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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihm gegenüber Beschützerinstinkte entwickelt und wollte über ihn wachen wie über ihre persönliche Habe.
    Sie zog ein leichtes Laken über seinen Körper, brachte ihm frisches Wasser und Antibiotika und setzte ihm zu, bis er wach genug war, um auch noch die Tabletten zu schlucken. Briony hielt seinen Kopf, um seinen Nacken zu stützen, während er trank.
    Er zögerte, bevor er die Tabletten nahm, und sein Blick grub sich argwöhnisch in ihre Augen. »Gib mir bloß nichts, was mich außer Gefecht setzt. Bei mir verheilt alles schnell, und den Schmerz kann ich aushalten.«
    »Nein, natürlich haut es dich nicht um, aber da du es jetzt sagst, wäre das vielleicht gar keine so schlechte Idee.« Sie fuhr mit den Fingern durch sein kurzgeschnittenes Haar und kämmte Laub und kleine Zweige heraus. »Nur Antibiotika. Wir müssen schwere Geschütze gegen die Infektion auffahren. Du brauchst einen Arzt.«
    »Du hast deine Sache so gut gemacht, dass sich ein Arzt erübrigt«, sagte er mürrisch und spülte die Tabletten mit einer halben Flasche Wasser hinunter. »Danke.«
    »Gern geschehen. Schlaf jetzt.« Brionys Arme schmerzten, und obwohl die psychische Überforderung durch zu viele Gefühle, die sie bestürmten, noch nicht eingesetzt hatte, hatte sie vom Gebrauch der Telepathie grässliche Kopfschmerzen, und sie zitterte, denn die Ereignisse der Nacht hatten sie aufgewühlt. Der Gedanke, dass sie einen Mann getötet hatte, machte sie krank. Sie hatte die Bilder vor Augen und die Geräusche im Ohr.
    Sie stellte sich lange unter die Dusche, spülte ihr Haar immer wieder aus und wusch ihren Körper so gründlich, als könnte sie die Erinnerungen an den Abend dadurch
vertreiben. Nichts schien zu helfen, und die Kopfschmerzen wollten auch nicht vergehen. Sie putzte sich die Zähne und wusch sich noch einmal gründlich die Hände, bevor sie in das Zimmer zurückkehrte, um nach Jack zu sehen. Seine Haut fühlte sich heiß an, aber er schien zu schlafen. Sie schaltete das Licht aus, ließ sich unter dem Fenster auf den Fußboden sinken, zog die Knie an und umschlang sie mit ihren Armen.
    Ihre Brüder würden durchdrehen, wenn sie herausfanden, was sie angestellt hatte. Sollte Jebediah sie ruhig umbringen und sie von ihrem Elend erlösen. Sie sah dem Morgen und seiner unvermeidlichen Strafpredigt über ihre Sicherheit und die Sicherheit ihrer Familie keinesfalls freudig entgegen. Diese ganze Nacht hatte sie entsetzlich mitgenommen. Der Mann, der nicht weit von ihr in ihrem Bett lag, war gnadenlos gefoltert worden, und jetzt zitterte sein Körper selbst im Schlaf so sehr, als spürte er die Misshandlungen immer noch.
    Die meiste Zeit über empfand sie das Leben als sinnlos. Und sie fühlte sich nie geborgen und in Sicherheit und hatte auch nirgends ein Gefühl von Zugehörigkeit. Alle um sie herum bemühten sich, ihr dieses Gefühl zu geben; es lag nicht an ihrer Familie oder an ihren Freunden – es lag an ihr. Sie wiegte sich sanft, um Trost zu finden, als die Bilder von Blut und Tod in ihr aufstiegen. Jack rührte sich, und über seine Gesichtszüge huschte Schmerz. Sie blickte auf, um zu sehen, ob er etwas brauchte, doch er schien zu träumen. Als er wieder tiefer schlief, legte sie ihren Kopf auf ihre Knie und fühlte die Flut brennender Tränen, die sie nicht zurückhalten konnte.
    Blut und Tod umgaben ihn. Jack versank darin und konnte nicht zu der Frau gelangen, die den Fluss hinabtrieb.
Er griff nach ihr, doch er verfehlte ihre ausgestreckte Hand und wusste, dass er sie für alle Zeiten verloren hatte. Sie rief nicht nach ihm, sondern weinte leise; Tränen strömten über ihr Gesicht. Er hörte die gedämpften Geräusche, die ihm das Herz aus dem Leib rissen, schlug die Augen auf und suchte mit dem Gewehr das Zimmer ab.
    Briony hatte sich auf dem Fußboden zusammengekauert, die Knie an die Brust gezogen und den Kopf darauf gelegt. Das platinblonde Haar fiel ihr ums Gesicht, und der Anblick, wie sie so dasaß, ließ sein Herz heftig pochen. Er stieß stumme Flüche durch zusammengebissene Zähne aus, denn sein Körper war zu müde und zu ramponiert, um sich von der Stelle zu rühren und sich an ihre Seite zu begeben. Langsam ließ er das Gewehr sinken und legte es wieder aufs Bett.
    »Briony.«
    Sie riss den Kopf hoch und wischte sich die Augen trocken, versuchte jedoch sofort, die flinke Geste zu vertuschen. »Hast du Schmerzen? Bestimmt hast du starke Schmerzen. Wahrscheinlich haben wir auch Schmerztabletten im

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