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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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dass Sie das tun würden« – Justus drehte den Kopf – »wussten wiederum Sie, Mr Jones, nicht wahr?«
    »Jetzt reicht es aber!«, blaffte ihn der Cowboy an. »Was redest du da für einen Blödsinn zusammen, hä? Kannst du mir das mal sagen, hä?«
    »Können Sie mir zunächst mal sagen«, konterte der Erste Detektiv, »wieso uns ausgerechnet ein alter roter Buick fast die Klippen hinuntergejagt hat und Sie zufällig so einen Wagen fahren? Hä? Und wieso Sie nach dem ersten Überfall auf unser Lager eine Beule am Hinter kopf hatten, angeblich aber den Indianer, der Lady gestohlen haben soll, ganz eindeutig identifizieren konnten? Haben Sie sich ihn in der Vollmondnacht erst angeschaut, sich dann umgedreht und ihn schließlich gebeten, Ihnen eins von hinten über die Rübe zu ziehen? Hä? Oder war es nicht vielmehr so, dass Sie beide« – Justus deutete auf Jones und den Fotografen – »aus Versehen das falsche Pferd gestohlen haben, weil sich Dancer und Snowflake ja bis auf die Blesse zum Verwechseln ähnlich sehen? Hä? Und als Sie Ihren Irrtum bemerkt hatten, mussten Sie, Mr Jones, wieder unauffällig zu uns stoßen, weshalb Sie sich ein kleines Beulchen zufügten, das vom monströsen Schlag des bösen Indianers herrühren sollte? Hä?«
    Jones erbleichte. Offenbar hatte das, was Justus da gerade von sich gegeben hatte, mitten ins Schwarze getroffen. Und auch Flemings hörte auf einmal auf zu zappeln und starrte Justus fassungslos an. Dann zischte er ein »Du Idiot!« zu Jones hinüber und versuchte ihn mit seinen Blicken zu ermorden.
    Justus dagegen lächelte und sah zufrieden, wie die beiden Ganoven in sich zusammenbrachen. »Es war mir natürlich klar, dass Sie es ein zweites Mal versuchen würden«, fuhr er dann etwas überheblich fort. »Deshalb habe ich mir von Kleiner Fuchs ein bisschen was von seiner Farbe für die Kriegsbemalung geliehen und die beiden Pferde so manipuliert, dass Sie wieder das eine für das andere halten mussten – zumindest wenn es schnell gehen musste, was bei einem Diebstahl ja der Fall ist. Und tatsächlich, Mr Flemings, waren Sie dämlich genug, wieder Snowflake zu stehlen!«
    »Halt!«, rief in diesem Moment Bob und streckte beide Hände vor sich hin, als wollte er ein imaginäres Auto anschieben. »Halt! Jetzt ist Schluss! Scheinbar bin ich der Einzige, der nicht weiß, worum es hier geht! Ich höre immer nur, dass irgendwelche Pferde geklaut werden und dass das dann die falschen sind! Aber warum sollte denn überhaupt eines gestohlen werden? Und welches?«
    »Auch das hat uns Kleiner Fuchs gesagt«, antwortete Justus und nickte Peter zu.
    »Dancer«, fuhr Peter fort. »Es ist Dancer, um den es hier geht! Wir wussten das bis gestern auch nicht, aber Kleiner Fuchs hat uns gesagt, dass Dancer zu den besten Rodeo-Pferden in den ganzen Vereinigten Staaten gehört und dass man für so ein Pferd ungefähr 500.000 Dollar hinblättern muss!«
    »Fünfhun–« Bob verschluckte sich und hustete kräftig.
    »Fünfhundertfünfzigtausend«, murmelte Donovan sichtlich schockiert. Offenbar hatte er erst jetzt begriffen, in welche Falle er da fast hineingetappt wäre.
    »Wie dem auch sei«, meinte Justus. »Jedenfalls ging es Ihnen« – Justus deutete auf Jones und Flemings – »von Anfang an nur darum, einen Weg zu finden, wie Sie Mr Donovan irgendwo hinlocken konnten, wohin er Dancer mitnehmen würde und wo er Ihrem Überfall schutzlos ausgeliefert sein würde. Und das hätten Sie mit Ihrer Inszenierung vom Schatz der Kitanemuk ja fast erreicht! Danach hätten Sie ihn vermutlich erpresst oder Dancer verkauft.«
    Peter hatte aus langer Erfahrung schon damit gerechnet, dass Jones irgendwann einen Versuch starten würde, entweder auf Justus loszugehen oder zu entkommen. Als sich daher der Cowboy jetzt mit einer blitzschnellen Bewegung umdrehte, um über den Hang hinaufzuklettern und zu fliehen, stellte er ihm geistesgegenwärtig den Fuß. Jones flog der Länge nach in den Staub, und bevor er sich’s versah, drehte ihm Peter den Arm auf den Rücken und fesselte ihn mit seinem Gürtel.
    Donovan blickte fassungslos zu seinem Angestellten hinüber. »Pit, du verdammter Mistkerl!«, presste er schließlich voller Hass zwischen den Zähnen hervor.
    »Aber warum habt ihr mir oder Ewan denn nichts gesagt?«, fragte Sealer und zog den Strick um den Fotografen noch etwas fester zu, sodass Flemings schmerzhaft aufstöhnte. »Der Ritt von Peter war zwar klasse, aber doch auch sehr riskant! Das hätten

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