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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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hinterlassen hatte.
    »Ja, ja«, sagte Landry. »Das ist sehr überzeugend. Sie wollen uns also weismachen, dass Don Jade und Chad Partner bei Ihrer Entführung waren, zusammen mit Paris Montgomery. Woher kennen Chad und Don sich?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und warum sollte er Partner eines Mannes werden, der Sie ihm weggenommen hatte?«, fragte Landry. »Das verstehe ich nicht.«
    Er merkte, wie ihre Frustration wuchs. Ihr Atmen wurde flach und schnell.
    Die Pflichtverteidigerin funkelte Landry böse an. »Sie können nicht von Erin verlangen, Ihnen den gesamten Fall auf einem Silbertablett zu servieren, Detective. Sie kann nicht wissen, was in den Köpfen der Beteiligten vorging.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher, Ms. Onjo. Erin hatte eine intime Beziehung zu Chad, hat für Don Jade gearbeitet, behauptet, in ihn verliebt gewesen zu sein. Wenn jemand die Antwort auf diese Fragen weiß, müsste es meiner Meinung nach Erin sein.«
    Onjo tätschelte den Rücken des Mädchens. »Erin, Sie müssen das überhaupt nicht –«
    »Ich hab nichts Falsches getan!«, sagte Erin zu ihr. »Ich hab nichts zu verbergen. Es war nicht meine Schuld.«
    Landry sah zu Roca und verdrehte die Augen. »Und wie haben Chad und Jade zusammengefunden, Erin? Soweit ich das sehe, besteht die einzige Gemeinsamkeit zwischen Don Jade und Chad Seabright darin, Sie zu kennen. Ich kann sie mir nicht als Freunde vorstellen.«
    »Fragen Sie sie!«, blaffte sie. »Vielleicht haben sie sich ineinander verknallt. Das weiß ich doch nicht.«
    »Und Paris Montgomery war die Dritte im Bunde, richtig? Die haben Sie in einem Wohnwagen auf ihrem Grundstück festgehalten.«
    Erin legte das Gesicht in die Hände. »Ich weiß es nicht!«
    »Erin ist hier das Opfer«, warf Onjo ein. »Sie ist die Letzte, die im Gefängnis sitzen sollte.«
    »Chad sagt da aber etwas anderes«, meinte Roca. »Und Paris auch. Sie sagen beide, die Entführung sei Erins Idee gewesen. Paris kam mit dem Plan, das Pferd zu töten und es auf Jade zu schieben. Erin hat sie gedrängt, die Entführung zu türken, um Geld von ihrem Stiefvater zu erpressen, einen Keil zwischen Seabright und ihre Mutter zu treiben und Jade gleichzeitig in ein Verbrechen reinzuziehen, das seine Karriere zerstören würde.«
    »Und wissen Sie, was?«, ergänzte Landry. »Die Geschichte ergibt für mich viel mehr Sinn als Chad und Jade als soziopathische, heimliche, bisexuelle Liebhaber.«
    »Das war ein einziger Albtraum!«, schluchzte Erin. »Sie haben mich vergewaltigt !«
    Landry seufzte, erhob sich, streckte seinen Rücken, rieb sich das Gesicht. »Es fällt mir nur schwer, das zu glauben, Erin.«
    Onjo schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Sie war im Stehen nicht größer als im Sitzen. »Das ist barbarisch, und es reicht jetzt.« Sie rief die Wache vor der Tür.
    »Sie wollen sich den Film nicht anschauen?«, fragte Landry und deutete auf den Fernseher und den Videorecorder, die auf einem Metallwagen in einer Ecke des Raumes standen.
    Onjo warf ihm böse Blicke zu. »Wovon reden Sie? Welcher Film?«
    »Die haben Videos gemacht«, erklärte Erin. »Sie haben mich dazu gezwungen. Es war grauenhaft.«
    »Ich glaube nicht, dass das hier für die Öffentlichkeit bestimmt war«, sagte Roca. »Sie sollten sich Ihre Strategie noch mal überlegen, Erin. Ich gedenke, mit derjenigen Person, die mir die wenigsten Lügen auftischt, die beste Absprache zu treffen.«
    Landry drückte am Videorecorder auf Play.
    »Sie sind eine sehr begabte Schauspielerin, Ms. Seabright«, meinte er. »Hätten Sie sich nicht dem Verbrechen zugewandt, dann hätten Sie es bestimmt bis an die Spitze der Pornodarstellerinnen gebracht.«
    Das Band war eine Kopie aus der Videokamera, die Elena aus dem Wohnwagen gerettet hatte. Hinter den Kulissen der angeblichen Entführung. Ausgemusterte Aufnahmen. Die Schauspieler bei der Probe.
    Auf dem Bild, das den Fernseher füllte, posierte Erin anzüglich auf dem Bett, lächelte verführerisch in die Kamera. Dasselbe Bett, an das sie auf den an Bruce Seabright geschickten Videos gekettet war. Dasselbe Bett, auf dem sie sich zusammengekrümmt hatte, während sie geschlagen wurde, so brutal, dass selbst hart gesottene Cops beim Anschauen schockiert waren.
    Maria Onjo sah sich das Band an, wobei die Farbe aus ihrem Gesicht wich, zusammen mit ihrer Verteidigung.
    Erin schaute von ihrer Anwältin zu Landry. »Sie haben mich dazu gezwungen. Ich musste genau das tun, was sie gesagt haben, sonst hätten sie mich

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