Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
Vom Netzwerk:
nach.
    »Sie
haben die Erde eingenommen. Die Union hat die Erde eingenommen«, flüsterte
Sebastian. Auf dem Tisch in seinem Schlafraum lag ein Sturmgewehr, das noch von
seinen letzten Einsätzen zeugte. Daneben lag ein Schwert, kein herkömmliches,
sondern das von Samis. Ein einzelner Transporter mit genau 13 Männern hatte es
ihm gebracht. Sie waren eine Ritter-Elitetruppe: Na’Ean-Krieger, seine neue
Leibgarde.  
      Blutkrusten
klebten immer noch am Schwert. Auf dem Boden davor lag seine Uniform. Sie hatten
Mühe gehabt, eine passende in Sebastians Größe zu finden, doch mit ein paar
kleinen Tricks von der Barskiefrau Cassandra Taksch war sie schnell zusammengestellt
worden.
      Was
dort auf dem Tisch und auf dem Boden lag, war der sichtliche Beweis für eine
Sache: Sebastian hatte getötet.
      Er
hatte absichtlich das Leben von Lebewesen, vor ihrem natürlichen, biologischen
Ende, genommen.
      Aber
er hatte gar keine Wahl gehabt, sonst wäre er getötet worden. Und das wollte er
ja natürlich nicht. Doch einfach war es trotzdem nicht gewesen.
      Es
war, als wenn ein Teil von ihm gestorben wäre.
    Als
er das Schwert in den angreifenden Nila in seiner roten Uniform gerammt hatte,
das erste Mal, und hier noch unabsichtlich, wusste er, dass etwas in ihm gegangen
war, das niemals wiederkommen würde, und etwas nicht Definierbares gekommen war.
      Etwas,
das Menschen nicht freiwillig suchen sollten.
    Jens
war zu diesem Zeitpunkt bei ihm gewesen. Und Lukas, Oskar, Judith. Sogar der
alte Wansul.
      Sebastian
war in diesem Kampf allerdings nicht der Erste gewesen, der einem Wesen das
Leben genommen hatte. Und dabei hatte er es gar nicht zu erreichen versucht.
      Es
war ein Kommandoposten der Union-Troopers, den sie einnehmen wollten.
    Ihr
Ziel war die Funkanlage gewesen, damit sie die Koordination der Union-Truppen in
diesem Bezirk stören konnten, und sie vom Nachschub abgeschnitten.
      In
dieser Nacht hatte es zu allem Überfluss angefangen, zu regnen. In ihren
blau-silbernen Uniformen hatten sie sich aus dem kleinen Ausgang aus dem
Verteidigungssystem herausgeschlichen. Es war mitten in der Stadt gewesen. Die
Städte hier ähnelten sehr den Großstädten der Erde.
      Der
ursprüngliche Gang hatte bis zum Erdboden gereicht. Eine simple Treppe, die in
die Erde führte, über der eine fahrbare Klappe war. Mehr nicht. Doch war der Ausgang
mit der Zeit überwachsen worden, es hatte sich ja niemand um die Pflege der
Anlage gekümmert, und man hatte die Stadt Felicity darüber gebaut.
      Und
genau über diesem Ausgang war ein Einfamilienhaus gesetzt worden.
      Nachdem
sie den Ausgang freigelegt hatten, waren sie in den Keller dieses kleinen
Hauses gelangt. Dabei hatte sich herausgestellt, dass es gar nicht verlassen
war, wie ein Schmetterlings-Späher ihnen berichtet hatte. Ein zotteliges
Houbstark-Ehepaar mit einem achtjährigen Sohn bewohnte das Haus noch. Es war
nur zwei Blocks von dem Kommandoposten entfernt gewesen. Doch zur Überraschung der
Ritter war diese Familie gerade erst in den Widerstand eingetreten.
    Sie
hatten Sebastians Aufruf während ihrer Landung mitbekommen.
      Sie
glaubten zwar, dass es wirkliche Ritter gar nicht gab, aber sie redeten sich
ein, dass es besser war, ihre Kraft für den Widerstand aus einem nicht wirklich
existierenden Mythos zu schöpfen als aus dem Nichts. Viele der Lebewesen auf
diesem Planeten WOLLTEN einfach GLAUBEN, dass es die Ritter gab.
      Als
Jens der Erste gewesen war, der den Keller der Familie betreten hatte, es war
für ihn selbstverständlich, waren im Nu die dreizehn »Na’Ean-Krieger«, die neue
Leibgarde von Sebastian in ihren weißen Uniformen, auch sie zierte eine
blau-silberne Rose, an ihm vorbei gehuscht und hatten sich lautlos im Keller
breit gemacht, um den Ausstieg Sebastians zu sichern.
      Diese
Besten der Besten der Ritter der blauen Rose waren natürlich auch in der
Begleitung ihrer Schmetterlinge. Doch zur Überraschung aller, besonders der von
Lukas, Judith und Oskar, waren diese stockernst. Sie plapperten überhaupt nicht.
Die drei VIP-Schmetterlinge glaubten schon fast, die Na’Ean-Schmetterlinge
wären stumm. Nichtsdestotrotz schlich sich Jens aber weiterhin als erster die
Treppe hoch.
      Anscheinend
hatte die Houbstark-Familie gerade irgendwie Waffen bekommen und einige
provisorische Brustpanzer, oder was auch immer das sein sollte, das sie sich da
versuchten, anzuziehen.
      Der
Junge fuchtelte gerade mit einer Machete umher und tat

Weitere Kostenlose Bücher