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Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)

Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition)

Titel: Schicksalstage - Liebesnächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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etwas Neues gibt“, verlangte Ashley mit einem dicken Kloß in der Kehle vor lauter Sorge um ihre Schwester und das ungeborene Kind.
    Er nickte, und im nächsten Moment waren alle fort.
    Sie blickte zur Zimmerdecke und dachte daran, dass Jack McCall da oben in einem Gästezimmer lag, unter einem halben Dutzend Bettdecken. Wie krank war er wirklich? Wollte er etwas essen, und wenn ja, was?
    Nach reiflicher Überlegung entschied sie sich für Hühnersuppe, denn die galt schließlich als Allheilmittel.
    Außer gegen ein gebrochenes Herz.
    Jack McCall erwachte, als sich ihm etwas Pelziges auf das Gesicht setzte. Zum Glück fühlte er sich zu schwach, um eine Hand zu heben und um sich zu schlagen. Sonst hätte er das Vieh impulsiv durch den Raum geschleudert.
    Es dauerte einen Moment, bis er registrierte, dass er nicht mehr in einem südamerikanischen Gefängnis saß und Ratten abwehren musste, bis sein Verstand das Wesen als Kätzchen identifizierte.
    Es starrte ihm direkt ins Gesicht, mit einem blauen und einem grünen Auge, und dabei schnurrte es so laut, als säße ein Motor in der flaumigen schmalen Brust.
    Er blinzelte verwirrt und dachte sich, dass es sich um einen Mutanten handeln musste. „Ein weiteres Opfer der Gentechnik.“
    „Miau“, entgegnete das Kätzchen entrüstet.
    Die Tür öffnete sich, und Ashley trat mit einem Tablett ein. Was immer sich darauf befand, roch himmlisch. Oder war es der Duft ihrer Haut und ihrer fantastischen Haare?
    „Mrs Wiggins, runter!“, befahl sie.
    „Mrs?“ Jack versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht. Das war ein Glück für die Katze, die sich gerade in seinen Haaren einzunisten versuchte. „Ist sie nicht noch ein bisschen zu jung, um verheiratet zu sein?“
    „Sehr witzig!“
    Er seufzte schwer. Anscheinend war noch lange nicht alles vergessen und vergeben.
    Mrs Wiggins stieg über seine rechte Wange nach unten und rollte sich auf seiner Brust zusammen. Er hätte schwören können, dass er eine gewisse warme Energie durch das Wesen fließen spürte, als wäre es eine Verbindung zwischen dem Diesseits und einer besseren Welt.
    Blödsinn! Drehst du jetzt total durch?
    „Hast du Hunger?“, erkundigte Ashley sich so sachlich, als wäre er ein gewöhnlicher Pensionsgast.
    Ein Knurren in der Magengrube sagte ihm, dass er hungrig war – zum ersten Mal, seit ihn die mysteriöse Krankheit befallen hatte. „Ich denke schon“, murmelte er matt, denn ihr Anblick schwächte ihn noch mehr. Sogar in Jeans und seinem alten Flanellhemd sah sie wie eine Göttin aus, auch wenn ihr helles Haar, das sie normalerweise zu einem festen Zopf geflochten trug, zerzaust war.
    Sie näherte sich dem Bett – zögerlich, wie es schien und was ihn nicht wunderte nach der Akrobatik, die sie kurz vor seinem Verschwinden in ihrem Schlafzimmer vollführt hatten.
    Ashley stellte das Tablett auf den Nachttisch und fragte in formellem Ton: „Kannst du allein essen?“
    „Ja“, behauptete er, doch vermutlich war er gar nicht dazu fähig. Eine Weile zuvor hatte er sich ins angrenzende Badezimmer und wieder zurück ins Bett geschleppt, und von dieser Anstrengung war er nun total erschöpft.
    Skeptisch neigte sie den Kopf zur Seite. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, aber sofort wurde sie wieder ernst. „Deine Augen weiten sich ein bisschen, wenn du lügst.“
    Er konnte nur hoffen, dass gewisse Angehörige verschiedener Drogen- und Waffenkartelle das nicht merkten. „Oh.“
    Sie zog einen zierlichen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder. Mit einem kleinen Seufzen nahm sie einen Löffel vom Tablett und tauchte ihn in eine leuchtend blaue Schüssel. „Mund auf.“
    Jack widerstand flüchtig und presste die Lippen zusammen. Schließlich besaß er noch immer einen gewissen Stolz. Doch sein Magen verriet ihn mit einem langen lauten Knurren und veranlasste ihn, die Aufforderung zu befolgen.
    Die aromatische Substanz erwies sich als Hühnersuppe mit Wildreis und gemischtem Gemüse. Sie schmeckte so gut, dass er am liebsten die Schüssel mit beiden Händen umfasst und mit wenigen Schlucken geleert hätte.
    „Langsam“, mahnte Ashley. Ihr Blick war etwas sanfter geworden, doch ihr Körper blieb starr. „Es ist noch Suppe da, unten auf dem Herd.“
    Wie das Kätzchen schien die Bouillon eine Art Heilkraft zu besitzen. Jack glaubte zu spüren, dass sich seine Lebensgeister wieder regten.
    Kaum hatte er aufgegessen, übermannte ihn wieder der Schlaf. Doch diesmal fühlte er sich

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