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Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition)

Titel: Schlangenfluch 2: Ravens Gift (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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hatten sie einem der Zwillinge eine faszinierende Schuppenhaut auf seiner linken Körperhälfte beschert.
    Diese seltsame Haut hatte ihn verraten und Johannson davon überzeugt, am Ziel seiner Wünsche angekommen zu sein. Seit Ewigkeiten jagte ihr Chef das Ungeheuer von Loch Morar. Mit Samuel hatte er einen Nachkommen des Monsters gefunden. Vivienne wischte sich über die Augen. Sie hätte damals schon eingreifen müssen. Hätte sich von einem fanatischen Kryptozoologen nicht wegschicken lassen dürfen. Johannson hatte den Ruhm für sich allein gewollt. Jetzt war er wie vom Erdboden verschluckt.
    Mit Samuel? Ohne ihn? Oder hatte er ihn in Teilen mitgenommen?
    So oft war sie kurz davor gewesen, in dem Hotel in Morar anzurufen. Vielleicht wusste die Empfangsdame, was mit Samuel Mac Laman geschehen war? Ob er wieder in Mhorags Manor angekommen sei, ob er noch fort wäre, wo er sein könnte? Aber sie hatte es nicht getan. Die Angst vor der Antwort war zu groß. Was, wenn er wie Dr. Hendrik Johannson verschwunden wäre? Was, wenn dieser alte Drecksack ihn in ein geheimes Labor gesperrt hätte? Was, wenn er Samuel längst getötet und seziert hätte?
    Drei dicke Kluntjes plumpsten in die Teetasse und verursachten eine Überschwemmung auf dem Untersetzer. Sie war schuld, dass Johannson von Samuel erfahren hatte. Hätte sie ihm nur nie dieses verfluchte Video gegeben. Wäre sie nur nie in diese jämmerliche Abteilung gegangen. Kryptozoologie. Drauf scheißen sollte man.
    „Hey, Vivienne!“ Das schlaffe Pochen an der Tür klang massiv nach durchgemachter Nacht. Erik stand mit verquollenen Augen und einem Paket in der Hand im Flur. „Ist abgegeben worden für dich.“ Aus seinem Mund stank es nach ungeputzten Zähnen. Widerlich. Vivienne drehte den Kopf weg.
    Als Post Town war Mallaig angegeben. Morar lag um die Ecke. Wer zum Teufel schickte ihr Pakete aus diesem Kaff? Johannson. Ihre Adresse prangte in seiner grässlichen Krakelschrift auf dem braunen Papier.
    „Liegt schon ein bisschen länger bei mir rum. Bin nicht dazugekommen, es vorbeizubringen.“ Erik kratzte sich durch sein ungewaschenes Haar. „Nachtschichten.“
    Sollte sein Schulterzucken seine Schlampigkeit entschuldigen? Der Stempel auf dem Paket war von letztem Monat. Mein Gott!
    „Du kompletter Idiot!“
    Erik fuhr zusammen. „Sachte! Immerhin habe ich es angenommen.“
    „Sachte? Du hast es vier Wochen bei dir Schimmel ansetzen lassen, du faule Sau!“
    „Hey, ich hatte zu tun.“
    Vivienne schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Ein Monat. Was war hier drin? Proben? Der Kopf der Chimäre? Der Tee wurde bitter in ihrem Magen. Johannson war nicht irre. Er würde im Sommer keinen Kopf durch Europa schicken. Höchstens eingelegt in Formaldehyd. Dazu war das Paket zu leicht. Aber die Größe könnte hinkommen.
      Entspann dich, Vivienne. Du bist ein Profi. Mach es einfach auf und sieh nach.
    Zweimal fiel ihr das Messer aus der Hand, als sie das Paketband aufschnitt. Bevor sie die Pappdeckel auseinanderbog, atmete sie tief durch. Wenn etwas in dem Päckchen ihr sagte, dass der Mann noch lebte, würde sie ihn suchen und retten. Das war sie ihm schuldig.
    Noch einmal atmen, dann klappte sie die Deckel auseinander.
    Notizbücher. Disketten. Ein Brief.
    Hallo Vivienne!
    Ich breche die Expedition ab. Der Inhalt dieses Päckchens ist für Professor Klaus Wegener vom biologischen Institut Hamburg bestimmt und soll meine letzten zehn Jahre Forschungsarbeit vor ihm rechtfertigen. Sagen Sie ihm, ich sei kein Spinner und zeigen Sie ihm um Gottes willen die Probe und das Video. Was er damit macht, ist seine Sache. Er war stets Rationalist. Er wird die richtige Entscheidung treffen.
    Gruß,
    Hendrik Johannson
    Der Kerl hatte die Expedition abgebrochen? Bevor oder nachdem er Scheibenpräparate aus Samuel hergestellt hatte?
    In Unmengen Blisterfolie steckte ein Fläschchen.
    Haut? Sie hielt die Probe ins Licht. Dunkelgrün, an den Rändern glatt, relativ groß geschuppt. Sie schluckte die Übelkeit hinunter. Er war tot. Der Mann mit der schillernden Schuppenhaut, dessen Leid sie kaltherzig gefilmt hatte, war tot. Nein, sie war nicht kaltherzig gewesen. Nur zu feige, um ihm zu helfen, als dieser Reiterjacken-Kerl … Egal. Es war zu spät.
    Johannson hatte Samuel für seinen Forscherruhm umgebracht.

***
     
    Schwarzes Wasser. Überall. Es schluckte das Licht ebenso wie jedes Geräusch.
    Wo war Laurens? Er hatte nach ihm gerufen, von irgendwo unter ihm. Samuel tauchte

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