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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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hier nie weg.«
    Mit einem Augenaufschlag, der mir hoffentlich den Charme von Bambi verlieh, sah ich ihn an. Seine schön geschwungene Oberlippe war von unserem Spiel auf diese spezielle
Weise gerötet, die mich fast um den Verstand brachte, und seine Augen funkelten so anziehend wie das Meer im Morgenlicht.
    »Was soll ich tun? Deine blauen Augen machen mich so sentimental «, begann ich zu singen.
    Sams Mundwinkel zuckten. Das ermutigte mich, weiterzumachen. Wenn ich den Clown geben musste, um ihn noch eine Minute länger bei mir zu behalten, dann sollte mir das recht sein.
    » Was ich da so fühle, ist nicht mehr normal «, sang ich weiter.
    »Nein, normal ist das ganz bestimmt nicht.«
    Bevor ich mich versah, hatte Sam mich auch schon von meiner Bettdecke befreit und mich auf seinen Schoß gezogen. Definitiv der perfekte Platz für mich.
    »Oh, Mann. Und dabei bin ich vor Sonnenaufgang mit Asami zum Schwerttraining verabredet. Der wird mich das so was von büßen lassen«, war das Letzte, das Sam bei noch einigermaßen klarem Verstand hervorbrachte.
    Mir gelang es nicht einmal mehr nachzuhaken, was es, bitte schön, mit dem Schwerttraining auf sich hatte – zu betörend fühlten sich seine Berührungen an. Sämtliche Ängste und Sorgen waren vergessen, sogar meine eben noch bleierne Müdigkeit war restlos fortgewischt von dem Zauber, den Sams Nähe ausübte. Das Einzige, wofür noch Raum war, war die Sehnsucht nach seinen Lippen und dem Tanz seiner Finger auf meiner Haut. Schmerzlich wurde mir bewusst, wie ausgehungert ich nach seinen Zärtlichkeiten war, nachdem wir die letzten Tage ausschließlich im Gespräch und oftmals in der Gesellschaft von Rufus verbracht hatten. Ich brauchte Sam, ich brauchte diese Vertrautheit und die Gefühle, die er in mir hervorrief. Es war eine ganz eigene Art von Sucht.
    Wie im Rausch ließ ich meine Hände unter seine regennasse
Jeans gleiten, woraufhin seiner Kehle ein Geräusch entfuhr, das mich augenblicklich mutiger werden ließ. Dabei hätte ich nicht gedacht, dass es so schwierig sein könnte, jemanden aus einer klammen Jeans herauszuschälen. Was soll ich sagen? Die Mühe lohnte sich auf jeden Fall. Achtlos warf ich das nasse Bündel zur Seite und kümmerte mich auch nicht weiter darum, dass es eine Vase mit lautem Rums vom Nachttisch fegte.
    Sam ließ sich auf den Rücken gleiten und zog mich auf sich, obwohl ich lieber einen Moment an seiner Seite gesessen hätte, um ihn zu betrachten. Er sah einfach zu verführerisch aus, wie er da in meinem zerwühlten Bett lag. Aber ihm stand offensichtlich nicht der Sinn danach, in aller Ruhe angeschaut zu werden. Seinem Herzschlag nach zu urteilen, der mit voller Kraft gegen meine Brust donnerte, war er kurz davor, auch die letzte Zurückhaltung aufzugeben. Seine Hände strichen von meinen Schenkeln hoch zu meinem Rücken und hinterließen eine Feuerspur, die mich aufseufzen ließ.
    Der Ton blieb mir allerdings in der Kehle stecken, als ich die schlaftrunkene Stimme meiner Mutter hörte.
    »Mila, was machst du denn da?«
    Gar nichts!, wollte ich rufen, doch das gelang mir nicht. Wie zur Salzsäule erstarrt saß ich auf Sams Hüften. Ein Blick auf sein entsetztes Gesicht reichte, um zu begreifen, dass Reza mittlerweile verstanden hatte, was ich da tat.
    »Oh, mein Gott«, stieß ich kaum verständlich hervor und brachte endlich so viel Geistesgegenwart auf, mir die Bettdecke über den Kopf zu ziehen.
    »Tolle Idee«, hörte ich Sam nuscheln.
    Ich hörte, wie Reza mit energischen Schritten auf das Bett zuhielt.
    »Du kannst froh sein, dass dein Vater wie ein Toter schläft.
Das wäre ja was geworden. Solche Mätzchen erwarte ich eigentlich von Rufus, aber nicht von dir. Also wirklich, Mila! Einmal davon abgesehen, dass morgen Schule angesagt ist … Willst du mir den jungen Mann denn nicht langsam mal vorstellen?«
    Das war meine Mutter, wie sie leibt und lebt.
    Mit ihrer unnachahmlichen Selbstsicherheit zog sie die Decke beiseite, und ich konnte mit jeder Faser spüren, wie sie sich vor Fassungslosigkeit versteifte. »Sam?«, sagte sie mit einer ungläubig hohen Stimme.
    »Hallo, Frau Levander.« Sam sah aus, als müsste er sich vor Terror gleich übergeben.
    »Reza. Wir hatten uns doch auf Reza geeinigt.«
    Der Verstand meiner Mutter drehte allem Anschein nach gerade einen Looping. Wie eine Schlafwandlerin taumelte sie einige Schritte zurück. Es fehlte nicht viel, und der Schreibtisch hätte sie zu Fall gebracht.
    Mit einem Griff

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