Scheibenwelt 02 - Narren Diebe und Vampire

unschicklich, Unbeteiligte wie zum Beispiel Zuschauer, Bedienstete usw. zu verletzen.
    • Ein Erwachsener, der mehr als zehntausend Ankh-Morpork-Dollar im Jahr verdient, gilt als jemand, der sich verteidigen kann. Zumindest sind solche Personen in der Lage, sich Schutz zu kaufen. Es ist nicht unsere Schuld, wenn sie darauf verzichten. Manchen Leuten ist eben nicht zu helfen.
    • Ein Assassine benutzt nur Waffen, bei deren Anwendung es auf seine bzw. ihre Kraft ankommt, auch in gespeicherter Form. Deshalb gibt es gegen einen Bogen ebenso wenig einzuwenden wie gegen ein Bleigewicht, das angehoben und sorgfältig über einer Tür platziert wird. Schwerter, Messer, Keulen, Seile und so weiter sind natürlich ebenfalls zugelassen.
    • Ein Assassine kann auch einen Gegenstand einsetzen, der nur von einem Ort zum anderen gebracht wird, zum Beispiel einen Eimer mit Piranhas oder einen elektrischen Teppich.
    • Einem Assassinen ist es strengstens verboten, irgendeine Waffe zu benutzen, die mit Feuerwerk in Zusammenhang steht. Wer dieses Verbot missachtet, wird sofort aus der Gilde verstoßen und zum Klienten erklärt. Ein Assassine verlässt sich auf sein Geschick und auf Disziplin, nicht auf irgendwelche alchimistischen Apparate. Allerdings kann Druckluft sehr nützlich sein.
    • Ein Assassine verwendet nur solche Waffen, die ein aufmerksamer Klient erkennen kann, was ihm die Möglichkeit gibt, sich davor zu schützen. Es ist nicht ehrenhaft, jemanden aus sicherer Entfernung auf der Straße zu erschießen. Der nachdenkliche und vorsichtige Klient muss immer eine Chance bekommen. Ein Mann, der morgens die Rasierseife nicht auf Gift untersucht, hat seinen Lebenswillen verloren.
    Diese Regeln gelten nur in der Zivilsiation. Diese umfasst die Sto-Ebene, die meisten Königreiche der Spitzhornberge, Gennua und Teile von Klatsch.

Die ersten Wochen überleben
    Inzwischen gibt es das CS schon seit Jahrhunderten, und wir kennen viele Bezeichnungen für Dinge, die nur in der mündlichen Überlieferung existieren. Es dürfte sehr nützlich für dich sein, einige von ihnen zu verstehen. Dadurch kannst du improvisierte Strafen vermeiden, die oft auf die kleinen Haare am Handrücken zielen.
    Aufsichtsschüler – Vom Schulleiter bestimmte Schüler der sechsten Klasse. Sie schreiben Jungen auf, die zu spät kommen, unordentlich, schmutzig oder tot sind. Außerdem sind sie für die Schlafsäle verantwortlich und können Verstöße gegen die Schulregeln bestrafen. Aufsichtsschüler tragen ein begehrtes Abzeichen, dürfen die Lehrertreppe benutzen und ohne Kopfbedeckung in der Stadt unterwegs sein.
    Balgplatz – Sportplatz der Gilde, in einer Ecke des Hide Park.
    Bunker – Ein Junge, der sein ganzes »Orno« ausgegeben hat und sich keine Leckereien mehr leisten kann.
    Cent-Lesen – Das jährlich aufgeführte Theaterstück. (Früher sammelte der rangälteste Aufsichtsschüler einen Cent pro Kopf, um die Unterhaltung der Studenten zu finanzieren.)
    Draino – Ein Junge, der nicht gut klettern kann. Dieser Ausdruck wird auch für unbeliebte Personen verwendet.
    Funkler – Schüler der sechsten Klasse, denen traditionell gewisser Schmuck an ihrer Kleidung erlaubt ist.
    Große Schulvorbereitung – Zeit am Abend, zu der die Schüler lesen, arbeiten oder ihren Hobbys nachgehen können (sofern diese keine Waffen betreffen).
    Hausschleichen, »hausern« – Auf Gebäuden eine große Strecke in der Stadt zurücklegen, ohne dabei den Boden zu berühren. Eine traditionelle Assassinengeschicklichkeit, die nur selten als Sport betrieben wird.
    Hoher Junge – Mitglied einer Hausschleicher-Gruppe. Ein allseits beliebter Junge und damit das Gegenteil von »Draino«.
    Inhumierer, Der – Das Gildenmagazin.
    Klatschen – Schulversammlung oder »Beten, sprechen, dreschen«. (Früher sah die Reihenfolge so aus: Erst kam eine interkonfessionelle Andacht, gefolgt von einer Ansprache des Schulleiters und danach dem Vollzug der Prügelstrafe.)
    Kluppes Teestube – in der Filigranstraße. Berühmt für ausgezeichnete Eclairs und selbst gemachte Ingwerlimonade.
    Königsschüler – Stipendiaten. Gemeint sind jene Schüler, die früher durch das Wohlwollen des Königs Cirone II. mit Lehrbüchern, zwei Federkielen, einem kleinen Tintenfass (gefüllt), zwei Bogen Löschpapier, einem zwölf Zoll langen Lineal sowie einem sechs Zoll langen Dolch ausgestattet wurden. Heute werden die Stipendiaten einer Auswahlprüfung auf der Grundlage des