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Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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frohlockend.
    «Sie versucht, Ihnen was mitzuteilen.»
    «War nicht der Doktor … war nicht seine Stimme …» Was zum Teufel meinte sie damit?
    Scott eilte in das Zimmer, wo Ted wartete. Er saß jetzt mit ge-falteten Händen in dem kleinen Kunststoffsessel. «Ich hab die Tür geöffnet», begann er tonlos. «Hände hielten Leila über das Geländer. Ich konnte bloß sehen, wie sich der weiße Satin bläh-te, wie sie mit den Armen um sich schlug …»
    «Du konntest nicht erkennen, wer sie hielt?»
    «Es ging so schnell. Ich glaube, ich versuchte, laut zu rufen, und dann war sie weg und dieser Jemand verschwunden. Er muß die Terrasse entlanggelaufen sein.»
    «Hast du eine Vorstellung von seiner Größe?»
    «Nein, es war, als ob ich meinen Vater beobachtete, wie er das meiner Mutter antat. Ich hab sogar das Gesicht meines Vaters vor mir gesehen.» Er blickte zu Scott auf. «Und geholfen hab ich weder dir noch mir, stimmt’s?»
    «Nein», antwortete Scott unumwunden. «Ich möchte, daß du jetzt frei assoziierst. Stimmen – sag, was dir spontan als erstes dazu einfällt.»
    «Identifikation.»
    «Weiter.»

    «Einmalig. Persönlich.»
    «Weiter.»
    Ted zuckte die Achseln. «Mrs. Meehan. Sie brachte das Thema wiederholt auf. Offenbar hatte sie die Idee, einen Rhetorik-kurs zu besuchen, und verwickelte jeden in Diskussionen über Akzent und alles, was mit Stimmen zusammenhängt.»
    Scott dachte an Alvirahs Flüstern: «Nicht der Doktor … nicht seine Stimme …» Er vergegenwärtigte sich die Aufzeichnungen von den Gesprächen beim Dinner. Identifikation … Einmalig …
    Persönlich …
    Die Stimme des Barons auf dem letzten Tonband. Er holte tief Luft. «Ted, erinnerst du dich, was Mrs. Meehan sonst noch über Stimmen gesagt hat? Etwas über Craig, wenn er deine imitiert?»
    Ted runzelte die Stirn. «Sie fragte mich nach einer Geschichte, die sie vor Jahren in People gelesen hatte – daß Craig im Studentenheim die Anrufe für mich entgegennahm und daß die Mädchen unsere Stimmen nicht unterscheiden konnten. Ich sagte ihr, daß es stimmte. In der Schule hatte Craig mit seinen Imi-tationen immer stürmische Lacherfolge.»
    «Und sie bat ihn um eine Probe seines Könnens, was er strikt ablehnte.» Als Ted ihn verblüfft ansah, schüttelte er ungeduldig den Kopf. «Spielt keine Rolle, woher ich das weiß. Das war’s, worauf mich Elizabeth mit der Nase stoßen wollte.»
    «Keine Ahnung, wovon du sprichst.»
    «Mrs. Meehan hat Craig unentwegt gelöchert, deine Stimme nachzuahmen. Verstehst du denn nicht? Keiner sollte auf den Gedanken kommen, daß er ein guter Imitator ist. Elizabeths Aussage gegen dich basiert einzig und allein darauf, daß sie deine Stimme hörte. Elizabeth verdächtigt ihn, aber wenn sie damit rausrückt, nimmt er sie aufs Korn.»
    Düstere Ahnungen trieben ihn zur Eile. Er packte Ted am Arm und brüllte: «Los, wir müssen sofort nach Cypress Point!»

    Auf dem Weg nach draußen schrie er dem Streifenbeamten Anweisungen zu: «Rufen Sie Elizabeth Lange in Cypress Point Spa an. Sagen Sie ihr, sie soll im Haus bleiben und die Tür fest ver-schließen. Schicken Sie noch einen Streifenwagen rüber.»
    Er stürmte durch die Halle, gefolgt von Ted. In seinem Wagen schaltete Scott sofort die Sirene ein. Es ist zu spät für dich, dachte er, das Bild des Mörders vor Augen. Elizabeth zu töten hilft dir nicht mehr …
    Der Wagen raste über den Highway zwischen Salinas und Pebble Beach. Scott ratterte Anweisungen in das Sendegerät.
    Beim Zuhören erfaßte Ted erst die volle Bedeutung des Geschehens – die Hände, die Leila über die Terrasse gehalten hatten, wurden zu Armen, zu einer Schulter, Fragmente, die sich zu einem vertrauten Bild zusammenfügten. Entsetzen lahmte ihn, als er die Gefahr, in der Elizabeth schwebte, in ihrem vollen Ausmaß erkannte …

    Hatte sie mit ihm gespielt? Natürlich. Aber sie hatte ihn unterschätzt – wie die anderen. Und dafür würde sie bezahlen – wie die anderen.
    Gelassen zog er sich aus und öffnete den Koffer. Als er die Taucherausrüstung herausnahm, erinnerte er sich amüsiert daran, wie Sammy im letzten Moment seine Augen hinter der Taucherbrille erkannt hatte. Als er sie mit Teds Stimme gerufen hatte, war sie sofort zu ihm gerannt. Allen Beweisen zum Trotz hatte sie bis zuletzt nicht gegen Ted Stellung bezogen. Und weder das erdrückende Beweismaterial, das er so sorgfältig arrangiert hatte, noch der manipulierte neue Augenzeuge hatten Elizabeth zu

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