Schlangenkopf
ist ein Fetzen von einer Seidenbluse«, sagt sie. »So zwischen blau und violett, ich weiß gar nicht, wann so ein Farbton Mode war.«
»Wer würde so etwas tragen?«
Barbara beschließt, sich auf das Spiel einzulassen. Wenn es denn ein Spiel ist. »Heller Hauttyp, blondes Haar.« Plötzlich begreift sie. »Wo hast du das gefunden?«
»Ein paar hundert Meter entfernt von dem Heim, in dem Andrés Mutter als Kind untergebracht war. Da ist eine Stelle unter den Kiefern dort, mit ein paar aufgetürmten Steinen, genau richtig für ein Versteck. Der Förster meinte, mehr als das« – er deutet auf den Stoffrest – »würde ich nicht finden. Die Wildschweine lassen nichts übrig. Und deren Kiefer sind stark genug, auch einen Menschenschädel …«
»Stopp!«, befiehlt Barbara. »Keine weiteren Details. Aber was willst du damit?« Sie hält den Stofffetzen hoch. »Willst du es André schicken?«
»Er hat keine Adresse angegeben«, antwortet Berndorf und winkt dem Ober. »Nimmst du auch einen Mokka? Vielleicht einen Kognak dazu?«
Barbara nickt, noch immer in den Anblick des blau schimmernden Stücks Seide versunken. Berndorf gibt die Bestellung auf.
»Sehr wohl«, antwortet Zlatan und verbeugt sich leicht, »zwei Kognak, zwei bosanska Kahva . Sie erlauben, dass das auf Rechnung des Hauses geht.«
Es wirkten mit:
Aydin ,
1) Murad, hat kein langes Leben
2) Kemal, Änderungsschneider, Onkel von 1)
3) Nezahat, Schwester von 1)
Berndorf , Hans, priv. Ermittler
Capotta , Dr., Marielouise, Neurologin
Czybilla , Manfred, genannt der Bilch
Dingeldey , Adrian, Professor, Anwalt
Dotz , Manuel, Kripo Frankfurt/Main
Ebenweiß , Laura, Assistentin von B. Stein
Eschle , Ulrich, MdB, verstorben
Fausser ,
1) Christian, MdB
2) Brigitte, Ehefrau von 1)
3) Vera und Tabea, Tochter und Enkelin von 1)
Feichtmayr , Johann Baptist, Monsignore
Feinkind , Tamara, Nachbarin von Zlatan Sirko
Fliegauf , Hauptkommissar, Entschärfergruppe LKA Berlin
Hornisser , Eberhard, Rechtsanwalt, Regierungsdirektor a. D.
Jakubeit ,
1) Elke, alleinerz. Mutter, abwesend
2) André, Sohn von 1)
Jankewitz , Carla, Wiss. Mitarbeiterin von MdB Fausser
Kirstejn , Daniel, Finanzier, Basel
Kleinschmidt , Vanessa, schafft es nicht nach Paris
Kramer , Friedhelm, Kripo Frankfurt/Main
Kroppenschmitt , Hansjürgen, Hausverwalter
Kuhlebrock , Wanda, Moderator/in Radio Fünf Neunundsechzig
Luca und Mattia , Kollegen der Olga Modrack
Lucy , stud. phil., versteht eine Frage nicht
Lunden , Solveig, Journalistin
Majewski , Detlev, Demonstrant
Matthaus , Jörg, Banker
Mesic ,
1) Jovan, kroat. General und Politiker, abgängig
2) Françoise, Autorin und Ordensmitglied, Tocher von 1)
Miguel , Barkeeper,
Missenpfuhl , Holger, Senatsrat, Berlin
Modrack , Olga, alias Sikorski, Olga
Örtlein , Gregor, Fotograf
Quadenheuve , Rüdiger, Ermittlungsrichter, Rostock
Regulski , Jonas, Polizeihauptkommissar Berlin-Mitte
Ruff , Carmen, Sekretärin von MdB Fausser
Sirko , Zlatan, Kellner
Stein , Barbara, Politologin
Trautmannsdorf , Witwe, Nachbarin von B. Stein
Uwe , Nachtschwärmer, Nachname im Polizeiprotokoll
Venske , Dr., Wolfgang, Oberarzt in der Hautklinik
Virginia , Katze
Vochazer , Frieder, MdB
Watzkau , Elfriede, sehbehindert
Anmerkung des Autors
Dieses Buch ist ein Roman und erhebt keinen Anspruch darauf, politische, militärische oder wirtschaftliche Geschehnisse historisch korrekt zu schildern. Sollte der Leser trotzdem den Eindruck gewinnen, einzelne Abläufe könnten sich tatsächlich so oder so ähnlich zugetragen haben, kann dies nur einem bedauerlichen Mangel an Vertrauen in staatliche Instanzen geschuldet sein.
Die Fakten über den jugoslawischen Bürgerkrieg, die in dieses Buch Eingang gefunden haben, sind anhand allgemein zugänglicher Quellen erhoben worden. Zu einer Fotografie, die in diesem Buch beschrieben wird und die dieser Beschreibung zufolge eine Szene aus einem kroatischen Gefangenenlager zeigt, muss allerdings klargestellt werden, dass es ein ähnliches Foto sehr wohl gegeben hat, dass es aber in – oder genauer: vor – einem serbischen Lager aufgenommen wurde. Es kann heute aber kein Zweifel daran bestehen, dass auch aus kroatischen Lagern solche Aufnahmen vorliegen könnten, hätte es seinerzeit nur ein nennenswertes Interesse gegeben, die dortigen Vorgänge zu dokumentieren.
Ulrich Ritzel, im Sommer 2011
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