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Schicksal in seiner Hand

Titel: Schicksal in seiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. Thomas Bruckner
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ist …«
    »Thomas Bruckner, ich weiß!« gab sie mit dem Anflug eines Lächelns zurück. »Alsdann, bis später, Herr Kollege!«
    Es sah aus, als wollte sie ihm die Hand geben. Aber im gleichen Augenblick machte sie auf dem Absatz kehrt und ging davon.
    Verblüfft schaute ihr Thomas Bruckner nach und stellte dabei fest, daß sie Strümpfe aus grobgesponnener Wolle trug.
    Die Schritte auf dem Korridor kamen näher, verhielten etwas – dann wurde die Tür geöffnet.
    Erleichtert atmete Schwester Angelika auf.
    »Dem Himmel sei Dank! Sie sind es, Dr. Rademacher. Ich dachte schon, es wäre der Chef oder gar der Oberarzt.«
    »Sie brauchen doch keine Angst vor der Obrigkeit zu haben«, gab Dr. Rademacher belustigt zurück. Er zog aus der Ecke einen großen Kasten heran, auf dem Stahlflaschen standen.
    »Dann wollen wir mal!« wandte er sich an die Kranke.
    »Sie müssen jetzt leider gehen.« Er legte Albert Kleiber, der noch auf der Kante der Trage saß, lächelnd die Hand auf die Schulter. »Sind Sie ein Verwandter?«
    »Er ist mein Mann!« erklärte Ursula Kleiber voller Stolz.
    Überrascht sah der Arzt hoch. Dann war der Fremde auf dem Gang vorhin ja gar nicht der Ehemann gewesen! Na, wenn schon!
    Dr. Rademacher trat näher und nahm die Hand der Patientin.
    »Ihre Frau war bis eben noch ziemlich mutlos.« Er nickte Albert Kleiber freundlich zu. »Ich glaube, Ihr Besuch hat ihr Hoffnung gemacht. Ist es nicht so?«
    Die Kranke wollte sprechen, aber sie fand keine Worte. Ihre Lippen bewegten sich tonlos, Tränen rannen über ihre Wangen.
    Albert Kleiber streichelte seiner Frau zärtlich übers Haar. »Viel Glück, Ursel!« Seine Stimme klang seltsam belegt.
    »Tun Sie Ihr Bestes bei der Operation!« bat er den jungen Arzt.
    »Ich bin nur der Narkosearzt«, erwiderte Dr. Rademacher. »Aber der ist auch wichtig. Und ich verspreche Ihnen, daß ich es gut machen werde!«
    Er schaute den Mann nach, wie er mit hängenden Schultern zur Tür hinausging. Die beiden Kinder hatten sich an ihn geklammert. Immer wieder schauten sie zurück und winkten der Mutter zu. Dann schloß Schwester Angelika zaghaft die Tür.
    Dr. Rademacher hatte sich einen Schemel herangezogen. Er setzte sich neben die Patientin und legte ihr einen Gummischlauch um den Arm.
    »Es gibt einen ganz kleinen Stich«, bereitete er sie vor, als er die Spritze auf die blaue Vene in der Ellenbeuge setzte.
    »Was ist das?« Ursula Kleiber schaute zu, wie der Arzt die Nadel durch die Venenwand stieß und das dunkle Blut in die große Spritze aufzog.
    »Ein flüssiges Schlafmittel.« Ganz langsam schob er jetzt den Stempel vor. »Sie werden gleich sehr müde werden. Zählen Sie bitte von hundert an rückwärts.«
    »Hundert … neunundneunzig … achtundneunzig …« Die Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich fast unhörbar war. »Sechsundacht …« Die Kranke gähnte einmal herzhaft. Sie versuchte, die Augenlider aufzuhalten, aber sie klappten von selbst herunter.
    »Sie schläft!«
    Dr. Rademacher zog die Kanüle heraus, griff nach der Atemmaske, legte sie der Patientin aufs Gesicht und befestigte sie.
    »Ich gebe ihr Halothan …«
    Es wurde einen Augenblick ganz still im OP. Nur das rhythmische Piepsen des elektronischen Geräts, das den Herzschlag hörbar machte, war vernehmbar.
    Alle Assistenten nahmen unwillkürlich Haltung an, als die tapsenden Schritte des Professors auf dem Flur ertönten: »Der Chef! …«
    Die Schritte hörten für einen Augenblick auf, dann klappte eine Tür. Der Klinikchef hatte den Waschraum betreten.
    »Wohin möchten Sie, bitte?« Die junge Schwester stand vor der Tür, die zum Operationstrakt führte. »Hier ist kein Durchgang!«
    Sie musterte mißtrauisch die elegante Dame, die wie selbstverständlich auf diese Tür zuschritt.
    »Die Privatstation ist dort drüben!« Schwester Rosa zeigte in die entgegengesetzte Richtung.
    Die attraktive Fremde lächelte überlegen. »Ich wollte zu meinem Mann!« Sie fixierte die kleine Schwester eingehend. »Sie sind noch nicht lange hier?«
    »Nein!« kam es trotzig zurück. »Ich habe erst vor kurzem angefangen. Wer ist denn Ihr Mann?«
    In diesem Augenblick kam eine alte Schwester den Gang entlang. Als sie die Besucherin entdeckte, beschleunigte sie ihren Schritt.
    »Guten Tag, Frau Professor! Sie wollen zu Ihrem Mann? Aber der ist schon im Operationssaal. Er hat bereits angefangen. Soll ich ihm Bescheid sagen, daß Sie hier sind?«
    Mit einem Seufzer hob Yvonne Bergmann die

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