Schlagfertigkeit
verdrehen müssen, um zu antworten? Dann stehen Sie auf, stellen sich frei in den Raum, so dass Sie Ihrem Gesprächspartner direkt gegenüberstehen. Und nun erst geben Sie Antwort. Egal, was Sie jetzt sagen. Allein die Tatsache, dass Sie sich erhoben haben und dem anderen „auf gleicher Augenhöhe“ antworten, wird sich bereits auf die „Schlagkraft“ Ihrer Antwort auswirken. Auch das können Sie direkt ausprobieren.
Übung: Sicherer Stand
Stellen Sie sich auf ein Bein. Das andere halten Sie in die Luft. Ihr Partner übernimmt die Rolle eines Kollegen oder eines Vorgesetzten. Er stellt sich hinter Sie und sagt in vorwurfsvollem Ton so etwas wie: „Warum sind Sie schon wieder hier und machen nicht einfach Ihre Arbeit?“ Was geschieht? Wie reagieren Sie? Fällt Ihnen eine Antwort ein? Oder verlieren Sie sogar das Gleichgewicht und fallen um?
Wiederholen Sie die Übung mit vertauschten Rollen. Und mit zwei kleinen Änderungen. Nun muss sich der „Chef“ auf ein Bein stellen, während der Angegriffene selbstbewusst mitten im Raum steht. Wie sind nun die Reaktionen? Wie viel Kraft können Sie Ihrer Antwort mitgeben? Wenn Sie die Sache etwas weiter treiben wollen, dann äußern Sie aus Ihrem sicheren Stand heraus irgendeine Banalität: „Ich will Kuchen holen.“ Oder: „Soll ich Ihnen auch eine Tasse Kaffee holen?“ Das ist gewiss nicht schlagfertig und doch sollten Sie sich damit besser behaupten können als mit jeder Antwort, die Sie auf einem Bein stehend gegeben haben.
So stehen Sie richtig
Ein sicherer Stand ist auf jeden Fall von Vorteil. Doch wie steht man überhaupt sicher? Worauf müssen Sie achten? Was sollten Sie auf jeden Fall vermeiden?
Stellen Sie Ihre Füße nicht zu eng zusammen. Die Schuhe sollten sich auf keinen Fall berühren. Wenn Sie hingegen zu breitbeinig dastehen, wirkt das provozierend. Je nach Körpergröße bzw. Beinlänge gibt ein Abstand zwischen sieben und zwölf Zentimetern sicheren Stand. Achten Sie darauf, dass Ihre Füße nicht nach innenzeigen. Wenn sie hingegen ein wenig nach außen zeigen, ist das akzeptabel.
Stehen Sie frei. Lehnen Sie sich nicht an. Vermeiden Sie, dass Sie allzu dicht „mit dem Rücken zur Wand“ stehen. Stehen Sie hinter einem Rednerpult, so verstecken Sie sich nicht dahinter und klammern Sie sich nicht daran fest.
Versuchen Sie möglichst gerade zu stehen. Eine aufrechte Haltung wirkt wesentlich stärker und Vertrauen erweckender, als wenn Sie Ihren Gesprächspartnern oder Ihrem Publikum gebeugt gegenübertreten.
Wechseln Sie nicht ständig Ihre Haltung, das kann unruhig und fahrig wirken. Auf der anderen Seite erscheint es steif, wenn Sie über längere Zeit ein und dieselbe Haltung einnehmen.
Manche Menschen haben ein Standbein, das sie besonders stark belasten. Das kann etwas einseitig wirken. Und gesund ist das bestimmt auch nicht, wenn nicht immer wieder abgewechselt wird. Doch manche fühlen sich in dieser Haltung einfach am wohlsten. Und dann ist die Sache auch in Ordnung.
Wohin mit den Händen?
Ein schwieriges Thema, vor allem wenn Sie einen längeren Redebeitrag leisten müssen: Was fangen Sie nur mit Ihren Händen an? Lassen Sie sie einfach herabhängen, sieht das unvorteilhaft aus. Ebenso wenn Sie die Arme verschränken und Ihre Hände verstecken. Das wirkt abweisend. Am sichersten fahren Sie, wenn Sie die Arme leicht anwinkeln und Ihre Ausführungen dann und wann mit einer Geste unterstreichen. Das ist auch die Standardhaltung, die in Seminaren für Rhetorik oder Präsentation vermittelt wird. Vielleicht ist das der Grund, warum sie manchmal etwas steif aussieht.
Doch wenn Sie schlagfertig kontern, halten Sie ja im Allgemeinen keinen längeren Vortrag, sondern fassen sich möglichst kurz. Deshalb können Sie Ihre Hände etwas bedenkenloser einsetzen und ein wenig stärker gestikulieren, ohne Ihre Zuhörer durch ständiges „Fuchteln“ nervös zu machen. Auf jeden Fall ist es vorteilhaft, wenn Sie sich mit Ihren Händen Ihrem Gesprächspartner zuwenden, sich ihm öffnen, also nicht mit verschränkten Armen dasitzen oder die Hände irgendwo verborgen halten.
Tipp
Werden Sie von jemandem angegriffen, der steht, so ist es häufig vorteilhaft, sich ebenfalls zu erheben, um ihm „auf gleicher Augenhöhe“ zu antworten. Allerdings ist das nicht immer möglich. Auch verschwindet der Effekt mit zunehmendem Abstand. Je weiter der Angreifer von Ihnen entfernt ist, um so weniger lohnt sich die Mühe aufzustehen.
So sitzen Sie gut
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