Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel

Titel: Schattenraum 01 - Garlyn - Das Schattenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
brummen.
    Erst nach Sekunden begriff er, wo er war: die steril-weiße Krankenstation der Vago . Er lag auf der weichen Operationsliege, während rechts von ihm die blitzblank polierten Metalltentakel des Robodocs an seinem Arm zugange waren. Was immer sie dort taten, er spürte es nicht. Aber es war ihm egal. Hauptsache, er hatte seinen Arm wieder. Und die beiden schwarzen Spiralen, die sich darum wanden.
    Den Kopf noch voller Nebel, versuchte er sich aufzurichten, doch die Fixierungsfelder des ’docs hielten ihn sanft fest.
    » Bitte haben Sie noch eine Stunde Geduld «, sagte die Maschine. » Die Nanobots sind augenblicklich damit beschäftigt, das Gewebe zu verbinden. «
    Garlyn sank widerwillig auf die Liege zurück. »Kriegst du mich wieder hin?«
    » Mit 99, 9998 prozentiger Wahrscheinlichkeit, ja. Wenn Sie still halten. «
    »Ist ja gut. Wo ist ...?«
    Die Tür der Krankenstation öffnete sich wie gerufen. Kirai trat ein. Sie lächelte; der Anblick war Balsam für seine Seele. Erst jetzt verließ ihn die letzte Anspannung.
    »Endlich!«, sagte sie und eilte zu ihm an die Liege. »Ich dachte schon, du schläfst bis zum Hitzetod des Universums!«
    »Wie lange war ich ...?«
    »Ein paar Stunden.« Sie schob sich eine silberne Strähne hinter ihr spitzes Ohr. Ein Echo der Sorgen, die sie sich gemacht hatte, stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Du hast eine Menge Blut verloren. Ich habe dich an Bord geschleppt, zusammen mit dem Arm, und sofort die Antriebe gestartet. Wir sind jetzt im Hyperraum, bevor du fragst. Dieser verfluchte Schleimball liegt weit hinter uns.«
    Garlyn nickte. »Kein Problem«, sagte er bitter. »’s gibt dort nix mehr, was ich vermissen würde.«
    Auf Viridis gab es nur noch Tod. Und er hatte genug davon.
    Sie berührte seine Schulter. »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.«
    Die Fixierungsfelder verhinderten, dass er mit den Achseln zucken konnte. »War keine Absicht. Davon abgesehen, beruht das auf Gegenseitigkeit. Als das Vieh dich telepathisch ausgeknockt hat – ich dachte, du stehst nicht mehr auf.« Er erschauderte bei der Erinnerung. Das Blut, das ihr aus der Nase lief, ihr regloser Körper ...
    Kirai grinste trocken. » Er dachte das auch. Zum Glück. Anscheinend habe ich doch ein bisschen was vom Schauspieltalent meiner Mutter geerbt.«
    Er hätte alles dafür gegeben, die Hand ausstrecken zu können, um sie zu streicheln. Sie zu küssen. »Schön, dass es dir gut geht«, sagte er.
    »Das wollte ich auch gerade sagen. Dieses Ding ... was war das? Ein alter Freund von dir?«
    Er lächelte säuerlich über den schlechten Witz. »So was ähnliches. Was immer es war, ich glaub’ nicht, dass wir es noch mal wiedersehen.« Große Galaxis, er betete darum!
    Kirai zog einen Stuhl neben die Liege und setzte sich. Sie sah ungefähr so müde aus, wie er sich fühlte. »Was ist passiert? Als er dir den Arm abgeschnitten hat ... ich dachte, es wäre alles aus.«
    Garlyn drehte den Kopf nach rechts und betrachtete die Schattenhelix. »Aber trotzdem war sie mit mir verbunden. Sie hat mich nicht im Stich gelassen. Ob zum Guten oder zum Schlechten, wir sind wieder vereint.«
    » Ja «, sagte die Helix. » Das sind wir. Für immer. Und ich bin glücklich darüber .«
    »Er hat dir dabei geholfen, euch zusammen zu bringen, nicht wahr? Der Geist des Meeres, meine ich.«
    Garlyn nickte. »Hat er. Und er hat mir noch mehr verraten.« Und während die winzigen Maschinen in seinem rechten Arm damit beschäftigt waren, kauterisiertes Gewebe zu erneuern und Muskeln, Sehnen und Knochen wieder miteinander zu verschweißen, erzählte er ihr von den abtrünnigen Crondar, die vor Urzeiten von ihrem eigenen Volk in den Schattenraum verbannt worden waren. In eine Gefängnissphäre namens Skaya – was immer das auch bedeuten sollte.
    Kirai runzelte die alabasterfarbene Stirn. »Vater der Sterne, das soll gnädig gewesen sein? Sie dort einzusperren?«
    Garlyn dachte an seine letzten beiden Flüge durch den Schattenraum: die Gesichter seiner Begleiter entfärbt wie die von Gespenstern, ihre Schreie zur Unkenntlichkeit entstellt. Das Gefühl, in einem Alptraum gefangen zu sein und nicht aufwachen zu können. Wie sollten die Abtrünnigen das über Jahre hinweg aushalten, ohne irre zu werden? Und vor allem: Wie sollten Ki und er einen längeren Flug durch dieses perverse Kontinuum durchstehen?
    Er war fast überrascht, die Helix auf seine Gedanken antworten zu hören. Scheinbar musste er sich daran

Weitere Kostenlose Bücher