Schattenwandler 01. Jacob
dass bei Dämonen eine Hochzeit anders aussieht, als du dir vielleicht vorstellst.“
„Davon gehe ich aus“, meinte sie trocken und verdrehte die Augen. „Es ist ganz bestimmt protzig und ziemlich heftig. So ist es doch immer bei Dämonen.“
„Ja, wir sind da sehr eigen.“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und seine dunklen Augen wurden ernst. „Mit dir ist in so kurzer Zeit so viel passiert, Bella. Wieso bist du dir so sicher?“
„Jacob“, sagte sie leise, „natürlich bin ich mir sicher! Du bist mein Schicksal. Ich brauche keine Prophezeiung oder sonst etwas, das mir das sagt.“ Sie strich ihm mit den Fingerspitzen über das Gesicht. „Meine Seele gehört zu dir. Dein Herz gehört zu mir. Das spüre ich mit jeder Faser meines Körpers. Ich habe es schon gespürt, als ich zur Geisterstunde diesen Idioten durch die dunkle Straße in der Bronx daherkommen sah.“
„Mmm. Ich liebe dich auch“, murmelte er lächelnd und küsste sie, bis sie keine Luft mehr hatte, um ihn weiter zu necken. Er schmiegte sich an ihren Körper, und alles passte genau zusammen. Sie war einfach wie für ihn gemacht, und das spürte er überall, wo er sie berührte. „Ich habe in meinem Leben schon viel gesehen und viel erlebt“, flüsterte er, und seine Stimme klang heiser, „aber bis ich dich getroffen habe, wusste ich nicht, was es heißt, eine Frau so zu lieben, wie ich dich liebe. Ich kann dir nicht versprechen, dass es leicht wird, mit mir zu leben. In unser beider Zukunft gibt es viele Unwägbarkeiten.“
„Ich weiß, Jacob. Ich weiß, das hier ist kein Märchen. Wir werden uns auch weiterhin streiten. Ich bin ein Sturkopf und treibe dich bestimmt in den Wahnsinn. Aber ich gleiche das wieder aus, indem ich dich liebe, so gut ich kann.“
„Ich werde auch weiterhin hart zu mir selbst sein, und ich werde dich sicher regelmäßig zur Weißglut bringen. Sehr wahrscheinlich werde ich es mir mit schöner Regelmäßigkeit mit dir verderben, weil ich nicht besonders erfahren darin bin, eine Beziehung zu führen. Ich bin so lange allein gewesen, kleine Blume, und ich fürchte, darüber werde ich noch ziemlich oft stolpern. Aber ich werde es wiedergutmachen, Isabella, weil ich dich mehr liebe, als ich eigentlich kann.“ Jacob lächelte leicht und strich ihr mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. „Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen, Bella.“
„Ich kann nichts dafür. Mein Herz …“, sie rieb mit ihrer Hand über die Stelle, wo das erwähnte Organ saß. „Es fühlt sich an, als würde es platzen.“
„Wie seltsam, kleine Blume. Seit ich dich kenne, ist mein Herz ständig gewachsen, damit es dich ganz in sich aufnehmen kann.“ Er beugte seinen Kopf zu ihr hinunter und küsste sie sanft. Dann stand er auf, nahm sie bei den Händen und zog sie vom Bett. „Komm, wir haben etwas zu tun.“
„Was?“
„Das wirst du schon sehen.“
Noah sah auf, als er Schritte auf der Treppe hörte. Ein seltsames Gefühl der Beklemmung erfasste ihn, als er seine beiden Vollstrecker auf sich zukommen sah. Doch dann erinnerte er sich daran, dass Isabella ihm niemals vorsätzlich etwas tun würde und auch sonst niemandem. Trotzdem erhob er sich aus einem tief sitzenden Instinkt heraus, um ihr entgegentreten zu können.
Sobald die beiden herangekommen waren, sank Isabella vor ihm auf die Knie. Ihre hübschen Augen schimmerten voller Reue, während sie seine Hand nahm und sie aufgewühlt an ihre Wange presste.
„Vergib mir, Noah“, flehte sie leise.
Noah spürte, wie sich ihm das Herz zusammenzog, und er bedauerte das unbehagliche Gefühl, das kurz zuvor noch in ihm aufgestiegen war. Er ließ sich auf ein Knie sinken und hob ihr Kinn, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte.
„Da gibt es nichts zu verzeihen, kleine Vollstreckerin“, erwiderte er sanft. Er blickte zu Jacob und sah die Dankbarkeit in dessen Gesicht. „Wenn du es mir vergelten willst, Isabella, dann mach diesen Dämon, der wie ein Bruder für mich ist, weiterhin so glücklich. Ich habe ihn nie so glücklich gesehen, bevor du hierhergekommen bist.“
Jacob holte einmal schnell und tief Luft. Er hätte nie gedacht, dass er Noah so viel bedeutete.
„Es ist keine Buße, etwas zu tun, was mir so viel Vergnügen bereitet, Noah“, sagte sie zu Jacobs König. Voller Zuneigung umfasste sie das Handgelenk des Herrschers und gab nicht ihrem natürlichen Impuls nach, ihn zu umarmen, denn das wäre zu viel gewesen für Jacob. „Doch ich schwöre,
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