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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Nacht, der neugierig geworden war
und nicht wusste, dass der Tod nur einen Atemzug von ihm entfernt war. Sie hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass Jack, und wenn er auch noch so krank war, den Mann töten würde. Er war schwach, das Fieber wütete in seinem Körper, und er handelte rein instinktiv und verließ sich auf seine gründliche Ausbildung. Er war eine Tötungsmaschine, und jeder, der sich ihm in den Weg stellte, würde sterben. Es musste furchtbar sein, ein solches Leben zu führen.
    Sie kniff die Augen fest zu und betete, der Soldat möge umkehren. Bitte, bitte, bitte, zwing Jack nicht, ihn zu töten. Zum ersten Mal in ihrem Leben versuchte sie bewusst, dem Gehirn eines anderen Menschen eine Eingebung einzupflanzen. Sie gab dem Soldaten einen »Stoß«, damit er zur Straße zurückkehrte.
    Sie hatte vergessen, dass Jack ihre Gedanken lesen konnte, bis sich seine Finger in ihr Haar gruben. Sie blickte zu ihm auf. Es tut mir leid. Ich will dir nur die Gefühle ersparen, die es nach sich zieht, jemandem das Leben nehmen zu müssen.
    Er öffnete die Augen, um sie anzusehen. Sie hatte die größten, sanftesten, mitfühlendsten Augen, in die er jemals geblickt hatte. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich. Er empfand nichts mehr. Das war ja gerade das Ärgerliche. Bisher hatte er keine Gefühle mehr gehabt. Bis zu diesem Moment, als er in ihr allzu unschuldiges Gesicht hinabgeschaut hatte.
    Er war ein grober Kerl, ein harter Mann, der zu großer Grausamkeit fähig war und schnell bei der Hand, wenn es galt, erbarmungslos Vergeltung zu üben. Er konnte einen Mann auf eine Entfernung von einer Meile und mehr erschießen. Er konnte aus einem Fluss auftauchen und jemanden niederstechen, bevor derjenige auch nur ahnte,
dass er in der Nähe war. Im Dschungel wie in der Wüste bewegte er sich absolut lautlos. Manche nannten ihn den Tod, und die meisten mieden ihn. Und sie stand da und blickte voller Mitgefühl und sogar Fürsorglichkeit in ihrem zarten Gesicht zu ihm auf. Er hätte ihren sündhaft betörenden Mund gern unter seinen Lippen gespürt, und doch wusste ein Teil seines Gehirns in jedem einzelnen Moment ganz genau, wo der Soldat war, und plante jede Bewegung, den Schritt, mit dem er sich von Briony entfernen würde, und den geschickten Wurf, mit dem er einem Leben ein Ende bereiten würde.
    Der Soldat machte abrupt kehrt, lief durch die schmale Gasse zur Straße zurück und ließ sie allein miteinander im Schatten stehen. Einen Moment lang sackte sie an ihm zusammen, weil sie so erleichtert war, dass ihr die Knie weich wurden. »Das war knapp. Gott sei gedankt.«
    Er sagte ihr nicht, dass Gott ihn schon vor langer Zeit verlassen hatte, sondern begrub stattdessen sein Gesicht an ihrem zarten Hals, atmete ihren Duft ein und wünschte, er könnte sie behalten. Sie passte in seine Arme und in seine Vorstellung, aber sie würde niemals in sein Leben passen. Er würde sich zu sehr an sie klammern und sie so eng an sich pressen, dass sie keine Luft mehr bekam. Einen Mann wie ihn konnte sie unmöglich verstehen, denn seine Sünden waren so schwarz, dass es für ihn keine Vergebung gab, die Regeln, nach denen er lebte, hatte er selbst aufgestellt, und seine Moralvorstellungen waren mit der Zivilisation nicht vereinbar.
    »Jack?«
    Ihre Stimme riss ihn aus seiner Benommenheit heraus – oder vielleicht war es auch ein Traum; er konnte wirklich nicht mehr dazwischen unterscheiden. Er schob sie von
sich und blickte zu dem Fenster auf. »Ich kann es schaffen, und ich werde dir Deckung geben.«
    Briony erhob keine Einwände. Er konnte von Glück sagen, wenn er den Sprung schaffte, und davon, dass er sie beschützen könnte, konnte nicht die Rede sein, aber wenn sie ihm jetzt unter die Nase rieb, wie rapide sich sein Zustand verschlechterte, brachte ihn das auch nicht schneller in ihr Zimmer. Sie nickte schlicht und einfach und sandte ein stummes Stoßgebet zum Himmel, er möge den Sprung beim ersten Anlauf schaffen. Sie war sich keineswegs sicher, dass sie stark genug war, um mit ihm auf der Schulter so hoch zu springen. Briony trat zurück, damit er Platz hatte, ohne die Einmündung der finsteren Gasse in die Straße aus dem Auge zu lassen. »Mach schon«, ermutigte sie ihn, weil sie fürchtete, der Soldat könnte zurückkehren.
    Jack sprang, packte das Fenstersims und zog sich ins Zimmer. Briony stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte, und folgte ihm nach oben, schlüpfte durch das Fenster und kauerte sich

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