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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Büschen.
    Kaum war der Indianer weg, sprang Donovan auf und steckte seinen Colt wieder in das Halfter. »Lasst uns von hier abhauen!«, ordnete er nervös an. »Besser, wir halten uns nicht zu lange an einem Ort auf.«
    »Aber Sie sagten doch, dass Kleiner Fuchs –«, wandte Peter irritiert ein, doch Donovan fiel ihm sogleich ins Wort: »Ich weiß nur noch, dass wir von nun an alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten, und dazu gehört, dass wir so wenig wie möglich Zeit verschwenden und nicht wie auf dem Präsentierteller in der Wüste herumhocken!«
    Peter nickte eingeschüchtert und ein paar Minuten später saßen alle wieder auf ihren Pferden. Doch sie hatten kaum eine Meile zurückgelegt und Donovan wollte gerade in einen langsamen Trab übergehen, als sich plötzlich Justus fluchend zu Wort meldete: »Oh verdammt, jetzt hab ich meine Satteltaschen am Rastplatz liegen lassen, ich Idiot! Ich reite schnell noch mal zurück und hole sie, ja?«
    »Mist!«, knurrte Donovan und wendete sein Pferd. »Wir dürfen nicht zu viel Zeit verlieren!«
    »Es geht ganz schnell!«, versprach Justus und veranlasste mit einiger Mühe sein Pferd, die Richtung zu ändern. »Reitet ihr schon mal voraus, ich hole euch dann ein!«
    »Zu gefährlich!«, widersprach Donovan. »Nachher verirrst du dich oder die Kitanemuk schnappen dich. Nein, wir machen das anders. Ich reite mit Pit voraus, Max und Bob folgen uns in einigem Abstand und du und Peter, ihr reitet zurück! Sollte einem von euch was passieren, kann der andere uns informieren. Und wenn ihr dann beim Zurückreiten auf Max und Bob trefft, dann legt einen Zahn zu, damit ihr wieder zu uns aufschließt, klar?«
    »Klar«, nickte Just.
    Und wenn uns beiden was passiert?, wollte Peter noch nachhaken, ließ es aber am Ende doch sein, da er offenbar wieder mal der Einzige war, dem diese Frage durch den Kopf gegangen war. Aber eine Sache musste er dann doch noch loswerden, und nachdem er und Justus ihre Pferde in Bewegung gesetzt und sich von den anderen schon ein Stück weit entfernt hatten, brach es endlich wütend aus ihm heraus. »Sag mal, Just, seit wann bist du denn so dämlich und vergisst dein Zeug? Das ist dir doch noch nie passiert! Wirst du alt oder was?«
    Justus drehte langsam den Kopf, blickte Peter unergründlich an und meinte dann geheimnisvoll: »Abwarten, Zweiter, abwarten!«

Das Grab in der Wüste
    Es dauerte dann zwar über eine halbe Stunde und Sealer war schon kurz davor, zurück zum Rastplatz zu reiten, aber dann endlich sahen er und Bob von Weitem zwei Gestalten im flimmernden Wüstenlicht auf sie zukommen. Ein paar Minuten später waren Justus und Peter wieder bei ihnen.
    »Wo bleibt ihr denn?«, regte sich der Cowboy dennoch auf. »Ihr wolltet doch nur die verdammten Satteltaschen holen! Wir dachten schon, euch wäre was passiert!«
    »’tschuldigung«, murmelte Justus scheinbar zerknirscht, »aber, äh, mein Pferd wollte nicht immer so wie ich.«
    Peter deutete mit einem vagen Schulterzucken ein So-ist-er-halt-unser-Justus an und irgendwie schien Sealer die Erklärung des Ersten Detektivs auch einzuleuchten nach den Kostproben, die Justus bisher von seinen Reitkünsten abgeliefert hatte. Mit einem mürrischen Grunzen, das sich ein wenig nach »Na dann« anhörte, beendete der Cowboy das Gespräch und gab seinem Pferd die Sporen.
    Bob hatte zwar für einen kurzen Moment das Gefühl, dass ihm Justus zugezwinkert hatte und irgendetwas von ihm wollte, aber sein Pferd war dem von Sealer so schnell hinterhergetrabt, dass er sich ganz darauf konzentrieren musste, bei dem höllischen Tempo, das der Cowboy nun vorlegte, nicht aus dem Sattel geworfen zu werden. In einem wilden Ritt fegten die drei ??? und Sealer nun über die dürre Steppe und zwanzig Minuten später schälten sich die Silhouetten von Ewan Donovan und Pit Jones aus dem sandigen Dunst vor ihnen. Als nach weiteren zehn Minuten die ganze Gruppe endlich wieder vereint war, dachte Bob schon nicht mehr an Justus’ seltsame Gesten.
    Und obwohl der Erste Detektiv Bob wirklich unbedingt sprechen musste, konnte er doch nicht riskieren, dass ein anderer das mitbekam, denn dann konnte die ganze Sache äußerst brenzlig werden. Justus wusste zwar noch nicht so genau, wer dieser andere war, aber das machte die ganze Angelegenheit eher komplizierter. Solange das nämlich nicht klar war, konnte er im Grunde genommen erst einmal niemandem trauen. Er hatte also keine andere Wahl: Er musste sich

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