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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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der Wiege ihres Babys auf, als sie hörte, wie die Fenster erbebten. Es war kein windiger Tag, und so nahm sie an, dass das Phänomen keine natürliche Ursache hatte. Schnell drückte sie einen Kuss auf ihre Fingerspitzen und berührte damit den Kopf ihres schlafenden Babys, bevor sie das Kinderzimmer verließ, die Tür hinter sich schloss und rasch zur Treppe lief.
    Auf halbem Weg nach unten blieb sie stehen, als sie Elijah erblickte, der auf und ab ging und sich mit den Händen immer wieder durchs Haar fuhr. Als sie genauer hinsah, bemerkte sie die farbliche Veränderung an ihm, die sie bisher übersehen hatte. Sie verdrehte die Augen. Du bist mir eine tolle Vollstreckerin, sagte sie zu sich selbst.
    In diesem Moment blickte Elijah auf, und er wirkte erleichtert, sie zu sehen. Er eilte, mehrere Stufen auf einmal nehmend, zu ihr hoch und zerrte sie regelrecht nach unten ins Wohnzimmer. Dort gab er ihr einen kleinen Stoß, sodass sie auf die Couch fiel.
    „Ich muss mit dir reden“, sagte er unruhig und begann sofort wieder, aufgeregt auf dem Teppich auf und ab zu gehen.
    „Also habe ich mich hier versammelt“, erwiderte sie trocken.
    „Ich weiß nicht, was ich mit diesem sturen Weib machen soll!“ Er sprach das Wort „Weib“ aus, als würde er sagen „Atomwaffen“. „Sie kratzt und beißt und schlägt wild um sich. Sie wird mich dazu zwingen, etwas Unüberlegtes und Schlimmes zu tun, und schon der Gedanke daran brennt mir ein Loch mitten in die Brust!“ Er war so erregt, dass er kaum Atem holen konnte. „Eine Verwundung mit einer Eisenwaffe ist nichts dagegen, das kann ich dir sagen, Bella. Genau deswegen habe ich nie eine Partnerin gesucht. – Das weißt du doch, oder? Ich wusste, dass das nur Probleme geben würde.“
    „Ja, ich weiß, dass du die Sache so siehst.“
    Ihr Sarkasmus entging ihm völlig.
    „Wenn ich sehe, wie durcheinander Jacob ist wegen dir, dann weiß ich, dass das nichts ist für mich.“ Er hielt unvermittelt inne und sah sie verlegen an. „Das heißt natürlich nicht, dass das deine Schuld ist.“
    „Natürlich nicht,“ erwiderte sie ironisch.
    „Wenn man sieht, wie du ihn wegschicken musstest, als du mir helfen wolltest. Es ist ganz ohne Sinn und Verstand, sich so aufzuführen. Ich glaube, jetzt verstehe ich auch, wovor Siena solche Angst hat. Es kommt über mich wie … wie …“
    „Eine Krankheit?“, sprang Isabella ihm bei.
    „Ganz genau! Es ist wie eine Krankheit, und sie ist das einzige Heilmittel. Ausgerechnet sie! Die dickköpfigste, sturste, unvernünftigste, dickköpfigste …“
    „Das hast du schon gesagt …“
    „… Frau auf der Welt!“, beendete er seinen Satz und unterstrich seine Äußerung mit einer scharfen Handbewegung. „Habe ich vielleicht Zeit für so etwas? Ich meine, wirklich Zeit? Da draußen rennen zwei durchgeknallte Dämoninnen frei herum, und ich muss mich ganz darauf konzentrieren, wenn ich Noah und Jacob irgendwie helfen will. Jeder von uns könnte wieder in eine Falle von Ruth geraten oder abberufen werden, weil sie so viele Kraftnamen von uns kennt. Der Gedanke, dass sie mit diesem tödlichen Wissen herumläuft, macht mich krank. Ihr nächstes Opfer hat wahrscheinlich nicht so viel Glück wie ich.“
    „Ja, schließlich rennt nicht in jedem Wald gerade eine lykanthropische Königin herum“, fügte Bella hinzu.
    „Genau!“ Elijah wirkte erleichtert, dass sie ihn zu verstehen schien. Er bemerkte überhaupt nicht, dass sie sich schnell die Hand vor den Mund hielt und sich das Lachen verbeißen musste. „Und dann deine Tochter, das arme Ding, das wegen dem, was passiert ist, ohne Namen herumläuft. Wenn das so weitergeht, wirst du ihr ganzes Leben lang nur ‚Hey du!‘ zu ihr sagen.“
    Isabella biss sich auf die Unterlippe, um sich die witzige Bemerkung zu verkneifen, die ihr in den Sinn kam.
    „Von den Nekromanten und den Jägern will ich gar nicht erst reden.“
    „Natürlich nicht“, bestärkte sie ihn.
    „Na siehst du? Das ist doch nicht so schwer. Du verstehst das, oder? Ganz logisch. Eins und eins ist zwei. Es gibt keine andere Antwort, daran ist nichts zu ändern. Also muss man das Unvermeidliche akzeptieren und weitermachen. Und ich bin bereit, das zu tun, trotz aller Probleme.“ Er wies auf einen unsichtbaren Weg, der vor ihm lag. „Einfach akzeptieren, was ist, und aufbrechen in die Zukunft. Aber sie sträubt sich dagegen.“
    Schließlich ging Elijah die Luft aus. Er ließ sich so schwer neben Isabella auf die

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