen, ob er seinen Kram gepackt hat und abgehauen ist. Wenn seine Hemden noch alle im Schrank hängen, ist er vielleicht gar nicht nach Oak Knoll gezogen, und wir brauchen uns keine Sorgen zu machen.
    Wenn er dagegen mit Sack und Pack verschwunden ist, ohne jemandem Bescheid zu geben … dann würde mich das misstrauisch machen. Dich nicht?«, fragte er.
    »Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass wir uns wegen dieses Knaben ein Bein ausreißen sollten«, sagte Hicks. »Es liegt kein Haftbefehl gegen ihn vor, nicht mal eine Fahndung. Der einzige Mensch, der ihn in Oak Knoll gesehen haben will, zeichnet sich nicht gerade durch Glaubwürdigkeit aus.«
    »Dann erkläre mir mal«, sagte Mendez, »welchen Grund es haben könnte, dass jemand ein Haus mietet, sich seine Post an ein Postfach schicken lässt, kein Bankkonto führt, kein Telefon hat, klammheimlich mitten in der Nacht die Stadt verlässt und so weiter und so fort?«
    »Dass er was auf dem Kerbholz hat«, gab Hicks zu.
    »Und dieser Jemand hat sich wahrscheinlich bei uns niedergelassen. Mr. Eddard mag es egal sein, dass ein verurteilter Päderast gegenüber einer Highschool wohnt. Mir ist es nicht egal. Und dir sollte es das auch nicht sein. Denk an deine Töchter.«
    »Du hast ja recht, ich will ihn auch nicht in unserer Nachbarschaft«, bekannte Hicks. In dem Moment überquerte Carl Eddard den Bürgersteig und ging zu seinem roten El Dorado.
    »Okay, dann wollen wir mal«, sagte Hicks. »Du lädst mich aber nachher zum Mittagessen ein. Wenn mir schon die Leviten gelesen werden, dann möchte ich wenigstens einen vollen Bauch dabei haben.«

15
    Es war eine Walther PKK neun Millimeter Kurz. Baby Nine, hatte Lance sie genannt. Sie wurde mit Patronen Kaliber .380 geladen und war auch für die Hand einer Frau nicht zu schwer. Lance hatte sie unbedingt haben wollen, weil James Bond seit dem ersten Film – James Bond jagt Dr. No. , Lance’ Lieblings-Bond-Film – eine Walther benutzte, eine PPK 7.65 mm.
    Ihr Ehemann konnte Stunden über Bond sprechen, und seine Augen leuchteten dabei wie die eines kleinen Jungen bei der Bescherung. Bei der Erinnerung verspürte sie einen sehnsüchtigen Stich im Herzen. Sie verbot sich, an ihn zu denken. Die guten Erinnerungen verwandelten sich meistens in schwere Gewichte, die sie in einen Abgrund rissen. Und heute stand sie ohnehin zu dicht davor.
    Wenn der Gerechtigkeit nicht Genüge getan wurde, reizte sie das bis aufs Blut. Egal, ob sie selbst davon betroffen war oder jemand anders. Heiße Wut stieg dann in ihr auf wie ein Tier, das aus ihr herauszubrechen versuchte.
    Sie musste einen Weg finden, ihre Wut in eine Tat umzusetzen, die sowohl gewalttätig als auch kontrolliert war. Zum Beispiel, indem sie die Waffe ihres Mannes abfeuerte. Wenn sie die Walther in die

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