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Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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ging durch die Nacht. Alle Blicke flogen zur Vago , deren Außenscheinwerfer plötzlich wieder in die Nacht stachen wie Lanzen aus Licht. In ihrem Strahlen nur als Silhouette zu erkennen, rannte eine einsame Gestalt über das Dach des Schiffes und winkte mit beiden Armen.
    »Mr. Parker, Sir!«, rief die Terranerin namens Kowalski mit fast kindlicher Freude. Sie sprang vom Schiff auf die Plattform und hielt auf Parker zu. »Ich hab’s geschafft! Alle Systeme sind wieder online! Ich ... ich hab’s ge...«
    Sie hielt inne, als sie die Leichen um sich herum sah, die Gesichter ihrer Freunde, Kollegen. Sie wurde kreidebleich.
    »Sehr gut, Linda!«, rief Parker, ohne die Waffe sinken zu lassen oder seinen Blick von Garlyn zu nehmen. »Heizen Sie die Antriebe an. Wird Zeit, dass wir diese verfluchte Rotzkugel endlich verlassen!«
    Linda Kowalski antwortete nicht. Sie stand stocksteif da. Gab ein ersticktes Röcheln von sich.
    »Linda?«, rief Parker.
    Garlyn glaubte für einen Moment, der Schrecken habe die Frau gelähmt. Dann sah er den roten Schlitz, der sich auf Kowalskis Bauch geöffnet hatte.
    Die Terranerin kippte zur Seite, rührte sich nicht.
    Er hörte Kirai und einige der Menschen vor Schreck keuchen.
    »Was zum Teufel –?«, hauchte Parker.
    Panik erfasste ihn und die anderen Terraner. Sie rissen ihre Waffen hierhin und dorthin, starrten angestrengt in die Nacht. Doch es war nichts zu sehen.
    Ein Déjà vu überrollte Garlyn. Sein Puls hämmerte ihm in den Ohren, während kaltes Blei in seinen Magen tropfte.
    Die Erinnerung riss ihn zurück nach Exylon. Zu dem unsichtbaren Phantom, das sie dort angegriffen hatte.
    Nein! , schrie alles in ihm auf. Nicht hier, nicht jetzt, NEIN!
    »W-Was ist hier los?« Kirais Stimme überschlug sich.
    »Ki«, sagte er. »Bleib dicht bei mir, okay? Und wenn ich es sage, lauf zum Schiff!«
    Er fasste kraftlos nach ihrer zitternden Hand, sah einen anderen Terraner, dessen Kopf plötzlich in einem unmöglichen Winkel herumgerissen wurde. Dann starb der nächste mit einem stummen Schrei. Und der nächste. Parker und die anderen Menschen verloren die Nerven, sie feuerten in die Luft, dorthin, wo ihr Artgenosse eben noch gestanden hatte.
    Sie starben einer nach dem anderen von unsichtbarer Hand. Schnell und lautlos.
    Bald war nur noch Parker übrig. Sein Finger krümmte sich um den Abzug, selbst als der Laser nicht mehr feuern konnte. Er schrie unzusammenhängend in die Dunkelheit.
    Dann machte er eine dummes Gesicht. Würgte. Blut kam über seine Lippen. Und ein Wort:
    »Natasha.«
    Dann fiel er tot zu Boden.
    »Jetzt!«, brüllte Garlyn.
    Er mobilisierte den allerletzten Rest seiner Kräfte, aber seine Beine kamen nicht voran, als steckten sie in Morast. Kirai hielt seinen Arm, versuchte verzweifelt, ihn hinter sich herzuziehen.
    Dann schrie sie und gefror mitten in der Bewegung.
    Ki! , wollte er rufen. Dann bohrten sich Nägel aus Eis in seinen Verstand.
    Er konnte sich nicht rühren. Was immer er versuchte, sein Körper gehörte nicht länger ihm, er war gefangen in unsichtbaren Fesseln. Aber sein Herz – sein Herz bewegte sich, raste .
    Es war hier. Das Wesen, das versucht hatte, Vago von Exylon zu schmuggeln. Das Wesen, das ihn niedergeschossen hatte, das versucht hatte, seine Freunde dazu zu bringen, sich gegenseitig zu abzuknallen.
    Das Ding , dem er das Handwerk gelegt hatte, allein dank seiner Laserfestigkeit.
    Aber wo kam es her? Für einen irrationalen Moment glaubte er, es habe sich auf der Vago versteckt, die ganze Zeit über. Nein. Es musste mit einem eigenen Schiff hierher gekommen sein; ein Schiff im Tarnmodus, genauso unsichtbar wie sein Pilot. Während des Kampfes gegen die Dru’hn hatten ihm das ständige Laserfeuer und die Schreie genug akustische Deckung gegeben, um sich unbemerkt zu nähern. Vielleicht schwamm es dort draußen auf dem Schleim, jenseits der Kante der Plattform.
    Sein Blick flog über die Toten, die Trümmer, die Rauchfahnen, auf der Suche nach verräterischen Schlieren in der Luft, die das Tarnpolymer erzeugte, das die Kreatur trug. Doch wenn es sie gab, wurden sie von der Dunkelheit verborgen.
    Er rollte die Augen zur Seite, spähte zu Kirai. Sie wehrte sich wie er gegen die Lähmung. Wie er vergeblich.
    »Interessant«, hörte er eine Stimme flüstern. Sie war ebenso kalt wie der telepathische Griff, der ihn festhielt. Ihr Ursprung ließ sich nicht lokalisieren, er war sich nicht einmal sicher, ob er sie wirklich gehört hatte.
    Aber er

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