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Scheherazade macht Geschichten

Titel: Scheherazade macht Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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weiblichen Publikum. »Zugegeben, am ersten Akt muß noch etwas herumgefeilt werden. Aber einen solchen Schluß hätte nicht einmal Mordrag zustande gebracht!«
    »Ganz meiner Meinung«, fügte eine andere Frau hinzu. Gleichzeitig nickte sie in Richtung der Soldaten, die inzwischen gar nicht mehr wußten, was sie tun sollten. »Und nun sag mir, was machen wir mit all den Männern?«

Das letzte der 35 Kapitel,
    in dem alles – soweit wie möglich – in Ordnung gebracht wird und das Leben wieder seinen gewohnten Lauf nimmt.
     
    Einige Angelegenheiten waren noch zu regeln, bevor alle ihr altes Leben wiederaufnehmen konnten – oder ein noch besseres.
    »Wartet einen Moment!« rief einer der umsichtigeren Soldaten. »Was haben sie mit König Shahryar gemacht?«
    »Bist du denn blind?« antwortete eine königliche Stimme. »Erkennst du nicht deinen Herrscher, wenn er vor dir steht?«
    Alle Soldaten verbeugten sich tief vor ihrem König. Nur, daß es nicht ihr König war, wie Scheherazade sehen konnte, sondern der tapfere, gutaussehende und aufopfernde Wachposten Hassan, den sie so sehr bewunderte. »Was geschieht da?« flüsterte sie.
    »Eine weise Frau muß mit dem arbeiten... melgib..., was gerade zur Hand ist«, erwiderte die Alte Weise. »Ich fürchte, der gute König hatte nicht mehr alle Karaffen im Schrank, wie die weisen Frauen sagen. Und bin ich nicht eine weise Frau?«
    »Das bist du«, antwortete Scheherazade leise, aber inbrünstig. »Doch was ist mit dem Wachposten?«
    »Ich hoffe, du hast nichts gegen ihn. Wir brauchen nun einmal einen König, der uns aus dieser verzwickten Lage herausführt, und jener Soldat war der Beste, der zu finden war.«
    Scheherazade war noch immer nicht überzeugt. »Aber werden die anderen denn keinen Verdacht schöpfen?«
    »Nein, alle außer dir werden in ihm den König sehen. Und für den Augenblick wird er es selbst glauben – zumindest tagsüber, wenn er Hof hält. Nachts wird es etwas anderes sein. Der wirkliche König und seine Verwandten sind natürlich alle in Schweine verwandelt worden. Und wer sonst würde es wagen, einen allmächtigen Herrscher wie ihn in Frage zu stellen?« Die Alte Weise runzelte die Stirn und fügte schnell hinzu: »Du wirst natürlich eine Zeitlang diese Scharade mit dem Köpfen und dem Geschichtenerzählen aufrechterhalten müssen, auch wenn deine Ehe in Wahrheit der Himmel auf Erden ist. Ich schätze... maggiethatch..., daß so um die neunhundertneunzig Nächte ausreichen werden.«
    Das schien Scheherazade ein geringer Preis zu sein, den sie zu zahlen hatte. Langsam erkannte sie, worauf die Alte Weise hinauswollte. Wahrlich, die Dinge entwickelten sich viel günstiger, als sie zu hoffen gewagt hatte.
    »Jetzt, wo wir unsere Königin gefunden haben«, verkündete der König, der einmal ein Wachposten gewesen war, »müssen wir sie in allen Ehren nach Hause geleiten. Und würde vielleicht jemand eine nette, saubere Koppel für diese Schweine da suchen?«
    »Dann ist alles so, wie es sein sollte?« fragte Scheherazade.
    »Fast«, antwortete die Alte Weise.
    »Wir haben Ozzie und Sulima in einer Flasche gefangen«, erklärte Ali Baba und hielt das entsprechende Gefäß wie eine Trophäe hoch. Selbst von ihrem weit entfernten Standpunkt aus konnte Scheherazade darin erstickte Schreie und schmerzliches Stöhnen hören.
    Die beiden Geister, die in einem Ring und in einer Lampe gehaust hatten, bevor sie für kurze Zeit in eben jener Flasche eingesperrt gewesen waren, sahen sich an und lächelten wissend.
    »Zusammen werden sie in dieser Flasche ihren Frieden finden, geschätzter Bruder«, sagte der eine.
    »Entweder das, werter Gefährte, oder sie werden sich gegenseitig umbringen«, fügte der andere hinzu.
    »Und was ist mit den anderen? Die mutige Marjanah, deren Gewitztheit mich erst auf die Idee brachte, jene letzte Geschichte zu erzählen, die zur Niederlage Ozzies und der anderen führte?«
    »Witz wird sich mit Schlauheit vereinen«, antwortete Marjanah, »denn ich habe meinen Achmed wieder.«
    »Und ich meinen tapferen Aladin«, frohlockte Prinzessin Badabadur.
    »Und schau!« erklang eine Stimme aus der Menge. »Hunderte von schönen Frauen haben ihre zukünftigen Ehemänner gefunden!« Und tatsächlich hielt eine große Anzahl Frauen eine große Anzahl Soldaten in den Armen, über die sie gnadenlos hergefallen waren. Einige der Männer wehrten sich noch, versuchten sich Beinen, Armen und sonstigen Körperteilen zu entwinden, aber ihr

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