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Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Namen der Künstler. «Die sind erstklassig. Ich hab sie vergangenes Jahr in der Carnegie Hall gehört. Gehen Sie auch manchmal dorthin?»
    «Gelegentlich.»
    «Welches Musikgenre mögen Sie?»
    «Fugen von Bach. Und das überrascht Sie vermutlich.»
    «Offen gestanden, darüber hab ich noch nie nachgedacht», erwiderte Bartlett kurz. Himmel, werde ich froh sein, wenn dieser Fall abgeschlossen ist, dachte er. Ein schuldiger Mandant, der nicht lügen kann, und ein Vize, der sich alles aufbuckelt und nie über seinen Minderwertigkeitskomplex wegkommen wird.

    Min, der Baron, Syd, Cheryl und Elizabeth saßen bereits bei Tisch. Nur Elizabeth wirkte völlig entspannt. Sie hatte irgendwie anstelle von Min die Rolle der Gastgeberin übernommen.
    Die Stühle rechts und links neben ihr waren frei. Als die beiden näher kamen, streckte sie ihnen die Arme entgegen. «Die Plätze habe ich eigens für euch reserviert.»
    Und was zum Teufel soll das heißen, fragte sich Bartlett.
    Der Kellner schenkte alkoholfreien Wein ein. «Ich muß dir gestehen, Min, ich freue mich jetzt schon auf den ersten kräftigen Drink zu Hause», sagte Elizabeth.
    «Warum machst du’s nicht wie alle anderen?» fragte Syd.
    «Wo hast du deinen Koffer mit Vorhängeschloß?»
    «In dem sind weitaus interessantere Dinge als Schnaps», entgegnete sie. Während des Dinners gab sie den Ton an, schwelgte in Erinnerungen an die Zeiten, die sie hier gemeinsam verbracht hatten.
    Beim Dessert ergriff Bartlett die Initiative. «Miss Lange, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Sie irgendein Spielchen spielen, und ich für mein Teil mache bei so was grundsätzlich nicht mit, solange ich nicht die Spielregeln kenne.»
    Elizabeth schob einen Löffel Himbeeren in den Mund, legte dann den Löffel nieder. «Sie haben ganz recht», entgegnete sie.
    «Ich wollte heute abend aus einem sehr speziellen Grund mit euch allen zusammen sein. Ihr alle sollt erfahren, daß ich nicht mehr glaube, Ted sei verantwortlich für den Tod meiner Schwester.»
    Sie starrten sie entgeistert an.
    «Laßt uns darüber reden. Jemand hat Leila absichtlich kaputt-gemacht, indem er ihr diese anonymen Briefe schickte. Ich denke, das warst du oder du.» Sie deutete auf Cheryl, dann auf Min.
    «Da bist du völlig im Irrtum», widersprach Min entrüstet.

    «Ich hab dir doch gesagt, du sollst weitere Briefe beibringen und sie untersuchen lassen, um den Absender zu ermitteln», fuhr Cheryl sie giftig an.
    «Vielleicht tue ich genau das», konterte Elizabeth. «Mr. Bartlett, hat Ted Ihnen erzählt, daß Syd und der Baron sich in der Nacht, in der meine Schwester starb, dort aufgehalten haben?»
    Sie schien seine erstaunte Miene zu genießen. «Hinter dem Tod meiner Schwester steckt mehr, als bisher ans Licht gekommen ist. Ich weiß das. Einer, vielleicht auch zwei von euch wissen es.
    Es ist nämlich eine andere Version denkbar. Syd und Helmut hatten Geld in das Stück investiert. Syd war bekannt, daß Helmut das Stück geschrieben hatte. Sie zogen gemeinsam hin, um Leila zu beknien. Irgend etwas ging schief, und Leila starb. Man hätte es als Unfall betrachtet, wäre da nicht diese Frau gewesen, die schwor, sie habe Ted im Handgemenge mit Leila gesehen.
    An diesem Punkt ließ meine Aussage, daß Ted zurückgekommen war, die Falle zuschnappen.»
    Der Kellner näherte sich beflissen, Min winkte abwehrend.
    Bartlett bemerkte, daß die Leute an den umliegenden Tischen sie beobachteten. «Ted hat keinerlei Erinnerung daran, daß er in Leilas Apartment zurückkehrte», fuhr Elizabeth fort. «Aber wenn er nun zurückging und sofort wieder kehrtmachte, wenn nun einer von euch mit Leila handgemein wurde? Ihr seid alle ungefähr gleich groß. Es regnete. Diese Ross könnte doch Leila gesehen und dann einfach als selbstverständlich angenommen haben, es sei Ted, gegen den sie sich zur Wehr setzte. Ihr beide habt euch geeinigt, Ted die Schuld an Leilas Tod zuzuschanzen, und die Geschichten ausgeheckt, die ihr ihm dann auftischtet.
    Wäre doch durchaus denkbar, oder?»
    «Minna, die Frau hat den Verstand verloren», blubberte der Baron. «Du mußt wissen …»
    «Ich bestreite nachdrücklich, in der fraglichen Nacht in der Wohnung gewesen zu sein», erklärte Syd.

    «Du gibst zu, daß du hinter Ted hergerannt bist. Doch von wo aus? Von der Wohnung? Weil er dich Leila hinunterstoßen sah?
    Ein einmaliger Glückstreffer für dich, wenn er so traumatisiert war, daß sein Gedächtnis aussetzte. Der Baron

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