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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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auf den Boden; am liebsten hätte sie vor Erleichterung geweint. Nachdem sie den Mann jetzt in ihr Zimmer mitgenommen hatte, war sie nicht sicher, was sie mit ihm anfangen sollte, aber sie schloss leise das Fenster und eilte los, um eine Flasche kaltes Wasser zu holen, bevor sie das Licht einschaltete.
    »Trink das. Du bist dehydriert, und du glühst vor Fieber. Ich werde deine Wunden reinigen und dir Antibiotika spritzen. Wir sind mit Medikamenten eingedeckt, und ich kann Wunden recht gut nähen, wenn es sein muss.«
    »Du gibst mir das, was ich benötige, und den Rest kann ich selbst tun«, beteuerte er ihr und setzte sich auf die Bettkante. Das Zimmer war klein, und das Bett wirkte einladend.
»Nichts anderes schmeckt so gut wie Wasser.« Er ließ die Flüssigkeit tropfenweise durch seine Kehle rinnen und widerstand dem Drang, sie in sich hineinzuschütten. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Briony tunkte einen Lappen in kühles Wasser und legte ihn ihm in den Nacken. »Du hast eine wirklich schlimme Infektion, Jack. Ich weiß, dass du die Wunden selbst nähen könntest, aber warum ruhst du dich nicht aus und lässt mich im Moment für dich sorgen?«
    Jack trank noch einen großen Schluck, denn sein ausgedörrter Körper war begierig auf die kühle Flüssigkeit. Er nahm den kühlen Lappen und rieb sich damit das Gesicht, während er beobachtete, wie sie in einer Schüssel eine Lösung anrührte. »Besorg mir eine Pinzette.«
    »Was?« Sie wirkte verblüfft.
    »Ich kümmere mich um dein Gesicht und deinen Arm. Die Wunden werden sich entzünden, wenn wir die Splitter nicht rausziehen. Hinterher werde ich nicht mehr in der Verfassung dafür sein. Also gib mir jetzt die Pinzette.«
    »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Ich mache keine Witze.« Seine Stimme war grimmig, und er musste sich an die Wand stützen, weil er schwankte. »Es ist mein Ernst. Du wirst mich nicht anrühren, bevor ich deine Wunden versorgt habe. Und falls ich ohnmächtig werde und jemand kommt, wirst du sofort von hier verschwinden. Steig durchs Fenster auf die Dächer, spring bloß nicht hinunter. In der Gasse werden sie dich von allen Seiten einkreisen. Bewege dich so weit wie möglich auf den Dächern voran, und schlag den Rückweg zum Wald ein. Dort draußen kannst du dich verstecken.«
    »Kommandierst du jeden herum?« Sie zog die Pinzette aus ihrem Sanitätskasten und reichte sie ihm. »Ich komme
mir total blöd vor, wenn ich mir von dir die Splitter aus der Haut ziehen lasse, während du in Streifen geschnitten bist.«
    Er nahm ihr Kinn und begann die größten Splitter aus ihrer Haut herauszuziehen. »Du hast mir das Leben gerettet. Danke. Ich bin nicht allzu vielen Menschen etwas schuldig, aber ich wäre tot, wenn du nicht gewesen wärst.« Er säuberte ihr Kinn mit dem antiseptischen Mittel und streckte die Hand nach der antibiotischen Salbe aus.
    »Ich will nicht darüber reden.« Ihr Magen hob sich bereits. Sie schloss die Augen, um die Erinnerung an den Mann zu verbannen, der tot im Wald lag.
    »Er hätte mich getötet.«
    »Ich weiß. Bist du fertig?«
    »Mir gefällt nicht, wie dein Arm aussieht. Die Splitter sind ziemlich tief eingedrungen. Du darfst nicht vergessen, regelmäßig Salbe draufzuschmieren.« Er reichte ihr die Pinzette. »Ja, ich kommandiere jeden herum. Für mich hat sich das bewährt.«
    »Ich verstehe. Und tun alle das, was du sagst?«
    »Wer gescheit ist, tut es.«
    Gegen ihren Willen sah sie seinen verwüsteten Körper an, die in Streifen geschnittene Haut. Sein sichtlich muskulöser Bauch, seine kräftige Brust und seine breiten Schultern hatten den größten Teil der Foltern abgekriegt. Er hatte zwei seltsame Tätowierungen. Ihr fiel auf, dass sie die Tätowierungen nicht mit der Sehkraft eines normalen Menschen, sondern mit ihrem gesteigerten Sehvermögen sah, wie unter ultraviolettem Licht. Sie berührte eine von beiden. »Das sind keine normalen Tattoos. Die Tinte ist anders.«
    »Niemand außer unseresgleichen kann sie sehen.«

    Sie hätte gern mehr darüber gewusst, doch statt ihn auszufragen, kniete sie sich vor ihm hin. Es war unbedingt erforderlich, dass sie seine Wunden reinigte, um sein Überleben zu sichern. »Es wird wehtun.«
    »Tu es einfach.«
    »Willst du das Gewehr hinlegen?«
    Jack sah blinzelnd auf sie hinunter und stellte überrascht fest, dass er das Gewehr noch um den Hals hängen hatte. Er legte es in Reichweite seiner Hand auf die Matratze und legte dann die Pistole und die beiden Messer

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