Schluesselmomente - Erfahrungen eines engagierten Lebens
Gesundheitssystems erhebliche Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitspotenziale ungenutzt bleiben.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe setzt sich unermüdlich für tragfähige Lösungskonzepte zur Optimierung der Schlaganfallversorgung ein. Unser gesellschaftlicher Auftrag besteht vor allem in der Weiterentwicklung zur Unterstützung der medizinischen Services, um eine schnelle und professionelle Hilfe zu gewährleisten. Darüber hinaus haben wir uns der Förderung der Prävention, innovativer Diagnostik und Therapiemethoden verschrieben.
Nach wie vor tut Aufklärung zum Schlaganfall not. Jede Wissenslücke stellt eine Gefahr für die betroffenen Menschen dar, denn beim Schlaganfall zählt jede Minute. Der flächendeckende Aufbau von spezialisierten Schlaganfallstationen gehört daher zu unseren vordringlichsten Stiftungszielen. Diese sogenannten Stroke Units sind in der Lage, ein integratives Behandlungskonzept schon im Akutstadium zu realisieren. Dazu gehören sowohl eine schnelle und sichere Diagnose wie auch die Einleitung einer multidisziplinären Therapie. Wir sind stolz darauf, dass die von uns initiierten Stroke Units die Behandlungsprognosen um 25 Prozent verbessern.
Nach wie vor gehören eine engagierte Ãffentlichkeitsarbeit, die Gewinnung von Neuspendern und die Bindung verdienter Spender, das sogenannte Fundraising, zu unseren grundlegenden Aufgaben. Wir arbeiten dazu eng mit Printmedien, mit TV und Hörfunk zusammen, stellen unsere Ziele aber auch immer häufiger in Online-Auftritten vor. Mit sorgfältig konzipierten und ausgewählten Charity-Events wie dem Rosenball der Bertelsmann AG, dem SemperOpernball, der uns 2008 als Charity-Partner auswählte, oder der Golf-Charity-Turnierserie »Schlag gegen den Schlag« können wir stattliche Erlöse erzielen, die unserer Arbeit zugutekommen.
Meine persönliche Entscheidung für dieses Engagement hat sich über lange Zeit als Fulltimejob erwiesen. Unzählige Reisen, Tausende von Telefonaten und persönlichen Begegnungen sind ein Teil davon. Doch ich gehöre wohl zu den Menschen, bei denen die eingebrachte Energie in einer erfüllenden Aufgabe auch tausendfach zurückflieÃt. So glücklich ich über das Erreichte bin, so weià ich doch, dass uns das Thema Schlaganfall in den nächsten Jahren weiterhin stark beschäftigen wird. Ich bin froh und dankbar für jeden, der unsere Ziele auch in Zukunft unterstützt.
Die Beschäftigung mit dem Schlaganfall hatte mich für PräventionsmaÃnahmen und Gesundheitsvorsorge sensibilisiert. Mir war wichtig, dass das Haus Bertelsmann hier mit gutem Beispiel voranging. Wir waren das erste Unternehmen, das seinen Mitarbeitern einen Schlaganfall-Check-up anbot. Rund 1700 Beschäftigte nahmen ihn wahr. Die Ergebnisse waren alarmierend. Ãbergewicht und Bluthochdruck machten 25 Prozent der Untersuchten zu einer Risikogruppe, die sich in ärztliche Behandlung begeben musste.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe organisierte zwischen 1996 und 1997 mit mehreren Betriebskrankenkassen eine Pilotstudie in verschiedenen groÃen deutschen Unternehmen. Die Versicherten sollten sich einer breit angelegten kostenlosen Vorsorgeuntersuchung unterziehen, an der sich letztlich fünftausend Teilnehmer beteiligten. 43 Mit dieser Initiative haben wir gezeigt, dass es durchaus möglich ist, eine groÃe Anzahl von Menschen für PräventionsmaÃnahmen zu gewinnen. Angesichts einer sich seit Jahren abzeichnenden Kostenexplosion im Gesundheitswesen sind PräventionsmaÃnahmen dringend erforderlich, die zu Einsparungen führen können. Mit den Erfahrungen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, die heute von meiner Tochter Brigitte als Vorstandsvorsitzender geleitet wird, konnte ich zahlreiche Initiativen und Projekte in der Bertelsmann Stiftung anregen. So habe ich auf Wunsch meines Mannes bereits im Juni 1989 ein Projekt zur Förderung der manuellen Medizin, der sogenannten Chiropraktik, initiiert, das im Oktober 1994 schlieÃlich in enger Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zur Gründung einer Akademie zur Förderung der Manuellen Medizin zwecks umfassender Förderung in Lehre und Forschung, Aus- und Weiterbildung führte. 44
Aus meinen persönlichen Beobachtungen ist in jenen Jahren ein weiteres Gesundheitsprojekt entstanden. Es betraf die Ende der achtziger Jahre noch
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