Scheibenwelt 02 - Narren Diebe und Vampire
Gelegentlich freut sich der Klient so sehr darüber, mit seinem Tod an einer alten und wundervollen Tradition teilzuhaben, dass er der Gilde einen großen Teil seines Vermögens überschreibt. Das Geld wird genutzt, um weitere Stipendien zu finanzieren.
Und natürlich kennen alle jungen Assassinen die Geschichte von Sir Bernard Selachii. Einst begegnete er einem Assassinen, der von einem geschäftlichen Konkurrenten beauftragt worden war, ihn umzubringen. Sie verbrachten den ganzen Abend damit, in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit im Perücken-Haus zu schwelgen, und schließlich schlug Sir Bernard vor, sie sollten auf die alte Schule trinken. Als der andere Assassine sein Glas hob, nahm Sir Bernard die Brandyflasche und erschlug ihn damit. Später stiftete Sir Bernard den bis heute sehr begehrten »Sir Bernard Selachii Preis für Bewundernswerte Kühle«.
Stipendiat
Auszeichnungen und Preise
Nach oben schicken
Es mag nicht so klingen, aber es ist eine gute Sache und bedeutet: Der Schüler hat so gute Arbeit geleistet – entweder praktisch oder schriftlich –, dass der zuständige Lehrer es für angemessen hält, ihn nach oben ins Arbeitszimmer des Schulleiters zu schicken, wo ihm ein Glas Sherry und eine Mandel angeboten werden. Der Name des Betreffenden wird in der Schulzeitung veröffentlicht, allerdings im Sterberegister, wenn er auch die Mandel genommen hat. Denk daran: Bei uns im CS werden die Schüler immer wieder auf die Probe gestellt!
Der Kaffeetrinken-Preis
Dieser Preis wird nach den Silvester- und De-Murforte-Ferien für die zwei besten Aufsätze mit dem Thema »Wen ich in meinen Ferien umbrachte« vergeben. Natürlich erwartet man von den Schülern nicht, tatsächlich jemanden zu inhumieren, aber einige erfahrene Assassinen prüfen die Karten, Wegbeschreibungen und zusammengetragenen Informationen über das Objekt und die Methode, bevor sie die beste virtuelle Inhumierung auszeichnen.
Der Preis geht auf den verstorbenen Noel Kaffeetrinken zurück, dessen Inhumierungspläne den Tod, den Schneevater, die Seelenkuchenente, Des Alten Mannes Schwierigkeiten und mehrere wichtige Götter betrafen. Seine Leiche wurde nie gefunden.
Der Heiligkeitspreis
Diesen Preis können alle Jungen im zweiten und dritten Ausbildungsjahr gewinnen. Verliehen wird er für die realistische Darstellung einer beliebigen Gottheit – nur mit altem Brot und Sesamkörnern.
Das Prüfungstrio
So nennt man die drei Jungen, die bei den Prüfungen am Ende eines jeden Schuljahrs am besten abschneiden.
Die Körper-Trophäe
Benannt nach dem beliebten alten Professor Willibert Körper. Verliehen wird sie der Mannschaft, die das Mauerspiel gewinnt.
Der Wilkinson-Cup
Mit diesem Preis wird in jedem Jahr der Junge ausgezeichnet, der beim Rasieren die meisten Punkte erzielt.
Das Erleuchtete Manuskript
Die Auszeichnung geht an den Jungen, der beim Sportfest den Kletterwettbewerb gewinnt. Der Preis wird einfach auf einem hohen Gebäude der Stadt platziert, und wer damit zur Gilde zurückkehrt, gilt als Sieger. Diese Übung fordert alle Fähigkeiten eines Assassinen heraus, weil sie viele Möglichkeiten bietet, dem Kletterer Fallen zu stellen und ihm in der Absicht aufzulauern, den Preis ohne anstrengendes Klettern zu erbeuten.
Der Veneficus-Kelch
Der Professor für Nekrotische Medizin und Angewandte Pathologie verleiht den Preis in der Protzigen Nacht dem Studenten, der auf diesem Gebiet viel versprechende praktische Leistungen gezeigt hat.
Die Tücketrophäe
Die Auszeichnung wird vom Dekan der Assassinengilde am Gründungstag verliehen. Sie geht an den Studenten, der am Tag der offenen Tür in der Sektion »Mechanische Überraschungen« die beste Falle konstruiert. (Hinweis: Ein tatsächlicher Todesfall führt zur Disqualifizierung.)
Der Ars-Plumaria-Cup
Diesen Preis gewinnt der Schüler mit dem gepflegtesten Äußeren. Er ist sehr begehrt.
Die Regeln
PRAXIS DER ASSASSINENKUNST: DIE REGELN
(Auszug aus Die ehrenwerte Kunst von Lord Witwenmacher, MA)
E s muss einen Unterschied über den Geldbetrag hinaus geben zwischen einem Assassinen und einem einfachen Mörder, der sich bezahlen lässt. Aus diesem Grund hat die Gilde im Laufe der Jahre einige Regeln aufgestellt, die verhindern sollen, dass die Grenzen des Ungebührlichen überschritten werden.
Diese Regeln lauten folgendermaßen:
• Kein Assassine nimmt einen Auftrag an, bei dem es um einen Klienten geht, der sich nicht verteidigen kann. Es gilt als ausgesprochen
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