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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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zu den beiden Männern.
      Beide
drehten sich um und blickten in ihre Richtung.
    Dann
zeigte der Eunuch auf die Frauen dreimal und bewegte seinen Finger dabei so,
dass sie nicht genau ausmachen konnten, wen er von ihnen meinte. Ein wenig
wurden die Frauen unruhig. An Bord hatte man ihnen gesagt, dass sie in den
Harems-Palast geführt werden, einem Nebenbau, der so groß war, wie ein Stadion auf
der Erde. Andere, frühere Erwählte, sollten hier schon wohnen, aber Sorgen,
dass jemand keinen Platz bekam, sollten sie sich nicht machen. »Kommen sie,
meine Damen. Kommen sie!«, rief der Eunuch mit hoher Stimme.
      Dann
kamen weitere Eunuchen aus der Eingangshalle gehuscht und signalisierten den
Damen, dass sie ihnen folgen sollten.
      Der
Lord widmete den Frauen keinen einzigen Blick mehr und verschwand.
     
»Ich bin dein kleines bisschen Sicherheit, in einer Zeit, in der nichts sicher
scheint«, murmelte Natalia jetzt unbewusst vor sich hin.
      Der
erste Eunuch blieb allerdings an seiner Stelle stehen, und wartete, dass sie an
ihm vorbeigingen…bis zu dem Zeitpunkt, als eine schwarzhaarige Schönheit, eine
Brünette… und Natalia bei ihm waren.
     
»Ihr nicht«, befahl der Eunuch, streckte seine Hand aus und deutete ihnen an,
sie sollten zu ihm kommen.
     
»Für euch gibt es ein kleines Begrüßungs-Special!«
    Die
drei Damen schauten sich fragend an? Hatten sie was angestellt? Eigentlich nicht,
ging es ihnen schnell durch den Kopf.
      Was
konnte er damit meinen?
    »Ich
hoffe, ihr fühlt euch bestens? Ausgeruht und für Aktivitäten frisch?«
      Die
drei Frauen wussten nicht, was sie sagen sollten…und nickten einfach nur.
    Natalia
schoss allerdings ihre eigene persönliche Antwort durch den Kopf: »Ich bin dein
kleines bisschen Sicherheit, in einer Zeit, in der nichts sicher scheint«,
flüsterte sie leise.
      Ein
junger, trauriger Mann sang zusammen mit einem Schmetterling über ihre Lippen
diese Worte - sie wurde geführt.
      Mit
dem Betreten dieses Platzes war sie schon fast da. Hier war der Ort, an dem sie
Buße leisten konnte. Buße für sich und Rache für all diejenigen Frauen, denen
Ähnliches widerfahren war.
      Natalia
wurde ein wenig nervös.
    Die
anderen beiden Frauen waren viel zu blöd, als dass sie das mitbekamen.
      An
Bord hatte man ihnen das Bild von Claudius Brutus Drachus gezeigt. Endlich
hatte das Böse für sie ein Gesicht. Einen Körper. Hier konnte der Plan
aufgehen, an dem so viele mitgewirkt hatten. Sie war hier, weil unzählige,
geheime und extrem riskante Fäden gezogen worden waren.
     
»Kommt bitte mit«, forderte der Eunuch sie jetzt auf. Die Nervosität war kurz
davor, in Panik umzuschlagen. Was war los? Warum führte man sie gesondert ab?
Hatte sie jemand verraten???
      Bitte
nicht!! Sie war so kurz davor.
    Gib
mir ein kleines bisschen Sicherheit, dachte sie schnell.
      Der
Schmetterling Wansul, der sie ja eigentlich die ganze Zeit begleiten wollte,
war schon auf dem Schiff verschwunden. Er hatte sich einfach in Luft aufgelöst.
     
»Ich bin dein kleines bisschen Sicherheit, in einer Zeit, in der nichts sicher
scheint«, nahm sie jetzt zum ersten Mal ihre eigenen Worte wahr, die sie aber
nicht selber formte.
      Jaaa…ihre
Helfer waren bei ihr… aber auch so fern… das spürte sie. Und wie sollte sie
eigentlich den letzten Teil ihres Planes ausführen?  
      Man
hatte ihr zukommen lassen, dass das erst ganz am Ende verraten werden sollte.
      Vielleicht
war sie aber auch jetzt schon ganz nah an ihrem persönlichen Ende? Wo führte
der Eunuch sie hin?
      Die
beiden anderen Frauen trugen dieselben Kleider. Sogar dieselbe Farbe, schoss es
ihr durch den Kopf, als sie ihnen folgte.
     
Natalia hatte sich zurückfallen lassen und ging nun als letzte.
    Neben
dem großen Eingangsportal, durch das die anderen Frauen nun gingen und sich schon
auf den Harems-Palast freuten, führte eine kleine Steintür. Warum ist das hier
eigentlich alles aus Marmor und Stein?
      Natalia
war jetzt so aufgeregt, dass sie fast den Verstand verlor. Tausende Fragen
rasten durch ihren Kopf, nur damit sie sich den Hass und die todbringende
Leidenschaft nicht anmerken ließ.
      Gerade
als sie sich durch die kleine Türe drücken wollten, kam ein betrunkener Nila
durch den Eingang und rempelte den Eunuchen an.   
      Dieser
schüttelte nur angewidert den Kopf. Er kannte den Mann nur vom Sehen. Der
Trunkenbold gehörte zu dem engeren Kreis von einem der Wirtschaftsweisen. Er
war ein Berater,

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