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Schattenwandler 03. Elijah

Schattenwandler 03. Elijah

Titel: Schattenwandler 03. Elijah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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verjagt, sodass sie nicht mitbekommen haben, dass du gerettet worden bist. Sie haben Wachen aufgestellt, die jeden melden sollen, der in den Wald kommt, um nach deiner Leiche zu suchen.“
    „Das heißt, dass wir in Schwierigkeiten sind.“
    „Würde ich sagen“, stimmte Jacob zu. Auf einmal spürte er, wie etwas Lebendiges durch die Bäume auf sie zugeströmt kam. „Dieses verdammte Biest, wie hat sie es geschafft, so viele von ihnen zu verstecken?“
    „Ich werd nicht mehr. Wir sollten lieber abhauen.“
    Jacob nickte und machte eine Bewegung, um sich in Staub zu verwandeln, damit man ihm nichts anhaben konnte, so wie Elijah in der Gestalt des Windes unverletzlich war. Aber plötzlich erstarrte Elijah und packte den Vollstrecker am Arm. Jacob hielt inne und schaute aufmerksam dorthin, wohin der Krieger seinen Blick gerichtet hatte.
    Zwischen den Bäumen vor ihnen leuchtete etwas Goldenes im Mondlicht auf. Ein Falke schwang sich von einem Baumgipfel und kreiste gemächlich über der Lichtung, ohne die Dämonen zu bemerken, die getarnt im Unterholz saßen.
    Der Krieger hielt den Blick immer noch auf die Baumreihe vor ihnen gerichtet. Er wusste genau, was er sehen würde, noch bevor die goldgelbe Raubkatze auf die Lichtung sprang. Es war kein Zufall, dass Siena hier war. Das wurde Elija jetzt klar. Es war ihr nicht bewusst, aber sie hatte seine Absicht, den Ort zu untersuchen, wo er fast gestorben wäre, fälschlicherweise für ihre eigene Absicht gehalten.
    Er hatte sie hierhergeführt.
    Jacob merkte, wie sich Elijahs Körper neben ihm anspannte, und packte ihn, damit er stillhielt.
    „Beweg dich nicht“, zischte er.
    „Warum kann sie sie nicht riechen?“, fragte Elijah gepresst.
    „Ich kann sie auch nicht riechen“, teilte Jacob ihm mit. „Es ist ein mächtiger Zauber.“
    Elijah beobachtete verzweifelt, wie der Falke über den Boden segelte und sich mitten in der Luft in die Lykanthropin mit den zwei verschiedenen Haarfarben verwandelte, der er in der Höhle begegnet war. Sie kam auf und lief noch ein paar Schritte aus, dann blieb sie stehen, drehte sich um und suchte ihre Schwester.
    Ihre Schwester. Siena.
    Elijah wusste auf einmal genau, wer sie war und was sie für Siena bedeutete. Als auch Siena ihre Gestalt auf der Wiese ein Stück weit weg von der anderen Frau verwandelte, schloss Elijah die Augen und versuchte noch intensiver, eine Verbindung zu ihr herzustellen.
    Jacob sah, wie die Königin innehielt und instinktiv in die Hocke ging.
    Siena versuchte, das seltsame Gefühl abzuschütteln, das ihr den Hinterkopf hochkroch. Sie spürte eine unerklärliche Panik und eine Warnung in sich aufsteigen, aber es waren nicht ihre eigenen Instinkte, die sie fühlte. Sie runzelte die Stirn und schob die störende Einmischung beiseite, da sie vermutete, dass es der wichtigtuerische Krieger war, der in ihren Gedanken kritisierte, was sie tat. Nein, sie würde sich von ihm nicht vorschreiben lassen, was sie tun durfte und was nicht, verdammt noch mal. Sie musste die Vorkommnisse untersuchen, die sie zusammengeführt hatten, um die Sicherheit derer zu gewährleisten, die in diesem Teil ihres Territoriums herumstreiften. Es war ihre Pflicht, ihr Volk zu schützen, und sie würde sich das nicht verbieten lassen von ihm.
    Elijah schüttelte Jacobs Hand ab und stand auf. Mit einem Satz verließ er die Tarnung um Jacob und rannte zu der eigensinnigen Königin. Sie roch ihn, noch bevor sie ihn sah, und stand erschrocken auf, als er aus dem Nichts auf sie zugerannt kam. Er war so schnell, dass sie gerade noch merkte, wie er sich an sie drängte. In der nächsten Sekunde spürte sie, wie sich die Moleküle ihres Körpers buchstäblich in seinen auflösten.
    Plötzlich wusste sie, wie es sich anfühlte, der Wind zu sein. Einen Moment lang bekam sie keine Luft, obwohl alles Luft war. Aber seine Gegenwart umgab sie, als sie gemeinsam aufstiegen in die Nacht und an kahlen Ästen, an Kiefernnadeln und an Fledermäusen vorbeisausten.
    Die Erde raste so schnell dahin unter ihnen, dass es Siena schwindelig und auch ein wenig mulmig wurde. Sie hatte keine Stimme, um gegen sein selbstherrliches Verhalten ihr gegenüber zu protestieren, und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich einfach an diese Essenz aus Luft zu klammern, die er war.
    Knapp eine Minute später stürzte die Erde auf sie zu. Siena materialisierte sich so schnell wieder, dass sie mit dem Gesicht voraus auf den Boden gefallen wäre, wenn er sie nicht festgehalten

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