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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Reisegepäck.« Ihre Stimme bebte ein wenig, doch sie fasste sich wieder und überspielte ihren Kummer.
    »Komm her.«
    Sie erstarrte. Ihre Augen waren viel zu groß und von Tränen verschleiert, ihre langen Wimpern nass und verklebt. Sie hätte an einem sicheren und abgeschirmten Ort sein sollen, nicht in Kinshasa, wo ihr alles Erdenkliche zustoßen konnte.
    »Ich habe gesagt, du sollst herkommen.«
    Der schroffe Befehlston gebot ihren Tränen Einhalt. »Ich habe gehört, was du gesagt hast.« Er wirkte so entschlossen, als könnte er tatsächlich trotz seiner Verletzungen
aus dem Bett aufstehen und zu ihr kommen. Briony stand auf und ging zu ihm. Sie blieb neben dem Bett stehen und legte eine Handfläche auf seine Stirn, um sich ein Urteil über das Fieber zu bilden. »Möchtest du mehr Wasser?«
    Er nickte und sah ihr dabei ins Gesicht; seine Augen waren immer noch glasig vom Fieber. Sie holte eine weitere Flasche und schraubte den Verschluss ab, bevor sie ihm das Wasser reichte.
    »Du hast dir die Haare gewaschen.« Jack ließ die Flüssigkeit durch seine Kehle rinnen und kostete den Geschmack aus. »Was auch immer du dafür benutzt, es riecht gut.« Als sie sich abwandte, umfasste er ihr Handgelenk, zog daran und deutete auf das Bett. »Setz dich nicht wieder auf den Boden. Ich kann dir nichts tun, ich bin gar nicht in der Verfassung, und hier hast du es bequemer.« In erster Linie wollte er sie trösten. Er hätte nie geglaubt, dass er jemals dieses Bedürfnis verspüren würde, aber er konnte es ja mal ausprobieren, und sei es auch nur, damit sie aufhörte zu weinen. Als sie in keiner Weise reagierte, zog er sie auf die Matratze herunter.
    »Ich könnte dir aus Versehen wehtun.«
    »Das bezweifle ich.« Er ließ seine Finger über ihr tränennasses Gesicht gleiten. »Tu das nicht.«
    »Was? Weinen? Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich diesen Mann tot vor mir. Oder ich sehe, wie jemand dich in kleine Stücke schneidet.« Sie presste sich die Fingerspitzen gegen die Schläfen. »Ich fürchte mich vor dem Einschlafen.«
    »Hast du Kopfschmerzen? Hast du etwas dagegen eingenommen ?«
    »Im Vergleich zu dem, was die Rebellen dir angetan
haben, ist mein Kopf ziemlich belanglos. Ich kann nicht glauben, dass du durch den Wald gerannt bist. Du müsstest eigentlich tot sein.«
    »Ich wollte nicht sterben, weil ich ihnen diese Genugtuung nicht gegönnt habe.« Er trank wieder einen Schluck Wasser, und seine Finger flochten sich in ihr Haar. Es war weicher, als er es sich anfangs vorgestellt hatte. »Sie hätten besser daran getan, mir eine Kugel in den Kopf zu jagen.«
    »Warum haben sie das nicht getan?«
    Jack stellte die Wasserflasche auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett und benutzte beide Hände, um ihre Schläfen zu massieren. Ihr Körper fühlte sich neben seinem so klein und so zart an, und er reagierte tatsächlich auf sie, was er beunruhigend fand, wenn er sie doch nur zu trösten versuchte. Sie war zu unschuldig, um jemals mit einem Mann wie ihm Sex zu haben. Er würde sie bis ins Mark erschüttern, zu grob mit ihr umspringen und zu viel von ihr verlangen. Sein Körper wurde noch härter, und er schlug diesem Gedankengang die Tür vor der Nase zu. Er würde unter gar keinen Umständen zulassen, dass es dazu kam. Wie konnte sein Körper auf sie reagieren, wenn er derart geschunden und halbtot war? Nichts an dieser Situation leuchtete ihm ein, und das machte ihn misstrauisch. Argwöhnisch war er immer, aber seine Reaktionen auf Briony waren ganz und gar untypisch für ihn.
    »Der General will, dass die Leute ihn fürchten. Je grausamer er ist, desto mehr fürchten ihn alle, und er bekommt, was er will. Folter, Massenmord und Vergewaltigung sind gute Mittel, um Menschen einzuschüchtern.«
    Briony schwieg lange Zeit. Dann seufzte sie. »Meine Brüder wollen nicht auf mich hören, sie halten mich für paranoid. Aber die Leitung des Musikfestivals hat uns eine
enorme Summe dafür angeboten, dass wir hier auftreten. Ich fand das Angebot von Anfang an nicht einleuchtend, und seit wir hier sind, leuchtet es mir immer weniger ein. Für das Festival stehen keine so großen Summen zur Verfügung, und es war nicht anzunehmen, dass wir uns als ein riesiger Kassenschlager erweisen. Du hast gemeinsam mit meinem Bruder beim Militär gedient, und wir sind beide körperlich weiterentwickelt, und unsere Sinneswahrnehmungen sind intensiviert worden. Jemand wie du ist mir noch nie begegnet. Tatsächlich war ich

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