Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlangen im Paradies

Schlangen im Paradies

Titel: Schlangen im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Das Zimmermädchen eilte aus der Personalunterkunft herbei. Ted hämmerte an die Tür. «Wo ist Elizabeth?»
    «Ich weiß es nicht. Sie gab mir einen Brief. Sie hat nichts davon gesagt, daß sie ausgeht.»
    «Zeigen Sie mir den Brief.»
    «Ich …»
    «Geben Sie her.» Scott überflog die Mitteilung für Vicky, riß den andern adressierten Umschlag auf und vertiefte sich in den Brief.

    «Wo ist sie?» drängte Ted.
    «Mein Gott … so ein Wahnsinn …» Scott rang nach Fassung.
    «Sie ist zum Schwimmbecken …»
    Der Wagen donnerte durch Hecken, über Blumenbeete zum Nordende des Areals. In den Bungalows begannen die Lichter anzugehen.
    Sie erreichten die Terrasse. Ein Kotflügel streifte einen Tisch, warf ihn um, stoppte am Rand des Schwimmbeckens. Scott ließ die Scheinwerfer an, so daß die Wasserfläche beleuchtet wurde.
    Sie blickten angestrengt in das Schwimmbecken hinunter.
    «Da ist niemand», stellte Scott fest. Panische Angst erfaßte ihn.
    Waren sie zu spät gekommen?
    Ted deutete auf Luftblasen, die an die Oberfläche stiegen.
    «Sie ist da unten.» Er schleuderte die Schuhe weg und sprang hinein, tauchte bis zum Boden und kam wieder nach oben. «Hol Hilfe!» brüllte er und tauchte wieder.
    Scott kramte im Handschuhfach nach seiner Taschenlampe, knipste sie an und sah eine Gestalt im Taucheranzug, die auf der Leiter hinauskletterte. Mit gezogener Pistole stürmte er zur Leiter. Mit einem raschen Sprung stürzte sich der Taucher auf ihn, rannte ihn um. Als Scott mit dem Rücken aufschlug, fiel ihm die Waffe aus der Hand.
    Ted kam wieder an die Oberfläche, eine schlaffe Gestalt in den Armen. Er begann in Richtung Leiter zu schwimmen, und als Scott sich benommen aufsetzte, sah er, wie der Taucher sich rücklings auf Ted warf und ihn sowie Elizabeth nach unten zog.
    Nach Luft ringend tastete Scott mit tauben Fingern umher, bis er seine Waffe gefunden hatte, er gab zwei Schüsse in die Luft ab, worauf zu seiner Erleichterung prompt die Sirenen der her-anjagenden Streifenwagen ertönten.

    Ted versuchte verzweifelt, Elizabeth mit einem Arm festzuhalten, während der andere seinen Angreifer mit Faustschlägen traktierte. Seine Lungen barsten; die Nachwirkungen der Pentothalnarkose machten ihm noch zu schaffen; er spürte, wie er das Bewußtsein zu verlieren drohte. Seine Attacken prallten wirkungslos an dem dicken Gummi des Taucheranzugs ab.
    Die Atemmaske. Er mußte sie ihm vom Gesicht ziehen. Er ließ Elizabeth los, versuchte mit aller Kraft, sie an die Oberflä-
    che zu stoßen. Einen Moment lockerte sich der Zugriff, eine Hand streckte sich nach Elizabeth aus, um sie wieder nach unten zu ziehen. Das gab ihm die Möglichkeit, die Atemmaske zu packen. Doch ehe er sie ihm abreißen konnte, ließ ihn ein heftiger Stoß zurückschnellen.

    Sie hatte den Atem angehalten, sich ganz locker und schlaff gemacht. Es bestand keine Möglichkeit, sich ihm zu entziehen.
    Ihre einzige Hoffnung war, daß er sie für bewußtlos hielt und so liegen ließ. Sie hatte ihn gezwungen, sich vorzuwagen – und jetzt würde er abermals damit durchkommen.
    Die Sinne drohten ihr zu schwinden. Halt durch, dachte sie.
    Nein, es war Leila, die ihr gut zuredete. Spatz, das ist es, was ich dir zu sagen versucht hab. Laß mich jetzt nicht im Stich. Er glaubt sich in Sicherheit. Du kannst es schaffen, Spatz.
    Sie spürte, wie die Arme sie loszulassen begannen. Sie trieb nach unten, unterdrückte den Impuls, sich den Weg an die Oberfläche zu erkämpfen. Warte noch, Spatz, warte. Laß ihn nicht merken, daß du noch bei Bewußtsein bist.
    Und dann hatte sie gespürt, wie jemand sie packte, nach oben zog … andere Arme, Arme, die ihr Halt, Geborgenheit gaben.
    Ted … Sie spürte die Nachtluft auf dem Gesicht, atmete tief durch, als er sie keuchend weiter schleppte. Und dann – noch ehe sie es sah, fühlte sie, wie die massige Gestalt sich auf sie wuchtete, und schaffte es, einmal tief einzuatmen, bevor ihr Gesicht wieder unter Wasser war.
    Teds Arm straffte sich. Sie fühlte, wie er sich wehrte. Craig versuchte, sie beide umzubringen. Er hatte nur noch ein Ziel, sie hier und jetzt zu vernichten. Sie konnte nichts gegen Teds Zugriff ausrichten, spürte, wie er sie mit einem Stoß an die Oberfläche befördern wollte, spürte, wie Craig ihren Knöchel um-spannte, und schaffte es, ihn wegzukicken.
    An der Wasseroberfläche konnte sie die Wagen vorfahren sehen, die lauten Rufe hören. Sie holte ein-, zweimal tief Luft, pumpte die Lungen voll

Weitere Kostenlose Bücher