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Schicksal des Blutes

Schicksal des Blutes

Titel: Schicksal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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70 Yards langen Motorjacht ‚Silver Angel‘ und trank sich ins Koma. Er hätte sich niemals dazu hinreißen lassen dürfen, Amys Blut zu probieren …
     
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    Amy erwachte durch ein leises Geräusch. Augenblicklich schoss ihr Adrenalin durch den Körper, versetzte sie in alarmbereiten Zustand. Ihr Puls hämmerte von jetzt auf gleich schmerzlich in den Schläfen. Sie ließ die Lider geschlossen, blieb reglos liegen, obwohl ihr Inneres einen Spurt hinlegte, der seinesgleichen suchte. Bloß weg von hier! Nur weshalb? Sie roch doch am Waschmittelduft, dass sie in ihrem Bett lag, in ihrem gesicherten Penthouse, mit ihrem weichen Daunenkissen unter dem Kopf.
    Ein hauchzartes Klappern auf dem Nachttisch schickte ein Zittern über ihre Haut. Sie riss die Augen auf, sah nur Schummerlicht und sprang vom Geräusch weg aus dem Bett. Ihre Beine verhedderten sich in der Decke. Sie strampelte im Fallen, schlug mit den Knien auf dem Teppich auf und knallte mit der Stirn an den Kleiderschrank. Ein lautes Scheppern und ein Aufschrei mischten sich dumpf in den Gongschlag in ihrem Schädel. Sie blinzelte. Sternchen senkten sich über ihre Sicht, sie sah nur verschwommen ihr eigenes Haar.
    „Amy! Um Gottes willen.“
    Eine Elefantenherde trampelte unaufhaltsam auf Amy zu. Sie hob machtlos die schweren Arme nach vorn, wehrte sich blind gegen die Horde Angreifer. Aber ihr Körper reagierte, als hätte er wochenlang unbenutzt in einer Starre gelegen. Sie kratzte und trat um sich, doch sie hatte keine Chance. Tentakel umschlangen sie mühelos, hoben sie hoch, obwohl sie ihr Leben mit aller Kraft verteidigte, und drückten sie auf die Matratze.
    „Nein“, krächzte sie, „nicht! Nein.“
    Erst nach einer Weile bemerkte Amy, dass sie losgelassen worden war. Ihr Puls raste dennoch. Das Kribbeln in ihrem Nacken, das die Anwesenheit von Wesen meldete, und dem sie inzwischen vertraute, jagte wie Nitroglyzerin durch ihre Adern. Es war dunkel, kaum etwas war zu erkennen. Hilflosigkeit und Unbehagen ließen sie zitternd nach ihrer Bettdecke tasten und sie sich über den Kopf ziehen. So hatte sie sich als kleines Kind stundenlang verkrochen, um nicht zu hören, was ein Stockwerk tiefer passierte. Trotzdem hatte sie eines späteren Sommers das Splittern der Haustür, die schweren Stiefel und das Gebrüll fremder Männer vernommen, obwohl sie sich sogar die Finger in die Ohren gesteckt hatte.
    Amy atmete tief durch. Die schlechte Luft unter der Daunendecke roch nach Angstschweiß, das Zittern hatte zum Glück nachgelassen. Nur zögerlich sickerte in ihr Bewusstsein, nicht mehr sieben zu sein, sondern auf die dreißig zuzugehen, und obwohl sie sich wie von einer Panzerdivision überrollt fühlte, fehlte ihr ansonsten nichts. Sie schob ihre Handfläche über die Matratze nach vorn und hob die Decke an. Ein frischer Luftzug kroch allmählich in ihre Miefhöhle.
    „Amy?“
    Sie war noch da! Sie? Diese Stimme … Amy erweiterte das Luftloch, indem sie die Hand zu einer Stützdecke formte. Jemand musste das Licht angemacht haben, denn nun sah sie eine Frau an der Wand lehnen.
    „Amy, ich bin’s, Cira. Es ist alles in Ordnung.“
    Amy schluckte und ihr traten Tränen in die Augen. Eine Welle der Erleichterung erfasste sie, gleichzeitig fühlte sie sich ziemlich töricht. Sie räusperte sich und spürte erst jetzt, wie ausgetrocknet ihr Mund war. Die Zunge klebte am Gaumen und ein pelziger Belag bedeckte sie. Ihre Rippen schmerzten.
    „Sind wir allein?“
    „Nur ich bin hier. Du kannst gern hervorkommen.“
    Amy gab sich einen inneren Ruck, blieb aber wie erstarrt liegen. Das Gefühl, ein Wesen in der Nähe zu spüren, bildete sie sich nicht ein. Mist, verdammter, wo war bloß die Amy hin, die vor nichts zurückschreckte? Außerdem kam sie doch wunderbar mit den Homo animal aus, wie sie sich nannten. Und es lag auf der Hand, dass Ciras Vampirlover Jonas im Nebenraum wartete. Sie sollte die Decke von sich werfen, laut Tadaaa rufen und einen Witz über ihr Äußeres reißen. Nur fehlte es ihr irgendwie an dem Antrieb dafür. Sie schälte ihren Kopf vorsichtig aus der Bettdecke und sah sich um. Ihr Blick verwischte wie Bilder beim Schnelldurchlauf. Ihr Schädel dröhnte, als hätte man ihr die Kirchenglocke von Notre-Dame übergestülpt. Amy versuchte, ihre Sicht scharfzustellen. Es funktionierte. Wenn sie sich konzentrierte, konnte sie ihre beste Freundin auf dem Boden sitzen sehen. Sie weinte.
    „Cira, ich …“
    „Oh, Amy. Ich habe

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