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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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tiefer in das schwarze Wasser ein. Keine Stimme. Kein Laurens. Nur Stille. Doch Stille im Loch Morar war nicht möglich. Samuel konzentrierte sich auf die Geräusche, die nicht da waren, aber da sein müssten. War Laurens Stimme wirklich von hier unten hergekommen? Laurens hasste es zu tauchen. Er hatte Angst davor. Warum sollte er ohne ihn in den See gehen? Samuel war schon fast am Grund. Seine Zehen streiften über schlammigen Boden, seine Hände tasteten Felsen ab. Verdammt noch mal, als ob er blind wäre. Wenn er nicht aufpasste, schlug er sich in dieser Finsternis noch den Schädel ein.
    Etwas Weiches streifte an seinem Fuß entlang. Samuel griff hinein. Haare? Sie umschlangen seine Finger, streichelten über seine Unterarme. Dann etwas Hartes, Glattes. Stirn, Nase, Lippen. Sie waren offen. In ihrer Mitte war Schlick.
    Nein!
    Samuel fuhr hoch. Kein Wasser, keine Finsternis. Herrgott noch mal! Sein Herz donnerte in seiner Brust. Verdammter Traum!
    Laurens stand am Fenster. Lebendig und schön. Der Nachtwind spielte mit ein paar Haarsträhnen, die mit dem Mondlicht um die Wette glänzten.
    Samuel ging innerlich auf die Knie und küsste jedes Stückchen Boden, das Laurens jemals betreten hatte.
    „Schlechte Träume?“ Laurens resigniertes Lächeln verriet, dass seine Träume auch nicht besser gewesen waren.
    „Ziemlich schlechte.“ Das Gefühl von Laurens nassen Haaren zwischen seinen Fingern spürte er jetzt noch.
    Laurens schlang die Arme um sich. Wie lange stand er dort schon in der Kälte?
    „Ich wollte dich gerade wecken. Du hast so unruhig geschlafen, dass ich mir Sorgen gemacht habe.“
    „Musst du nicht.“ Samuel schlug die Decke zurück. „Komm zurück ins Bett. Ganz dicht an mich ran.“ Er musste Laurens an sich spüren. Ihn nur zu sehen reichte nicht.
    Laurens zog die Brauen hoch. „So schlimm?“
    „Schlimmer.“ Du warst tot. Sei das niemals. Erst als sich Laurens an ihn schmiegte, beruhigte sich sein Herz. Er vergrub sein Gesicht in Laurens ’ Haaren. Sie dufteten nach Nacht und Kälte.
    Laurens seufzte und schmiegte sich näher an ihn. „Ich würde eine Menge für traumlose Nächte geben. Aber kaum schließe ich die Augen, geht der Horror los.“
    „Was war es diesmal? Der See oder Davenport?“ Laurens’ Albträume variierten meist zwischen beiden Motiven.
    „Davenport“, sagte Laurens leise. „Er rammt mir diese elende Flinte zwischen die Rippen und lacht dabei dreckig.“
    James Davenport. Er hatte Laurens als Köder benutzt, um ihn zu fangen. Hatte Laurens wie ein Tier in einen Käfig gesperrt, ihn gequält.
    „Du musst nicht mit den Zähnen knirschen.“ Laurens küsste ihn sacht auf die Wange. „Es ist vorbei. Ich würde nur mal gerne wieder von etwas Schönem träumen.“
    „Von mir, wie ich ihm den Kopf abreiße?“ Das war ein Fest gewesen. Allerdings nur für ihn. Laurens hätte es niemals sehen dürfen.
    Laurens drehte sich aus seiner Umarmung und stützte sich auf dem Ellbogen auf. „Es reicht mir, wenn ich Ravens Sarkasmus ertragen muss. Fang du nicht auch noch an.“
    Wenn der Grund nicht bitter wäre, wäre das empörte Augenfunkeln von Laurens niedlich gewesen. Aber dieselben Augen hatten ihn damals fassungslos angestarrt. Das Entsetzen in ihnen würde er niemals vergessen können.
    „Auch wenn es dein Ego runterziehen sollte, ich sehe kein Ungeheuer in dir, tut mir leid.“ Eine steile Falte wuchs zwischen Laurens’ Augenbrauen. Samuel zog sie mit dem Zeigefinger seiner linken Hand nach. Die Rauheit der Schuppen zu fühlen und gleichzeitig zu behaupten, er sein kein Monster, war naiv.
    „Du fliehst vor mir.“ Jedes Mal, wenn er ihn lieben wollte. Zärtlichkeiten, ja. Massive Zärtlichkeiten. Aber keinen Schritt weiter. Laurens brauchte Zeit. Kein Wunder nach dem, was geschehen war. Aber Samuel brauchte keine Zeit mehr. Er brauchte Laurens und das nicht nur von außen. Mit diesem Mann verschmelzen können, seinen Körper vollkommen in Besitz nehmen, um ihn nach der Liebe aufgelöst vor Glück zurückzugeben. Seine Sehnsucht danach begann zu schmerzen.
    „Blödsinn.“ Laurens wischte Samuels Hand weg. „Ich fliehe nicht. Ich kann nur nicht ...“
    „Meinen Schwanz in dir ertragen?“ So wie Laurens den Kopf hängen ließ, hatte er ins Schwarze getroffen.
    Laurens sah ihn unglücklich an. „Da ist eine unsichtbare Wand.“
    „Vor deinem Hintern oder vor meinem Schwanz?“
    „Genau dazwischen.“
    Diese Wand war erschreckend massiv. Seit sie sich kannten,

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