Schattenwandler: Kane (German Edition)
die Kiefer aufeinander und zerrte ungestüm an seinen Fesseln, klirrend schabten sie über das Holz des Bettes.
„Immer mit der Ruhe.“ Besänftigend strich sie ihm über die Brust und über den Bauch. „Schließlich arbeite ich hier für zwei.“ Sie kniff die schimmernden grünen Augen zusammen und ließ ihre Fingerspitzen zur zarten Rosette ihres feucht glänzenden Schoßes wandern, der nun schon ganz nah bei seinem Glied war. Tastend berührte sie ihr Lustzentrum und strich dabei wie zufällig über den geschwollenen Kopf seiner Erektion, die sie zwischen ihren beiden Körpern gefangen hielt. Ein paar qualvoll lange Sekunden verwöhnte sie so Kane und sich selbst. Die zärtlichen Liebkosungen ihrer Fingerspitzen lösten ihrer beider Geist auf in ein seltsam körperloses Zusammenspiel. Sie war noch zu unerfahren, um die mentale Verbindung zu ihm aus eigener Kraft aufrechtzuerhalten, und Kane übernahm wieder die Kontrolle, führte ihre Gedanken zusammen und vereinte klar und kraftvoll ihrer beider Leidenschaft.
Die Faszination darüber, wie willig sie war und mit welcher Leichtigkeit sie sich ihren Lüsten hingab, nahm Kane so gefangen, dass ihn die jähe Bewegung völlig überraschte, mit der sie ihm endlich erlaubte, langsam in sie einzudringen. Kane krallte die Hände um die Ketten, plötzlich dankbar für den Halt, den sie ihm gaben. Corinne ließ ihn behutsam tiefer und tiefer in sich hinein.
Kane war achtundneunzig Jahre alt, in zwei Jahren wäre er selbst in den Augen von seinesgleichen ein vollwertiger Erwachsener – doch noch nie war er sich so unerfahren vorgekommen wie in diesem Augenblick. Das Gefühl, wie seine perfekte Seelengefährtin ihn auf so vollendete Weise willkommen hieß, war buchstäblich zum Niederknien. Erfolglos versuchte er, die Tränen zu unterdrücken, die ihm in den Augen brannten. Sie nicht anfassen zu können war zwar unerträglich, doch ihre Dominanz war überraschend erregend.
Corinne schloss die Augen und warf mit einem genussvollen Stöhnen, das von den nackten Steinwänden widerhallte, den Kopf in den Nacken. Kane brannte so heiß in ihr, als stieße ein glühender Eisenpfahl in ihren Körper. Behutsam sank sie tiefer, nahm sein Feuer in sich auf und spürte seine entfesselten Gefühle, die in Wellen über ihr zusammenschlugen. Was für eine Wonne, dass sie es war, die diese Gefühle in ihm hervorrief! Endlich füllte er sie ganz aus – mit solcher Macht, dass sie sich nach Atem ringend auf seiner Brust abstützen musste. Ihr ganzer Körper flirrte vor Entzücken und vor Lust. Sie versuchte, sich aufzusetzen, doch seine Hüften bogen sich ihr kühn entgegen, und sein Stoß brachte ihre Muskeln zum Zittern. Hätte sie sich nicht erneut auf seinem Oberkörper abgefangen, wäre sie einfach auf ihn gefallen. In seinen strahlenden blauen Augen erkannte sie die tiefe Zuneigung, die er für sie empfand.
Sie zog sich wieder hoch, beugte sich über ihn und küsste ihn schnell auf den Mund. Ein paar Sekunden lang verlor sie sich in seinen Augen. Dann flüsterte sie unvermittelt: „Du liebst mich.“
„Ja.“ Er unterstrich das Geständnis mit einem weiteren kraftvollen Stoß gegen ihre sich senkenden Hüften, und Corinne reagierte sofort, indem sie wieder hochfuhr. Ein erregtes Stöhnen stahl sich über ihre Lippen, die direkt an den seinen lagen.
„Kane … Kane, du weißt, dass ich nicht –“
Er ließ sie nicht ausreden, sondern erschütterte ihren Körper erneut mit seiner Kraft. Corinne sank nach vorn, und ihre Lippen fanden sich zu einem wilden, innigen Kuss. Sie spürte seinen Atem an ihren feuchten, wund geküssten Lippen. „Das wirst du noch“, versicherte er.
Sie hörte, mit welcher Überzeugung er diese Worte aussprach, und sie bekam eine Gänsehaut vor Glück. Und er sagte die Wahrheit. Eine Wahrheit, die sie gern Wirklichkeit werden lassen wollte.
Sie setzte sich auf und begann, ihren Hengst zu reiten wie eine stolze Amazone. Kane wehrte sich gegen seine Fesseln, so gut er konnte, fiel in ihren Rhythmus ein und kam ihr stürmisch entgegen. Seine dunkle Haut glänzte schweißnass, und er sah fasziniert zu, wie sich ihr geschmeidiger Körper hob und senkte und wie ihre Brüste jedes Mal erbebten, wenn ihre Hüften zusammenstießen. Nicht einmal in seinen kühnsten Träumen hätte er sich die Flut an Gefühlen ausmalen können, die sie in ihm weckte, und sein Körper reagierte völlig unkontrollierbar auf diesen Ansturm. Er versuchte, den brennenden
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