Schlucht der Daemonen
des Grabes vornahmen und die drei ??? zusammen mit Jones das Gelände nach Auffälligkeiten absuchten.
Aber bis kurz vor Sonnenuntergang hatten weder er und Sealer noch die anderen das kleinste Anzeichen dafür entdeckt, dass irgendwo in der Schlucht der Dämonen ein Schatz versteckt sein könnte. In den Felsen befand sich keine Höhle, kein geheimer Mechanismus, kein verborgener Eingang oder irgendwas dergleichen, und das übrige Gelände in der Schlucht der Dämonen bestand ebenfalls nur aus Sand, Steinen und ein paar Wüstenpflanzen. Einmal schrie Bob zwar kurz auf, aber nur, weil er fast über eine Klapperschlange gestolpert wäre. Als die blutrote Sonne gerade in den westlichen Horizont einzutauchen begann, trafen sich alle bei den Felsen in der Mitte des Beckens.
»Ich fürchte, wir müssen noch eine weitere Nacht hier draußen verbringen«, stellte Donovan enttäuscht fest. »Und morgen früh werden wir die Suche dann viel systematischer angehen. Irgendwo hier muss doch etwas sein, das uns weiterbringt!«
Bob wollte schon etwas erwidern, drehte sich dann aber überrascht nach Peter um. Mehr als ihn die Ankündigung von Donovan bedrückte, wunderte es ihn, dass Peter nichts dazu sagte. Normalerweise war doch der Zweite Detektiv der Erste, der gegen irgendwelche unangenehmen Notwendigkeiten lautstark protestierte. Selbst Sealer und Jones, denen eine Nacht mehr oder weniger im Freien eigentlich nichts ausmachte, murrten verhalten ob der Anordnung ihres Bosses.
Aber Peter starrte nur wortlos auf die untergehende Sonne, die die Wüste in ein Meer aus Blut zu verwandeln schien. Und auch Justus schwieg, obwohl er Bob gerne zugerufen hätte, dass sich Donovan irrte. Denn er war fest davon überzeugt: Mit ihrer Suche würden sie sicher nicht bis morgen warten müssen.
Zwischen den Felsen war der einzige Ort, an dem sich ein halbwegs brauchbares Lager aufschlagen ließ, und wie am Vorabend wurden wieder Wachen eingeteilt. Erneut sollten Justus und Peter die erste Schicht übernehmen, Bob und Jones die zweite und Donovan und Sealer die dritte.
Eines war Justus und Peter nun klar geworden: Bob würden sie wohl nicht mehr informieren können über das, was nach Justus’ Meinung kurz bevorstand. Damit blieb nur die Hoffnung, dass sich der dritte Detektiv, geschult durch jahrelange Erfahrung und über hundert erfolgreich gelöste Fälle, instinktiv richtig verhalten würde.
Mit einem äußerst unguten Gefühl sah Justus der kommenden Nacht entgegen. Irgendwann im Verlaufe der nächsten Stunden, dessen war er sich hundertprozentig sicher, würden sich all die seltsamen Vorkommnisse der letzten Tage aufklären, würden all die wirren Fäden zu einem glasklaren Gespinst aus Lüge, Betrug und Hinterlist zusammenschießen. Aber was er nicht ahnen konnte, war, dass das schneller der Fall sein würde, als ihm lieb sein konnte.
Kurz bevor seine und Peters Wache begann, holte Justus etwas aus seiner Satteltasche und ging noch einmal schnell hinüber zu den Pferden, die auf der anderen Seite der Felsen in einem provisorisch umzäunten Gehege standen. Einige Minuten vergingen und die anderen waren gerade dabei, die Sachen vom Abendessen wegzupacken, als ihnen ein markerschütternder Schrei das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Rodeo
»Peeeeeter!«
Der Angstschrei des Ersten Detektivs klang so verzweifelt und voller Panik, dass er die anderen fünf zunächst für einige Atemzüge wie versteinert am Lagerfeuer verharren ließ. Fast schien es so, als wollten sie es nicht wahrhaben, dass Justus da eben völlig außer sich vor Angst und offenbar in größter Not um Hilfe gerufen hatte.
Aber dann flogen von einer Sekunde auf die andere Kaffeetassen und Becher in den Staub, Besteck klapperte hektisch und Blechteller schlitterten ins Feuer. Alle waren sie auf einmal aufgesprungen und hetzten nun, allen voran Peter, in die Richtung, aus der Justus’ Schrei gekommen war.
»Pet–«, hörten sie ihn noch einmal rufen, doch der Laut erstickte jäh in der fahlen Dämmerung und nur ein gequältes Ächzen drang noch bis zu ihnen. Dann war es still.
»Just!«, brüllte Peter. »Wir kommen! Halte durch!«
Plötzlich wieherten die Pferde. Irgendetwas musste sie aufgescheucht und maßlos erschreckt haben. Alle schrien sie wild durcheinander, schnaubten, tobten und stampften mit den Hufen auf den trockenen Wüstenboden, dass die Erschütterungen die Erde wackeln ließen.
Und aus diesem chaotischen Gewirr von verängstigten, panischen
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