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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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diesem Prae Benesile, Jenien?«
    Traurig schüttelte sie den Kopf, hatte Mühe, klar zu sprechen. »Jemand aus der Stadt Mab kam hierher, um sich mit ihm zu treffen. Fünf Mal in den letzten Jahren. Ich war nur neugierig. Die Bel Zheret tauchten auf, als -« Sie keuchte auf vor Schmerz.
    Paet hob sein Messer. »Sie haben ihn mitgenommen?«
    Jenien nickte. »Er wehrte sich, da haben sie ihn getötet.«
    »Aha.«
    »Ich will nicht sterben«, sagte sie. Es war kaum mehr als eine Feststellung.
    »Wir waren für eine sehr lange Zeit tot«, flüsterte er ihr ins Ohr. Dann zog er ihr in einer schnellen, sicheren Bewegung die Klinge seines Messers über die Kehle und drückte ihren Kopf in den Nacken, um die Blutung zu beschleunigen. Sie zuckte in seinem Arm; ihre Brust hob sich, dann noch ein zweites Mal. Er sah ihr fest in die Augen, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich tot war, wartete, bis sämtliches Leben in ihnen erloschen war. Das dauerte seine Zeit. Das Sterben dauerte immer seine Zeit.
    Paet holte tief Luft und stemmte sein Knie in Jeniens Rücken. Er legte die gezackte Klinge seine Messers wieder an ihren Hals, wobei er sich am Verlauf des ersten Schnitts orientierte. Seine andere Hand vergrub sich in ihrem Haarschopf, zog ihren Kopf fest in den Nacken. Dann begann er zu sägen.
    Sehnen wurden durchschnitten, Metall arbeitete sich durch Muskeln, Sehnen und zuletzt das Rückgrat. Mit einem enervierenden Knirschen brach das letzte Stück des Halswirbels. Lautlos durchtrennte er die Haut im Nacken, dann baumelte Jeniens Kopf in einer fast obszönen Weise in seiner Hand.
    Er legte ihn sanft auf den Boden und griff in die Falten seines Umhangs. Unter den wenigen Dingen, die er aus der Botschaft mitgebracht hatte, war auch eine gewachste Leinentasche, die nur diesem einen Zweck diente. Er öffnete die Tasche und legte Jeniens Kopf, von dem noch immer Blut und Schweiß tropften, behutsam hinein.
    Das war der Preis, den man als Schatten zu zahlen hatte.
    Er hörte sie weniger, als dass er spürte, wie sie in den Raum glitten.
    Paet drehte sich um und sah zwei große schlanke Gestalten bei der Tür stehen. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkten sie ebenso überrascht wie er, doch im Gegensatz zu Paet erholten sie sich rasch von ihrem Schreck. Die erste hatte schon sein Schwert gezogen, noch bevor Paet überhaupt reagieren konnte.
    Paet machte einen Schritt zurück, berührte mit den Füßen die kopflose Leiche hinter sich und bewegte sich rasch hinter sie. Dann ging er in Angriffsstellung, das Messer kampfbereit in seiner Hand.
    Der erste Schwertkämpfer trat auf ihn zu, und Paet konnte ihm direkt in die Augen sehen. Augen, so schwarz und leer wie die Unendlichkeit.
    Die Bel Zheret.
    Paet war ein gefährlicher Mann. Doch es mit zwei Bel Zheret gleichzeitig aufnehmen zu wollen, grenzte an Selbstmord. Er trat zurück, näherte sich dem Fenster aus Wachspapier.
    »Ihr seid ein Schatten, oder nicht?«, fragte der erste Schwertkämpfer. »Ich heiße Katze, und es wäre mir eine Freude, einen von euch zu töten.«
    »Es wäre mir eine Freude, wenn Ihr es nicht tätet.«
    »Eben darum muss ich darauf bestehen. Im Übrigen hab ich nie zuvor einen von euch getötet.«
    »Wenn das so ist, werde ich mich erst recht nicht auf einen Kampf mit Euch einlassen«, erwiderte Paet und schob sein Messer zurück ins Futteral.
    Der Bel Zheret hielt kurz inne, sein Grinsen erstarb und machte einem Ausdruck aufrichtiger Enttäuschung Platz. »Wieso nicht?«
    »Wenn ich sowieso sterben muss, so werde ich Euch weder zu der Genugtuung noch zu gewissen Einsichten verhelfen, die ein Kampf mit mir zur Folge haben würde. Es gilt zu verhindern, dass Ihr Kenntnisse über unsere Taktik, Schnelligkeit und Reflexe besitzt, wenn Ihr das nächste Mal auf einen Schatten trefft. So könnt Ihr durch einen meiner Kameraden einfacher bezwungen werden.«
    Katze schien darüber nachzudenken, wobei er Paet jedoch nicht aus den Augen ließ. »Nun«, sagte er und zuckte die Achseln, »wir können Euch immer noch foltern.«
    Er winkte den anderen Bel Zheret herbei. »Kümmer dich um ihn, Natter.«
    Natter bewegte sich erstaunlich schnell und geschmeidig. Es schien, als ginge er nicht durch das Zimmer, sondern entfaltete sich vielmehr Stück für Stück in ihm; seine Gliedmaßen wirkten bemerkenswert elastisch, als besäßen sie zusätzliche Gelenke. Egal, wie oft Paet Zeuge dieser Fähigkeit wurde, sie verwirrte ihn jedes Mal aufs Neue.
    Paet holte tief Luft und

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