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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Lauten und Tönen schälte sich mit einem Mal ein einzelnes, klar definierbares Geräusch heraus. Es war das Hufgedonner eines einzigen Pferdes, das im gestreckten Galopp davonjagte, als wären alle Dämonen auf einmal ihrer sandigen Gruft entstiegen und nun hinter ihm her. Als Peter fast gleichzeitig mit Bob um die Ecke stürzte, sah er nur noch undeutlich die Staubwolke, die das rasende Tier hinter sich herzog.
    »Just! Was ist los? Was ist passiert?«, rief Peter aufgewühlt, während Donovan und seine Männer angerannt kamen.
    »Das Pferd!«, stöhnte Justus mit schmerzverzerrtem Gesicht und hielt sich das Knie. »Der Indianer hat das Pferd gestohlen! Und mir hat er –«
    »Was? Welches Pferd? Er hat ein Pferd geklaut? Schon wieder?« Bob machte einen völlig konfusen Eindruck. Wieso stahl der Indianer jetzt zum zweiten Mal ein Pferd?
    »Danke, mir geht’s auch gut!«, beschwerte sich Justus beleidigt, weil man sich für sein Befinden scheinbar so gar nicht interessierte. »Und falls es doch jemand wissen will: Der Indianer hat mich umgestoß–«
    »Es ist Dancer!«, stieß Sealer aufgewühlt hervor, als er zurückkam. Gleich nach Justus’ Aussage war er zu den Pferden hinübergerannt und hatte festgestellt, dass es Donovans Tier war, das fehlte. »Er hat Dancer geklaut!«, wiederholte Sealer aufgeregt.
    »Es ist … Dan–?« Donovan stockte und holte japsend Luft. Dann fiel ihm der Kopf nach vorne, als hätte man ihm von hinten einen Klaps gegeben. Noch einmal zuckten seine Lippen, so als wollten sie einen zweiten Versuch unternehmen, etwas zu sagen, aber heraus kam nur ein röchelndes Zischen. Plötzlich knickte dem Cowboy zuerst das rechte Knie ein, danach das linke, und endlich fiel er wie eine Marionette, der man die Fäden durchschnitten hat, in sich zusammen und blieb in einer absurden Stellung halb auf den Knien, halb auf dem Hosenboden und leicht vornübergebeugt im Staub sitzen.
    Auch Sealer ließ sich entmutigt auf einen Stein sinken. »Das war’s dann! Dancer holt niemand ein! Keine Chance!«
    Jones nickte zustimmend und spuckte verächtlich in den Sand, aber Justus schüttelte nur heftig den Kopf. »Nein! Mr Donovan, hören Sie mir zu, Sie müssen –«
    »Dancer!«, quälte es sich aus Donovans Lunge hervor.
    Justus rappelte sich mühsam auf und stolperte zu dem Cowboy hinüber. Auf seiner Hose war trotz des schwindenden Lichtes dort, wo sich darunter das Knie befand, ein dunkler Fleck zu sehen, der langsam größer wurde. »Mr Donovan! Hallo! Sie müssen –«
    »Just, du blutest ja!« Bob deutete auf Justus’ rechtes Knie.
    »Oh mein Gott, Dancer!«, stöhnte Donovan.
    »Das ist jetzt egal! Mr Donovan!«
    Donovans Augen starrten in eine imaginäre Ferne. »Ich bin ruiniert!«
    »Wieso ist das egal?«, fragte Bob.
    »Das ist nicht egal!«, widersprach auch Sealer und beugte sich hinab, um sich Justus’ Wunde anzusehen.
    »Sag ich doch!«, pflichtete ihm Bob bei.
    Justus verdrehte die Augen. »Ich bin o. k.! Ja?«
    »Gibt vielleicht ’ne Blutvergiftung«, meinte Jones abschätzend.
    »Dancer!«, wimmerte Donovan.
    »Und wieso ist er ruiniert? Kann mir mal –«
    »RUHE!!!«, schrie Justus, so laut er konnte, und augenblicklich klappte allen der Mund zu – allen außer Donovan, der weiterhin manisch »Dancer, mein Dancer« murmelte.
    Justus dachte eine Sekunde nach. Dann schien er einen Entschluss gefasst zu haben. »Peter, jetzt musst du ran!«, befahl er. »Du weißt, was los ist, also schnapp dir den Kerl!«
    »Ich? Wieso ich?«, protestierte Peter. »Das war nicht abgemacht! Du hast gesagt, dass das derjenige macht, der –«
    »Peter, du –«
    »Das bringt doch nichts!«, meinte auch Jones kopfschüttelnd und Sealer stimmte ihm resigniert zu.
    Justus funkelte Peter wütend an. »Peter, du weißt genau, wieso du! Wir haben das abgesprochen!«
    »Dann soll doch –«
    »Peter!«
    »Kann mir mal einer –«
    »Jetzt nicht, Bob«, fuhr Justus seinem Freund über den Mund.
    »Ruiniert«, wimmerte Donovan.
    »Peter, was ist jetzt? Der Indianer wird kaum auf dich warten!«
    Bob blinzelte verstört. Irgendwie kam er sich hier überflüssig vor.
    Peter presste »So ein Mist!« durch die Zähne und lief zu den Pferden. »Aber ihr kommt mir nach? Und zwar so schnell es geht, klar?«
    »Äh, ja, äh, klar«, meinte Justus, wirkte aber alles andere als sicher.
    »Justus!«, rief Peter daher fast schon verzweifelt.
    Der Erste Detektiv sah ihn beschwörend an und deutete auf den immer noch

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