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Schattentänzer

Schattentänzer

Titel: Schattentänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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nutzlos.«
    »Selbstverständlich.«
    »Wo ist das Buch?«
    Ein großer Schläger tauchte in der Tür auf. »Sie sind im Haus.« Mein Herz schlug heftig. Aber er meinte uns nicht. »Es sind zu viele. Wir können sie nicht aufhalten.«
    »Dann stoppt sie im Flur. Mit ein paar Zwergen solltet ihr wohl fertigwerden. Und tötet Gnorst nicht. Ich brauche ihn lebend.«
    »Ja, Sir.« Als wenn genügte, daß Kain es befahl.
    Ich beobachtete die Hexe. Offenbar gefiel ihr der Gang der Dinge sehr.
    Kain ebenfalls.
    Sehr interessant.
    Der Oberboß musterte die Hexe erneut. »Wo ist das Buch? Ich werde nicht mehr fragen.«
    »Gut. Dann muß ich dir wenigstens nicht mehr zuhören.«
    Kain regte sich nicht auf. Er lächelte. »Stellt sie in die Ecke.« Er murmelte dem Mann hinter seinem Stuhl etwas zu, woraufhin dieser ihn hinter einen großen Schreibtisch zu meiner Linken schob. Ich konnte ihn nicht mehr sehen.
    Beutler gab Sattler ein aufmunterndes Zeichen.
    Der Lärm aus dem Haus kam näher. Der große Schläger stolperte wieder ins Büro. »Tut mir leid, Sir.« Damit brach er zusammen. Kain regte sich immer noch nicht auf.
    Eine Bande Zwerge polterte herein, mittendrin Gnorst. Er sah sich um und schrie Befehle auf zwergisch. Einen Augenblick lang standen fast dreißig Wichte herum. Dann ging einer nach dem anderen wieder hinaus. Aber die meisten gingen nur zögernd, und einige weigerten sich schlicht. Gnorst tobte. Anscheinend sollte keiner mitbekommen, daß er der zweite Nooney Krombach werden wollte.
    Etwa ein Dutzend Zwerge waren noch da, als das Herumgeschiebe aufhörte. Gnorst stolzierte zum Oberboß hinüber. Sein Bart zitterte, als wollte er eine kleine Rede halten.
    Kain kam ihm zuvor. Verblüffend. Was ein bißchen Aufregung doch alles bewirkte! Plötzlich strotzte der alte Knabe förmlich vor Energie. »Sieht so aus, als gäbe es ein halbes Dutzend von den einen und einen Sechserpack von den anderen, was, Chet?«
    Chet war der eine der beiden, die die Schlange festhielten. »Vielleicht steht es sogar sieben zu fünf.«
    Die Zwerge waren baff. Kain sollte eigentlich vor Angst bibbern.
    »Ich habe lange auf dich gewartet, Gnorst«, sagte Kain. »Aber Geduld zahlt sich aus. Heute sehe ich dich sterben.«
    Nervös sahen sich die Zwerge um. Gnorst kniff seine fiesen Augen zusammen. Er fragte sich, ob er in eine Falle getappt war.
    Kain gestattete sich ein leises Lachen. »Ihr werdet euch selbst umbringen. Weil die Hälfte von euch ihre Leute sind und die andere Hälfte Gnorsts.« Er brachte sie gegeneinander auf. Der alte Knacker hatte verdammt viel Mumm. Und er sagte die Wahrheit. Das war offensichtlich. Man sah es sofort, als die Zwerge sich gegenseitig beäugten.
    »Nicht!« schrie die Hexe.
    Kain lachte nur.
    Dann flogen die Fetzen.
    Wie hatte er sie so leicht anstacheln können? In einer Sekunde wogen sie noch ihre Chancen ab, in der nächsten flogen die Fäuste und Dolche.
    Kains Männer schlichen mit der Hexe auf Kain zu. Jetzt wirkte sie nicht mehr so überheblich. Chet blieb stehen und schlachtete einen Kurzen ab, der dachte, er wäre ein Held und müsse die nicht mehr allzu frische Maid retten.
    Aber es war nicht nur Zwergenfleisch, was da gehäckselt wurde. Chet erwischte es ebenfalls, bevor er Kain und dessen abgebrühten Leibwächter erreichte.
    Beutler machte eine weitere aufmunternde Geste. Sattler und er rückten vor und bereiteten sich darauf vor, einzugreifen.
    Gnorsts Anhänger überwältigten die der Schlange. Die beiden letzten flohen zur Tür, und die anderen jaulten triumphierend auf. Erneut hörte ich, wie Kain leise lachte. Jetzt durch einen offenen Spalt in der Tür zum Geheimraum.
    Gnorst kam einen Schritt zu spät. Kain konnte entwischen. Oder war es doch keine so gute Idee?
    Beutler und Sattler nahmen Kains Jungs hopp, schlugen die Schlange nieder und sorgten dafür, daß die Wand wieder geschlossen war. Auf der anderen Seite bekam Gnorst einen Wutanfall.
    »Hi, Boß«, sagte Beutler.
    Kains Humor war erschöpft. Er seufzte. »Sie spielen wirklich erst nach sehr reiflicher Überlegung, Mr. Garrett, und gehen kein Risiko ein. Aber Sie können nicht immer gegen die Bank setzen. Das Rad ist präpariert.«
    »Sie sollten es besser wissen.«
    »Ich habe es oft genug manipuliert. Ich wußte, daß ich den fehlenden Stein ausgiebiger hätte suchen sollen.«
    Ich warf ihm das Amulett in den Schoß. »Ich habe es nicht gebraucht. Sie haben alle Ihre Haustiere getötet.« Ich deutete zur Wand. Die Zwerge

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