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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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fantastisches Gemälde, dass es einem den Atem raubte.
    Sam genoss die Berührung merklich, wie er mich so still umfangen hielt, während doch jeder Muskel angespannt war und seine Brust sich verräterisch heftig hob und senkte. Er hatte sein Gesicht in die Kuhle zwischen meinem Hals und der Schulter gelegt, wobei seine Lippen bei jedem Atemzug meinen Puls streiften.
    Ich hätte ewig auf diese Weise verbunden mit ihm dastehen können, wenn meine allmählich taub werdenden Zehen mir nicht zu schaffen gemacht hätten. So unauffällig wie möglich rutschte ich auf seine Füße drauf, denen vermutlich nicht einmal Eisschollen ihre Wärme rauben konnten. Einen Moment noch lobte ich mich für diese gute Idee, dann war aber auch schon Sam klar geworden, dass ich ihn als Heizmatte benutzte.
    »Mila, das ist jetzt definitiv das Ende unseres Rendezvous. Du bist ja schon ein halber Eiszapfen.«
    »Das sehe ich nicht so«, erwiderte ich trotzig und verstärkte meine Umarmung.
    In diesem Augenblick setzte auch noch der Regen ein, der schon die ganze Zeit in der Luft gelegen hatte. Kurzerhand packte Sam mich bei den Hüften und legte mich allen Ernstes über seine Schulter. Ich krakeelte, wenn auch nicht annähernd mit der Lautstärke, die meine Lungen eigentlich hergegeben hätten, da ich ansonsten sogar das Unwetter übertönt hätte. Und wie gesagt: Reza schlief wie auf Abruf. Als Sam
mich bei der Terrassentür absetzte, hatte ich vor Aufregung einen Schluckauf bekommen und er musste so breit grinsen, dass seine Aura wie ein sanftes Licht aufbrannte.
    »Du kannst vielleicht ein Theater veranstalten, Levander«, sagte er belustigt.
    In diesem Moment wurde mir wieder einmal bewusst, dass ich auf gar keinen Fall und unter gar keinen Umständen in der Lage wäre, ohne diesen Jungen zu leben. Selbst mit seinen klitschnassen Haaren, die ihm am Hals klebten, und einem von Erschöpfung gezeichneten Gesicht war Sam großartiger als alles andere, was das Leben zu bieten hatte. Es war mir schlicht ein Rätsel, wie ich die vier Monate ohne ihn hatte überstehen können.
    Bevor er auf die Idee kommen konnte, zu einer Verabschiedung anzusetzen, legte ich ihm eine Hand auf die Brust, wobei mir der Schluckauf die Eindringlichkeit der Geste ein wenig vermasselte. »Warum kommst du nicht noch kurz mit hinein und erzählst mir, worum es heute beim Rat gegangen ist?«
    Achtsamkeit flackerte in Sams Meeresaugen auf und ich ahnte, warum: Er war sehr vorsichtig mit dem, was er über die Vorgänge in der Sphäre erzählte, seitdem ich dort fast zu Tode gekommen war. Offensichtlich wollte er mir nicht noch mehr Angst machen, als ich ohnehin schon hatte. Auch wenn wir beide es vermieden, darüber zu sprechen, schwebte der unheimliche Schatten, der mich für seine Zwecke missbraucht hatte, über uns. Sam war die Sorge anzusehen, etwas von dem, das in der Sphäre passierte, könnte das Fass für mich zum Überlaufen bringen. Aber wie er so vor mir stand, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendetwas dazu in der Lage wäre. Ich war dem Sam-Zauber mit Haut und Haaren erlegen.
    »Nun komm schon, du Sturkopf. Drinnen ist es warm.
Wenn du jetzt einfach gehst, werde ich den Rest der Nacht wach liegen und mir schreckliche Sorgen machen. Denn es muss ja etwas Übles im Busch sein, wenn du es mir nicht erzählen willst«, erpresste ich ihn. Es war vielleicht unfair, an sein schlechtes Gewissen zu appellieren, aber im Krieg und in der Liebe sind bekanntlich alle Tricks erlaubt.
    »Erinnere mich bitte daran, dass ich mir noch so was wie ein Rückgrat zulege. Es kann doch nicht sein, dass ich ständig einknicke«, knurrte Sam, als er hinter mir ins Haus schlüpfte.
    »Psst.« Ich legte den Zeigefinger mahnend über die Lippen. »Sonst weckst du noch Reza auf. Wir reden erst wieder, wenn wir auf meinem Zimmer sind.«
    Die Art, wie Sams Augenbrauen in die Höhe rutschten, verriet, dass er mein Ablenkungsmanöver komplett durchschaute. Nun, damit hatte ich kein Problem. Hauptsache, der Junge in meinem Rücken folgte mir.

    »Unsere Versammlungen geraten immer mehr zur Farce«, sagte Sam, während ich, eingemummelt in meine Bettdecke, langsam wieder auftaute. »Zuerst sah es ganz danach aus, als hätten die anderen Schattenschwingen es nur darauf abgesehen, mich mürbe zu machen, indem sie unentwegt die Geschehnisse seit meinem Eintritt in die Sphäre durchgekaut haben. Jetzt aber hacken die Jüngeren auf den Älteren herum und die Älteren hacken

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