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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bourne
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Cherry in das grinsende Gesicht. »Du hast mit mir getauscht?«, fragte sie unsicher. »Warum denn?«
    »Das schulde ich dir«, sagte Cherry. »Weißt du noch? Du hast im Sommer einmal eine Schicht für mich gemacht. Ich bin dir das schon lange schuldig.«
    »Cherry, ich weiß, wie viel dir an Silvester liegt. Ich könnte das nicht ertragen, wenn du das verpasst. Kommt nicht in Frage.«
    »Also, ehrlich gesagt«, erwiderte Cherry, »freue ich mich irgendwie darauf. Fred veanstaltet für uns alle eine Pizzaparty.«
    »Also, das klingt für mich ziemlich furchtbar«, meinte Joanne.
    »Nicht für mich«, meinte Cherry. »Ich werde den Patientenchor dirigieren, wenn wir Auld Lang Syne singen.«
    »Du kennst den gesamten Text von Auld Lang Syne ?«, fragte Joanne ungläubig.
    »Nicht alles«, antwortete Cherry. »Den kennt nämlich niemand.«
    »Danke, Cherry«, sagte Grace, obwohl sie nicht die geringste Ahnung hatte, was sie Silvester anfangen solle.
    »Dann sind wir also zu zweit«, sagte Joanne zu Grace.
    »Hast du eine Idee?«, fragte Grace.
    »Ich bin nicht sicher«, antwortete Joanne, »aber mir fällt sicher etwas ein.«

37
    S ilvester war auf Turtle Island immer eine ziemlich ruhige Angelegenheit. Die meisten Bewohner waren schon im Rentenalter, und diejenigen, die nicht nach Manhattan hineinfuhren, um auf dem Times Square die Uhr zu beobachten, blieben entweder zu Hause und sahen es im Fernsehen an oder gingen in eine Kneipe oder ein Restaurant am Ort. Im Segelclub gab es jedes Jahr eine Tanzveranstaltung, so dass man in Grace’ Haus das Knallen der Champagnerkorken, Lachen und Musikfetzen von einer Kapelle hören konnte. Die einzig wirkliche Spannung bestand darin, ob jemand so deprimiert war, dass er von der George-Bailey-Brücke sprang, was schon dreimal passiert war. Zur Abschreckung stationierte man ein einsames Polizeiauto bei der Brücke.
    Grace hatte vor, mit Joanne auszugehen. Beim Zurechtmachen zählte sie sich zu den Glücklichen, die heute Nacht diesen Sprung nicht versuchen würden. Doch das hatte sie noch vor ein paar Tagen bezweifelt, als die gute Laune von ihrer Geschenkzeremonie verklungen war und sie sich ein paar Tage lang sehr einsam und unglücklich gefühlt hatte. Heute, am letzten Abend des Jahres, freute sie sich auf das Ausgehen. Sie entschied sich für Jeans und schwarzes Top, legte Ohrringe an und trug ein wenig Make-up auf. Sie würde einen ruhigen Abend mit Joanne zubringen, die in letzter Minute die Pläne abgesagt hatte, in Manhattan ein Dinner und eine Tanzveranstaltung zu besuchen. Stattdessen würden sie zu Nightingales
gehen. »Ich kann die Kneipe nicht auf ewig meiden«, erklärte sie, und Grace war froh, die Menschenmengen in der Stadt zu vermeiden.
    Joanne zog ein enges rotes Kleid an, dazu schwarze hohe Schuhe und die Mütze des Captains, die sie seit Oktober plante, zurückzubringen. Aber das musste man ihr verzeihen, denn sie hatte viel um die Ohren gehabt. Erstens war da ihre Scheidung, die zum Glück unkompliziert verlaufen würde: Sie hatten kein Haus aufzuteilen oder Kinder, um die man sich streiten konnte. In einer Woche wäre alles über die Bühne gegangen.
    Die Nacht war mild, als sie zu Nightingales hinübergingen. Beide freuten sich darauf, sich einen zu genehmigen.
    Gegen zehn Uhr, als sie ankamen, war die Kneipe halb voll mit Inselbewohnern. Ed der Fischer hatte tatsächlich seine Anglermütze abgesezt und trug ein Jackett mit Krawatte, zweifelsohne, um Connie Wilberson zu beeindrucken. Diese ähnelte heute Abend Miss Lonelyhearts aus dem »Fenster zum Hof«, so passend war ihr grünes Kleid im Stil der fünfziger Jahre. Sie saß mit Ed an einem kerzenbeschienenen Tisch in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Die Musikbox spielte I’ll be Home for Christmas .
    An den anderen Tischen saßen ein paar ältere und mehrere junge Pärchen. Der Captain hinter der Theke trug ein schwarzes Hemd.
    »Festliche Grüße, Hoag«, sagte Joanne und lächelte den Captain unter der Schirmmütze her strahlend an. »Kennst du mich noch?«
    »Jaja«, meinte der Captain und sah Joanne so erstaunt
an, als wäre sie tatsächlich von den Toten wiederauferstanden. Dann erblickte er Grace und lächelte: »Das ist aber ein schöner Anblick, ihr beiden. Ich dachte, ich hätte meine Lieblingsgäste verloren.«
    »Wir hatten ungeheuer viel Arbeit«, sagte Grace, die auf Joannes Bitte hin die Bar ebenfalls gemieden hatte.
    »Das verstehe ich«, meinte der Captain. »Ich bin nur froh,

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