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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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du könntest mir doch wenigstens einen
Tipp geben, oder?«
     
Lukas schaute den Chronisten fragend an. Dann stemmte er seine Ärmchen in seine
Hüften.
     
»Ist das gut oder schlecht für uns?«
    Stephanus
legte die Feder beiseite, klappte das Buch zusammen und stand auf. Lukas
erschrak.
     
»Du kannst doch nicht einfach abhauen.«
    Doch
der Chronist drehte sich um und ging.  
     
    ******

8.
     
     A ls Sonja um die Ecke geflogen kam, machte die Maschine
gerade noch einen wahnsinnigen Lärm. Es war ein viereckiger Kasten, der in der
Luft zu schweben schien. Der Ritter, der gerade den Mechaniker spielte, stand
nicht weit entfernt. Er hatte seine blau-weiße Uniform mit der Rose an. Neben
ihm war eine kleine Leiter, die er neben sich gestellt hatte. Sonja schaute auf
die große digitale Uhr, die an der Decke hing. Noch drei Minuten. Als der
Ritter sie sah, grüßte er Sonja mit einem Nicken, und als er sich umdrehte, kam
auf seiner Schulter sein eigener Schmetterling zum Vorschein, der allerdings durch
die ruckartige Bewegung wachgeworden zu sein schien und kräftig gähnte. Der
aufgewachte Schmetterling schaute sich um.
      In
der Kiste vor ihm war heute der zwanzigste Übungspilot, und es langweilte ihn
enorm. Er schaute zu Sonja und dann zur Uhr. Endlich.   
      Nach
dieser Frau war Feierabend für seinen Ritter und sie konnten endlich was
Interessantes machen.
      Vielleicht
hatten sie ja Glück, und sie würden zu einem der Guerillateams eingeteilt. Das
war echt spannend.
      Nachdem
die Erde besetzt worden war, hatten sie erst einmal hier unten feststellen
dürfen, wie enorm groß das unterirdische System war. Nach ihren eigenen
Berechnungen deckte es fast den ganzen Kontinent Europa ab und reichte sogar
noch auf den asiatischen Teil. Allerdings waren das Schmetterlingsspekulationen
– sie waren natürlich richtig - aber wenn ihn jemand fragen würde, wie groß das
System sei, hatte er sich bereits jetzt schon überlegt, dass er einen Kontinent
mit drauflegen müsste, und so die Sache ein wenig richtiger und besser erzählen
konnte.
      Wenn
er jetzt so verschlafen überlegte, fragte er sich, was er denn erzählen sollte,
wenn ihn jemand ein zweites Mal fragen würde? Dann müsste er ja wieder einen
Kontinent drauflegen. Zum ersten Mal in seinem Leben dachte er tatsächlich
weiter, als nur einen Schritt.
      »Ha«,
sagte er sich. Das System ist so groß wie der ganze Planet Erde! Heureka! Das
würde er heute Abend sofort seinen Schmetterlingskollegen erzählen. Die
Geschichte war dann einfach von keinem anderen Schmetterling mehr zu toppen.
Aber bis dahin würden sie sich vielleicht die Zeit mit einer kleinen Mission an
der Oberfläche begnügen können.
      Als
die Ritterin Sarah O’Boile mit den beiden Professoren Kuhte und Nadel und
Doktor Pagliatore, den Eingang zu der Basis der Ritter des Rosenordens auf dem
Planeten Erde entdeckt hatte, durften sie schon bald feststellen, dass es fast
Hunderttausende von kleinen Ausgängen an die Erdoberfläche auf dem ganzen
Planeten gab. Das war einfach wundervoll gewesen.
      Sie
alle waren mit dem Launch-Transportsystem verbunden und man konnte in Minutenschnelle
von einem Punkt auf der Erde zum anderen rasen. Schön wäre allerdings gewesen,
dass wenn der Planet Erde nicht durch die Union besetzt wäre, sie diese
Ausgänge hätten auch einfach benutzen können.
      Jetzt
konnten sie das nicht wirklich, da sie befürchten mussten, entdeckt zu werden.
So gingen jetzt mal hier, mal da, einige Ritter an die Oberfläche, meist
nachts, und erledigten ein paar von den Union-Troopers. Es hieß, dass eine
Gruppe auch schon mal eine rote Nila-Einheit erwischt hätte, was sich
allerdings als eine Ente herausgestellt hatte. Momentan begnügten sie sich
damit, Menschen von der Oberfläche nach unten zu holen. Sie sagten sich zwar,
dass sie nicht selektieren würden, aber sie bereiteten den Angriff auf der
Oberfläche vor, und brauchten daher bestimmte Menschen.
      Der
Schmetterling kratzte sich am Kopf. Ganz hatte er das aber noch nicht
verstanden. Sarah hatte ihm schon erklärt, dass sie noch gar nicht losschlagen
konnten. Und das hatte einen schrecklichen, aber auch einfachen Grund.
      Bevor
sich Samis damals vor langer Zeit »schlafen gelegt« hatte, verriegelte er die
Anlage so, dass nur er selber, höchstpersönlich, diese wieder öffnen würde
können. Das hatte ihnen Wansul der Weise verraten. Es wurde gemunkelt, dass es
auch noch eine andere Möglichkeit gab,

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