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Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit

Titel: Schlagfertigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Noellke
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Beziehung zu ihm unbedingt vermeiden. Dafür kann es zwei unterschiedliche Gründe geben:
Wir verabscheuen den anderen so sehr, dass er für uns nicht existiert. Wir strafen ihn mit totaler Missachtung.
Wir fühlen uns dem anderen so sehr unterlegen, dass wir befürchten, jeder Blick von ihm könnte uns vernichten.
    In beiden Fällen ist es geradezu ausgeschlossen, dass wir uns mit einer schlagfertigen Replik aus der Affäre ziehen. Wir dürfen den anderen nicht missachten, wir dürfen uns ihm auch nicht so sehr unterlegen fühlen. Wir müssen ihn anschauen. Dann stellen wir fest, dass uns seine Blicke keineswegs vernichten.
    In die Augen schauen – aber nicht zu lange
    Wenn Sie antworten, suchen Sie den Blickkontakt. Schauen Sie dem anderen in die Augen. Das kann ihn bereits entwaffnen. Heften Sie Ihren Blick aber nicht zu lange auf den anderen. Sonst bekommen Sie Schwierigkeiten. Wie der Anthropologe Irven DeVore meinte, müssten sich zwei Menschen, die sich länger als sechs Sekunden in die Augen schauen, anschließend entweder umbringen oder lieben.
    Wie Sie den Blick abwenden
    Auch wenn Sie den anderen nicht längere Zeit anstarren dürfen, sollten Sie sich ihm doch im Wesentlichen zuwenden – solange er mit Ihnen spricht (sein Angriff) und solange Sie ihm antworten. Dabei sollten Sie unbedingt den Blickkontakt suchen, wenn Sie beginnen zu sprechen und wenn Sie Ihre Bemerkung abschließen.
    Danach wenden Sie Ihren Blick ab! Unter Umständen können Sie dieses Abwenden noch durch eine Körperdrehung unterstreichen. Mit dieser Geste signalisieren Sie: Die Sache ist für mich abgeschlossen. Sie haben in dieser Situation das letzte Wort gehabt. Ein unschätzbarer Vorteil. Der andere muss jetzt nämlich wieder aktiv werden. Einen neuen Versuch starten. Und das gestaltet sich schwieriger, als Sie vielleicht meinen. Auf jeden Fall erhöht es den Aufwand beträchtlich. Und so soll es sein. Wenn Sie schon jemand angreift, dann wollen Sie es ihm nicht auch noch besonders leicht machen.
    Tipp
    Kleine Ursache – große Wirkung: Wenn Sie den Blickkontakt erst herstellen und ihn nach Ihrer Bemerkung wieder aufheben, haben Sie den anderen – wenigstens Ihrer Körpersprache nach – mustergültig ausgekontert. Halten Sie den Blickkontakt hingegen aufrecht, so fordern Sie ihn nachgerade dazu auf, noch einmal nachzulegen.
    Übung: Blickkontakt
    Ihr Partner wirft Ihnen irgendeine Gemeinheit an den Kopf. Sie blicken ihn an, denken kurz nach, antworten ihm. Wenn Ihnen kein geistreicher Konter einfällt, spielt das nicht die geringste Rolle. Sagen Sie einfach, was Ihnen durch den Kopf geht. Und wenn Ihnen gar nichts durch den Kopf geht, erwidern Sie mit ruhiger Stimme die schlichten Worte: „Was Sie da sagen, finde ich sehr interessant.“
    Worauf es vielmehr ankommt: Zu Beginn Ihrer Antwort nehmen Sie Blickkontakt auf. Während Sie sprechen, kann Ihr Blick auch kurz abschweifen (denken Sie an die sechs Sekunden von Irven DeVore!). Entscheidend ist, dass Sie wieder Blickkontakt haben, wenn Sie Ihren Satz abschließen, also sagen wir: die letzten drei, vier Worte äußern. Dann wenden Sie sich ab. Was geschieht? Kann Ihr Partner nachsetzen? Und wenn ja, welche Wirkung hat das auf Sie?
    Sie wiederholen die Übung; doch diesmal wenden Sie Ihren Blick nicht ab, nachdem Sie Ihre Replik gegeben haben. Wie wirkt sich das aus? Merken Sie, dass nicht mehr Sie die Situation steuern, sondern der andere?
    Sie verhalten sich genau so wie bei der ersten Übung, Sie wenden also den Blick nach Ihrem Konter ab. Ihr Partner hingegen weicht Ihrem Blickkontakt aus. Während Sie sprechen und ihm in die Augen schauen, sieht er Sie nicht an. Wie verändert sich dadurch Ihre Position? Spüren Sie, dass Sie durch sein Ausweichen und Wegsehen stärker werden? Wie Ihnen plötzlich eine seltsame Macht zuwächst?
    So setzen Sie Ihre Stimme ein
    Bis jetzt haben wir uns damit beschäftigt, wie Sie optisch wirken: Durch Ihre Körperhaltung, Ihre Gesten, Ihre Mimik und Ihre Blicke. All diese Aspekte sind sehr wichtig. Damit bereiten Sie nämlich den Boden für Ihre schlagfertige Antwort. Doch die wird natürlich nicht zu sehen, sondern zu hören sein. Und was wir da hören, ist Ihre Stimme. Wenn Ihre Stimme nicht passt, geht auch die treffendste Bemerkung daneben. Ist die Stimme zu schrill, zu dünn, zu blechern, zu leise oder zu verwaschen, nehmen Sie Ihrer Antwort viel von ihrer Wirkung. Stimmtherapeuten behaupten, 80 % einer Aussage werde über die Stimme

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